Der erste Schweizer Wein des Jahres ermöglicht einen Ausblick auf den Charakter des neuen Neuchâtel Non Filtré Jahrgangs 2023.
Die neue Neuchâtel Non Filtré-Saison wurde diese Woche bei Facchinetti Automobiles in Neuenburg eröffnet. In Anwesenheit von 32 Winzerinnen und Winzern konnte das Publikum somit den ersten Schweizer Wein des Jahres verkosten. Der ungefilterte Chasselas, der ein Markenzeichen der Neuenburger Weine ist, entfaltet je nach Terroir fruchtige oder mineralische Aromen, zum Teil sogar eine exotische Würze. In diesem Jahr führte die frühe Lese zu stabilen und schnell ausgereiften Weinen mit zurückhaltender Trübheit. Die feinen Hefen garantieren Finesse und Stabilität, so eignet sich der neue Neuchâtel Non Filtré auch zur Lagerung.
«Der Chasselas, den uns das Ehepaar Sandoz liefert, ist in den Stein von Hauterive gemeisselt und setzt auf Tradition und Terroir. Die Trübung ist von mittlerer Stärke und man erkennt darin eine sonnige Nuance. Der Wein begeistert die Nase mit Noten von Zitrusfrüchten, allen voran kandierte Zitrone», so Yves Dothaux, Leiter des Önologie-Labors der Kantonalen Weinbauanstalt über den neuen Jahrgang. «Nach einer schönen Bläschenbildung führt uns dieser Wein mit seiner Frische bis zum geschmackvollen Abgang mit einem feinen Hauch von Salzigkeit. Eine gelungene Leistung mit einem warmherzigen und anspruchsvollen Jahrgang. Er passt hervorragend zu Fisch aus dem See, zu wunderbarem Käse von unseren Alpweiden oder zu Geflügel an Sauce, das Meister Reinecke entkommen sein mag, aber nicht unseren scharfen Geschmacksnerven!»
Die Neuenburger Spezialität erhält ihren unverwechselbaren Charakter von der schwebenden Weinhefe, die ihr die typische trübe Farbe verleiht. 1975 füllte der Winzer Henri-Alexandre Godet nach einer geringen Ernte erstmals eine kleine Menge des ungefilterten Weines ab. Heute wird er von über dreissig Weingüter gekeltert. Insgesamt werden für seine Herstellung rund 15 Prozent der Neuenburger Chasselasernte verwendet.
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