Typische »Gaumenschmeichler« liegen dem Winzer Christian Graßl nicht, einfach gestrickte Weine langweilen ihn. Der Chef des Göttlesbrunner Nepomukhofs vinifiziert lieber Rotweine mit Charakter. Struktur sollen sie haben, deutlich spürbare Tannine und genügend Säure. Deshalb kommt im Hause Graßl eine vergessen geglaubte Technik zu neuen Ehren: das Weintraubentreten. Bei den roten Hauptsorten Zweigelt, Blaufränkisch, Merlot und vor allem beim Liebkind des Winzers, dem Pinot Noir, legt die Familie selbst Fuß an, um Tannine und Gerbstoffe noch besser zur Geltung zu bringen. Obwohl sehr zeitaufwändig, hat diese schonende Form der Traubenverarbeitung keine negativen Auswirkungen auf das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis der Graßl-Weine. Preisgekrönte Flaggschiffe des Betriebes sind zum einen der Blauburgunder und zum anderen die Cuvée »Nepomuk«. Beim Weißwein konzentriert sich der Winzer mit Pinot Blanc, Chardonnay und Sauvignon Blanc zwar ebenfalls auf die Burgundergruppe, in Göttlesbrunns ältestem Keller dominiert aber trotzdem nach wie vor der Grüne Veltliner, der es beim »Falstaff Grüner Veltliner Grand Prix« bereits in die Dreieinhalb-Sterne-Klasse schaffte.