Die meisten Diäten vermitteln ein Bild von Abnehmerfolgen und gesunder Ernährung. Für eine bestimmte Diät gilt das einer neuen Studie zufolge nicht – sie kann sogar gefährlich werden.
Low-Carb-Ernährung zählt zu den wohl bekanntesten und am weitesten verbreiteten Diäten. Der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate in Form von Reis, Nudeln oder Brot soll dabei helfen, das Traumgewicht möglichst schnell zu erreichen. Eine Studie, die kürzlich im »Journal of Internal Medicine« veröffentlicht wurde, weist jetzt allerdings auf eine große Gefahr hin: Die Sterblichkeit von Low-Carb-Anhängern war erhöht.
Für die Studie wurden 371.159 Personen zwischen 50 und 71 Jahren bereits seit Mitte der 1990er Jahre untersucht. Unterschieden wurde dabei zwischen Menschen, die wenig Kohlenhydrate und wenig fettreiche Nahrung zu sich nahmen und denjenigen, die sich weder nach den Richtlinien der Low-Carb- noch der Low-Fat-Diät richteten. Innerhalb jeder Gruppe wurde dann noch einmal unterschieden, ob sich die Probanden gesund oder ungesund ernähren, also ob die Kohlenhydrate eher aus Vollkorn-Quellen oder Zucker und Weißmehl stammten.
Während der Nachbeobachtungszeit von 23,5 Jahren verstarben 165.698 Teilnehmer – und die Forscher fanden heraus, dass die Sterblichkeit bei ungesunder Low-Carb-Ernährung, also etwa beim Verzehr von Fertiggerichten, um 38 Prozent erhöht war. Im Gegensatz dazu lag sie bei gesunder Low-Carb-Ernährung mit vornehmlich ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichen Proteinen leicht unter dem Schnitt. »Eine gesunde Low-Fat-Diät mit wenig gesättigten Fettsäuren senkt das Risiko eines frühen Todes für Menschen ab 50 Jahren«, so die Studie.
Für die Autoren gehören zu einer lebensverlängernden Diät demnach viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl. Verzichten sollten Abnehmwillige dagegen auf Fette und Transfette, wie sie beispielswiese in rotem Fleisch, Wurst, Käse sowie in stark verarbeiteten und frittierten Lebensmitteln vorkommen.
