Weinguide 2023/24: Die besten Weine Österreichs und der Nachbarländer
Falstaff präsentiert die 26. Ausgabe des Weinguides!
Wir freuen uns, Ihnen die 26. Ausgabe dieses Guides vorlegen zu dürfen, in dem Sie mehr tolle Weine aller heimischen Sorten und Kategorien vorfinden werden, als je zuvor. Dank einer ganzen Serie von exzellenten Jahrgängen seit 2015 – mit Ausnahme des Frostjahres 2016 (und das wenige, das es da gab, ist auch nicht zu verachten) – wurden die Weinfreunde von Mutter Natur und durch die Arbeit unserer Winzer sehr reich beschenkt. Zwar haben sich aufgrund des Ukrainekriegs und der anhaltenden Inflation die wirtschaftlichen Wogen noch nicht geglättet, aber dank des Endes der Corona-Pandemie ist die Weinwirtschaft des Landes wieder zurück auf der Erfolgsspur. Messen und Präsentationen sind wieder in gewohnter Form möglich und finden dementsprechend großen Anklang, und auch auf dem internationalen Parkett ist der österreichische Wein wieder gefragt, wie zuletzt beim neuen Falstaff Wein & Gourmetfestival in Baden-Baden in Deutschland zu spüren war.
Das Jahr 2022 im Rückblick
Werfen wir einen kurzen Blick zurück auf das Jahr 2022, das für die heimischen Winzer recht positiv verlaufen ist. Nicht nur die Weinqualitäten zeigen sich in allen Bereichen sehr vielversprechend, sondern auch die Erntemenge lag mit 2,53 Mio. Hektolitern über dem Durchschnitt von 2,38 Mio. Im vergangenen Jahr konnten 67,7 Mio. Liter österreichischer Wein exportiert werden, dabei wurden 231,3 Mio. Euro erlöst. Laut Österreichischer Weinmarketinggesellschaft war der Wertzuwachs des Exports bei Weißweinen und Sekten am größten, besonders gefragt waren Österreichs Weine 2020 in Kanada, den USA und Nordeuropa. Ein Wermutstropfen war 2022 das Vereinigte Königreich mit einem deutlichen Wertrückgang (-38,0 Prozent). Dort wurde deutlich spürbar, dass die Bearbeitung des Markts durch den Brexit schwieriger und aufwendiger geworden ist.
In Asien zeigte der volatile Markt China nach einem satten Plus im Jahr 2021 (+77,9 Prozent) wieder ein wenig nach unten (-15,8 Prozent). Positive Signale kommen nach einigen Jahren der Stagnation aus Japan. Dort legte Wein aus Österreich deutlich zu (+61,3 Prozent). Einen kräftigen Wertzuwachs gab es auch in Südkorea (+26,4 Prozent), einem Land, das sich aktuell als vielversprechender Zukunftsmarkt für unsere Weine zu etablieren beginnt.
Sehr erfreulich ist die Entwicklung, was die Bewirtschaftung der heimischen Weingärten betrifft: 20 Prozent der 44.728 Hektar werden von Winzern bewirtschaftet, die mit »Nachhaltig Austria« zertifiziert sind, bei den biologisch und/oder biodynamisch zertifizierten Flächen erreicht Österreich mit bereits 22 Prozent einen Spitzenwert im internationalen Vergleich. Diese wichtige Entwicklung hin zum organischen Weinbau spiegelt sich natürlich besonders stark bei den Spitzenbetrieben wider: Noch nie war der Anteil der Bio-Weine so hoch wie in dieser Ausgabe des Falstaff-Weinguides.
