Wer Venedig erleben möchte, muss ab Jänner Eintritt zahlen.

Wer Venedig erleben möchte, muss ab Jänner Eintritt zahlen.
© Adboe Stock / scaliger

Venedig verlangt Eintrittsgebühren

Venedig macht Ernst: Touristen müssen Gebühren für einen Besuch bezahlen.

Venedig gilt als eine der begehrtesten Destinationen in Europa: Die Lagunenstadt wird jährlich von rund 30 Millionen Touristen besucht – das war zumindest vor Covid-19 der Fall. In den vergangenen beiden Jahren waren es deutlich weniger. Doch die knapp 51.000 Einwohner der Stadt befürchten jetzt einen neuerlichen Ansturm. Zwar leben viele von ihnen vom Tourismus und von der Gastronomie, doch die schiere Anzahl an Besuchern wurde den meisten zu viel. Und das gefährdet auch den Tourismus, denn Gäste wollen ja ein ursprüngliches Venedig erleben. Jährlich verlassen mehr Einwohner die Stadt, um am Festland zu leben, weg von den Touristenmassen, teuren Preisen und hektischen Szenen auf den Plätzen und in den engen Gassen.

Eintrittsgebühr gegen Overtourism

Seit Jahren wurde daher über mögliche Mittel im Kampf gegen Overtourism – ein Phänomen, das bei weitem nicht nur Venedig betrifft – diskutiert. Und neben einer Beschränkung der erlaubten Kreuzfahrtschiffe wurde auch über Eintrittsgebühren gesprochen. Und nun ist es soweit: Ab Mitte Jänner 2023 müssen Tagesgäste einen Eintritt zahlen, wenn sie in die italienische Stadt möchten. Dieser Preis ist variabel und soll zwischen 3 und 10 Euro je Person liegen. Der genaue Preis richtet sich nach der Anzahl der Besucher: Je mehr Gäste nach Venedig möchten, desto teurer wird es. Das sollte die Zahl klar begrenzen.

Hotelgäste zahlen nichts

Touristen, die eine oder mehrere Übernachtungen in einem Hotel in Venedig gebucht haben, brauchen nichts zu bezahlen. Auch wer einen festen Wohnsitz in der Stadt hat, ist von der Eintrittsgebühr befreit. Ab 16. Jänner 2023 werden die neuen Eintrittsgebühren zunächst getestet. Ab dem Sommer könnte es dann fest montierte Drehkreuze vor den Zugängen zur Stadt geben – das wiederum könnte aber den Eindruck verstärken, Venedig sei eine Art Disneyland geworden.

Redaktion
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