Der albaniesche Doppeladler im Stadion

Der albaniesche Doppeladler im Stadion
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Schweiz gegen Albanien kulinarisch betrachtet

Fussball-Begleitung: Welche albanischen Gerichte und Getränke man zum Auftaktspiel geniessen könnte.

Auch wenn die albanische Küche hierzulande wenig bekannt ist, würde sie doch wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen. Schon alleine die geografische Lage spricht für Köstlichkeiten aus Albanien, denn das Land profitiert von der langen Küste am Meer und den Bergen im Hinterland. In der Geschichte haben zahlreiche Kulturen (auch) ihre kulinarischen Spuren hinterlassen: Neben der mediterranen Küche (Italien liegt über die Luftlinie nur 71 Kilometer weit entfernt) haben auch die Balkanküche und orientalische Einflüsse wichtige Bedeutung. Gegrillt wird alles was sich züchten lässt: Lamm, Ziege, Rind, Huhn und in den nicht-muslimischen Regionen auch Schwein. Wie im nahen Italien sind Olivenöl und Gemüse wie Tomaten und Auberginen von zentraler Bedeutung. Vom benachbarten Griechenland stammt der populäre Einsatz von Schafkäse und Fladenbrot als Beilage.

Eines der Nationalgerichte ist Fërgesë Tirane (Tirana-Auflauf) – ein heisses Pfannengericht mit Paprika, Tomaten und Salzlakenkäse, gegebenenfalls auch mit Fleisch- oder Leberstücken sowie Eiern. Sehr beliebt ist auch Tavë Kosi, ein Schmorgericht mit Lamm- oder Hammelfleisch in Joghurtsauce. Wer sich zum EM-Spiel selbst etwas albanisches zubereiten möchte, der könnte sich beispielsweise das auch in Griechenland bekannte Musaka machen. Das Auflaufgericht besteht aus mehreren Schichten: abwechselnd Hackfleisch und Kartoffeln und Käse bzw. Béchamelsauce als Abschluss.

Albaner würden zum Spiel vermutlich mit Bier beginnen und früher oder später zum Raki überwechseln, einem im ganzen Land verbreiteten Tresterschnaps. Albanien blickt auf eine stolze Weinbaugeschichte zurück, die Qualitäten heutzutage sind bis auf wenige Lichtblicke ebenso bescheiden wie die produzierte Menge.
Gëzuar! (Prost!) Und Hopp Schwiiz!

Bernhard Degen
Autor
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