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Der Weinguide Österreich 2022/23 ist da

In der 25. Ausgabe unseres alljährlichen Weinjahresberichts präsentieren wir die besten Weine Österreichs und erstmals auch seiner Nachbarländer in Osteuropa. Entdecken Sie die 459 besten Weingüter und 3800 aktuelle Weine.

Mit der 25. Ausgabe unseres alljährlichen Weinjahresberichts begehen wir ein Jubiläum: Seit einem Vierteljahrhundert präsentieren wir nun die besten Weine Österreichs in geballter Form, und pünktlich zu dieser besonderen Ausgabe hat sich mit 2021 ein ganz ausserordentlich guter Jahrgang eingestellt.

Lebten wir nicht in besonderen Zeiten – noch ist die Corona-Pandemie nicht besiegt und auch in der unglücklichen Ukraine kein Frieden eingekehrt –, könnte man sich über diese tollen Weine noch viel mehr freuen. Unsere talentierten Winzer haben sich jedenfalls nicht bremsen lassen und auch unter schwierigen Bedingungen eine breite Palette erstklassiger Weine erzeugt, die nun auch wieder in der Gastronomie und nicht nur zu Hause in vollen Zügen genossen werden können.

Gerade erst konnten sich auf grossen Weinmessen wie der Prowein oder der VieVinum auch Händler und Kunden wieder höchstpersönlich von der Güte unserer jüngsten Weine ein Bild machen, und die Resonanz fiel eindeutig positiv aus. Die Nachfrage nach österreichischen Weinen ist aktuell so gross wie nie zuvor, auch die internationalen Einkäufer stellen sich wieder ein. Und das Interesse gilt den tollen Weissweinen wie den Rotweinen gleichermassen.

Der Aufwärtstrend in Sachen Export hatte sich schon in den Zahlen des Vorjahres angekündigt. Was aber niemand auch nur zu träumen wagte: 2020 war das beste Exportjahr ever. Wie die Zahlen der Statistik Austria bestätigen, stiegen die Exporterlöse 2021 um 29,5 Mio. Euro auf 216,8 Mio. Euro (+15,7 %), was den höchsten Wertzuwachs aller Zeiten bedeutet. Erstmals wurde die 200-Mio.-Euro-Marke überschritten. Die exportierte Menge erreichte 70,2 Mio. Liter (+3,8 %), der Durchschnittswert kletterte wieder auf über drei Euro pro Liter. Exporttreiber waren in erster Linie Österreichs Qualitäts-Weissweine, beispielsweise der Grüne Veltliner. Neben den EU-Ländern stiegen auch die Export-Zahlen der Drittstaaten wie USA, Kanada und China stark nach oben.

Ein sehr positiver Gradmesser war auch die Wiener Weinmesse VieVinum, die im Mai 2022 nach vier langen Jahren ihr Comeback feierte. Sehr zahlreich fand sich das Privatpublikum ein und nützte die Gelegenheit, mit den neuen Weinjahrgängen bei rund 500 Ausstellern auf Tuchfühlung zu gehen, besonders bemerkenswert aber war die Zahl der Fachbesucher. Um für Österreichs Winzer einen maximalen Mehrwert zu schaffen, lag der Fokus der VieVinum heuer bei den Profis aus Handel, Presse und Spitzengastronomie, die ÖWM unterstützte diese Bemühungen durch die Einladung von rund 1'000 Fachleuten, die sie aus über 50 Ländern nach Wien holte. Es wurde den Gästen höchstes internationales Niveau geboten, und von diesem können Sie sich auch im vorliegenden Weinguide ein gutes Bild machen.

Die heimischen Winzer setzen alles daran, sich fit für die Zukunft zu machen. Die wachsende Zahl von nachhaltig, biologisch und biodynamisch zertifizierten Betrieben ist der beste Beweis dafür. Gerade in diesem Sektor wächst auch die internationale Nachfrage, und Österreichs Winzer tun gut daran, hier zu den Vorreitern zu zählen.

Eine weitere sehr auffällige Entwicklung ist im Schaumweinsektor zu verzeichnen: Noch nie wurden so viele prickelnde Weine zum Falstaff Weinguide eingereicht, und das ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Marketinganstrengungen erste Früchte tragen. Die Sektpyramide und die Einführung des neuen Begriffs Sekt Austria kommen beim Konsumenten an, im Alternativbereich stehen die Pet Nats hoch im Kurs, die eine jüngere Zielgruppe im Schaumweinsegment ansprechen.

Die Natural Wines und Orange Wines haben sich ebenfalls etabliert, sie sorgen dafür, dass sich auch jüngere Zielgruppen für Wein interessieren und sich mit dem Thema zu beschäftigen beginnen. Andererseits haben uns die vergangenen Jahre neue Rebsorten, meist pilzresistente Züchtungen, sogenannte PIWIs, beschert, und einige beginnen tatsächlich langsam Fuss zu fassen. Neue Namen wie den Blütenmuskateller, Muscaris oder Souvignier Gris wird man sich wohl merken müssen.

Die grösste Herausforderung für die Zukunft des Weinbaus wird der globale Klimawandel sein, und es ist notwendig, vorausschauend auf dieses Phänomen zu reagieren. Dass aber bei allen Szenarien auch in Zukunft immer wieder ganz normale Jahre kommen werden, dafür ist 2021 der beste Beweis. Es war ein Sommer wie anno dazumal – und am Ende standen Weine wie vielleicht noch nie zuvor. Winzern wie Konsumenten stehen spannende und sicher abwechslungsreiche Zeiten bevor, und wir werden diese gerne auch in Zukunft mit unseren kritischen Bemerkungen begleiten und Sie bei der Wahl der besten Weine beraten.

An dieser Stelle möchte ich wie gewohnt allen Mitarbeitern dieser 25. Ausgabe und allen Weingütern, die ihre Weine in dieser nach wie vor sehr speziellen Zeit vertrauensvoll in unsere kritische Obhut gegeben haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Nur ihr Können und ihre bewundernswerte Arbeit machen diesen Guide überhaupt erst möglich. Und damit unsere Winzer auch morgen noch die bestmöglichen Weine für uns Kunden herstellen können, ist es notwendig, dass sie einen fairen Preis für ihre ausgezeichneten Produkte bekommen. Lassen wir uns also unseren Weingenuss auch in Zukunft etwas kosten.


Ab sofort erhältlich

Der Falstaff Weinguide 2022/2023 ist ab sofort zum Preis von 16,90 Euro am Kiosk und im gut sortierten Buchhandel sowie unter go.falstaff.com/guides erhältlich.

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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