Wermut ist weiter stark im Kommen
Einst Italiens Lieblingsaperitif, dann verpönt. Dieses Jahr scheint der Wermut einen zweiten Frühling zu feiern.
Falstaff hat einige führende Barkeeper aus Österreich zur Trend-Sprituose der Stunde befragt. Als klarer Sieger ist der Wermut hervorgegangen. Der aromatisierte Starkwein punktet mit seinen frischen Kräuteraromen, seiner Vielseitigkeit und der leicht bitteren Note. Vor allem im Sommer liegen Cocktails auf Wermut-Basis hoch im Kurs. Grundsätzlich handelt es sich um nichts weiter als gewürzten Wein, der in der Urversion mit zusätzlichem Alkohol, Kräutern und Zucker versetzt wird. Durch Kombination von diversen Pflanzenstoffen kann eine große Bandbreite an Aromen kreiert und eine hohe Mixability der Spirituose erreicht werden. Die Liebe der heimischen Bar-Elite zum Wermut geht sogar so weit, dass es sogar aufwendige Eigenkreationen gibt. Der Pontica von Reinhard Pohorec und Peter Weintögl ist bereits an mehreren Hotspots angekommen, mit Spannung werden die Kreationen von Hubert Peter, »Falstaff Rookie Bartender of the year 2014«, erwartet.
Ideal für Spritz- und Fizz-Drinks
Was den Wermut zur Trendspirituose macht erklärt Barkeeper Bert Jachmann aus dem Heuer am Karlsplatz: »Leicht im Alkoholgehalt und dabei charaktervoll in der Aromatik. Wermut ist flexibel einsetzbar in verschiedenen Spritz- u. Fizz-Drinks und harmoniert dabei mit vielen Spirituosen und frischen Früchten. Oder auch nur ganz simpel mit einem Filler aufgegossen, um eine schöne Sundowner-Alternative zu Gin Tonic und Co. zu haben.«
Bittersweet Symphony
Mit einem Alkoholgehalt von 14,5 bis 22% Vol. ist der Wermut zwar stärker als Bier oder Wein, aber dennoch leichter als andere Spirituosen. Vielleicht ist er gerade deshalb so beliebt. Aperitifweine, wie der Wermut werden bevorzugt mit Soda oder Softdrinks kombiniert. »Die Leute suchen immer mehr nach etwas Leichtem, das sie auch gut spritzen können, das sehr zugänglich ist. Und die leichte Bittere des Wermuts ist ideal für den Sommer und gibt sommerlichen Drinks eine perfekte Note«, so Hubert Peter.
Als Erfinder des Wermuts gilt übrigens Antonio Benedetto Carpano. Der Italiener mischte Wein mit Zucker, Karamell und verschiedenen Kräutern um eine Rotweinalternative für Frauen zu schaffen. Die Mischung benannte er im Jahr 1785 nach der Grundzutat, dem Wermutkraut.
Einige verlockende Rezepte finden Sie im Anschluss...