Neuigkeiten gibt es im Bereich der geschützten DAC-Herkünfte, wo zwanzig Jahre nach dem ersten DAC im Jahr 2003 für das Weinviertel nun als letztes Gebiet auch die Thermenregion ihre herkunftstypischen Weine im DAC-System schützt. Die autochthonen Weißweinsorten Rotgipfler und Zierfandler sowie die Burgundersorten Chardonnay, Weißburgunder, St. Laurent und Pinot Noir stehen dabei im Fokus. Eingeteilt werden die DAC-Weine in die drei Herkunftsstufen Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Start für die Abfüllung ist der Jahrgang 2023, im nächstjährigen Weinguide ist somit der DAC-Reigen über alle österreichischen Weinbaugebiete hinweg komplett.
Schaumwein hoch im Kurs
Die positive Entwicklung im heimischen Schaumweinsektor setzt sich auch in diesem Jahr fort: Noch nie wurden so viele prickelnde Weine zum Falstaff-Weinguide eingereicht, und das ist ein Zeichen dafür, dass die Marketinganstrengungen erste Früchte tragen. Die Sektpyramide und die Einführung des neuen Begriffs »Sekt Austria« kommen beim Konsumenten an, im Alternativbereich stehen die Pet Nats hoch im Kurs, die eine jüngere Zielgruppe im Schaumweinsegment ansprechen. Die größte Herausforderung für die Zukunft des Weinbaus wird der globale Klimawandel sein, und es ist notwendig, vorausschauend auf dieses Phänomen zu reagieren. Winzern wie Konsumenten stehen spannende und sicher abwechslungsreiche Zeiten bevor, und wir werden diese gerne auch in Zukunft mit unseren kritischen Bemerkungen begleiten und Sie bei der Wahl der besten Weine beraten.
An dieser Stelle möchte ich ganz besonders allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser 26. Ausgabe sowie allen Weingütern, die ihre Weine in dieser nach wie vor sehr speziellen Zeit vertrauensvoll in unsere kritische Obhut gegeben haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Nur ihr Können und ihre bewundernswerte Arbeit machen diesen Guide überhaupt erst möglich. Und damit unsere Winzer auch morgen noch die bestmöglichen Weine für uns Kunden herstellen können, ist es notwendig, dass sie einen fairen Preis für ihre ausgezeichneten Produkte bekommen. Lassen wir uns also unseren Weingenuss auch in Zukunft etwas kosten.
Die Auszeichnungen bei der Falstaff Weißweingala 2023
- Der beste Gelbe Muskateller: Weingut Tement
- Der beste Grüne Veltliner: Weingut Prager
- Der beste Riesling: Weingut Hirsch, Weingut Mantlerhof, Weingut Knoll, Weingut Franz Hirtzberger, Weingut F. X. Pichler (ex aequo)
- Der beste Sauvignon Blanc: Weingut Tement
- Der beste Gelbe Traminer: Weingut Frühwirth
- Der beste Gewürztraminer: Weingut Tement
- Der beste Rote Veltliner: Weingut Josef Fritz
- Der beste Weißburgunder: Weingut Christian Tschida
- Der beste Chardonnay: Weingut Kollwentz, Weingut Erwin Sabathi (ex aequo)
- Der beste Grauburgunder: Weingut Krispel, Weingut Neumeister, Weingut Franz Hirtzberger (ex aequo)
- Der beste Gemischter Satz: Familienweingut Sattlerhof
- Der beste Welschriesling: Weingut Tement
- Der beste Rote Veltliner: Weingut Josef Fritz
- Der beste Rotgipfler: Weingut Alphart
- Der beste Natural & Orange Wine: Weingut Christian Fischer
- Der beste Zierfandler: Weingut Johannes Gebeshuber
- Der beste Neuburger: Weingut Tinhof, Weingut Hofstätter (ex aequo)
- Der beste Furmint: Vino Gross
- Die beste Cuvée Weiß: Weinbau Fritsch
- Der beste Schaumwein: Weingut Markus Altenburger, Weingut Harkamp, Weingut & Hotel Malat (ex aequo)
- Der GV Grand Prix 2023: Weingut Georg Frischengruber (1. Platz), Weingut Puhr (2. Platz), Weingut Schmelz (3. Platz)