Tasting vom 09.10.2015
Alles begann mit dem Kauf eines Weingutes in Pauillac im französischen Bordeaux-Gebiet. Baron Nathaniel de Rothschild erwarb das Weingut Brane-Mouton im Jahr 1853, im Jahr 1868 folgte dessen Onkel James, der das Nachbargut Lafite erwarb. Weitere Weingüter in der Top-Appellation sollten folgen: Mouton-d’Armailhac, Clerc-Milon und Duhart-Milon, aber auch solche in anderen Bordelaiser Regionen wie Clarke in Listrac, Malmaison in Moulis, Rieussec in Sauternes sowie am rechten Ufer Château L’Evangile in Pomerol oder Château des Laurets in Puisseguin-Saint-Émilion. Neben den Château-Abfüllungen, die von Baron Philippe initiiert wurden und seit dem Jahrgang 1972 verpflichtend sind, wurde eine große Zahl an Markenweinen entwickelt, die aus Trauben gekeltert werden, die von Hundertschaften von Vertragswinzern aus allen Regionen zugeliefert werden. Die weltweit erfolgreichste unter den Marken ist der Mouton Cadet, der als Reaktion auf die schwachen Jahrgänge der frühen 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts entstanden ist. Zunächst als eine Art Zweitwein für Mouton angedacht, wurde wegen des enormen Erfolgs die weltweit beliebteste Bordeaux-Marke entwickelt, nicht weniger als 12 Millionen Flaschen jährlich kommen unter diesem Etikett auf den Markt. Die Rotschilds besitzen auch im Süden Frankreichs Güter und erzeugen Markenweine aus dem Pays d'Oc. Auch Joint Ventures mit bekannten Weindynastien in anderen Ländern wurden entwickelt, darunter Opus One mit Mondavi im Napa Valley, in Südamerika sind alle drei Rothschild-Winzerfamilien engagiert. Im spanischen Rioja kooperiert man mit Vega Sicilia, in Südafrika mit der Familie Rupert, in Neuseeland mit Craggy Range. Falstaff hat sich das sehr facettenreiche Sortiment – vom Alltagswein bis zum Premier Grand Cru – für Sie angesehen und viele empfehlenswerte Weine gefunden. Notizen von Peter Moser