Roberto San Ildefonso gründete Ende der 90er-Jahre die Finca Sobreno in Toro. Er erkannte das Potenzial des Terroirs und produzierte erfolgreich kraftvolle, elegante Weine.
Als der ambitionierte Winzer Roberto San Ildefonso Ende der 1990er die Finca Sobreno aufbaute, hatte die Wiederentdeckung der großartigen Weinbauregion Toro gerade erst begonnen. Die Gegend rund um die malerische Stadt Zamora war im 19. Jahrhundert mit zirka 35.000 Hektar Rebfläche eine der bedeutenden Weinbauregionen Spaniens, doch Mitte der 90er-Jahre waren davon gerade noch 750 Hektar übriggeblieben. Die Konzentration auf Masse statt Klasse hatte den Winzern kein Glück gebracht. Doch dann besannen sie sich wieder auf das phantastische Potenzial des Terroirs am Ufer des Flusses Duero. Vor allem der kraftvolle Tinta de Toro gedeiht in der sonnigen Gegend exzellent, die unter anderem im Frühling bezaubernd ist. Übrigens: Die Sorte Tinta de Toro ist eng mit dem großartigen Tempranillo verwandt, aus dem weiter im Norden Spaniens der edle Rioja gekeltert wird.
Roberto San Ildefonso errichtete sein Weingut mit dem Ziel, kraftvolle und zugleich elegante Weine zu keltern. Die Voraussetzungen dafür waren hervorragend. Die im Schnitt über 30 Jahre alten Rotweinreben wachsen auf einer Höhe zwischen 600 und 750 Metern über dem Meeresspiegel, die an der Oberfläche eher sandigen oder kiesigen Böden sind in den tieferen Schichten lehmig durchzogen – dadurch haben die Reben im Sommer genügend Wasser zur Verfügung.
Für den Crianza, einen Paradewein des Guts, werden die streng ausgelesenen Trauben entrappt und vier Tage lang bei etwa zehn Grad Celsius kalt mazeriert, um Aromenvielfalt und Gerbstoffausbeute zu fördern. Danach findet die Gärung bei einer kontrollierten Höchsttemperatur von 28 Grad Celsius statt. Der Wein reift acht Monate lang in Fässern aus amerikanischer und französischer Eiche. Der 2019er Finca Sobreno Crianza duftet wunderbar kräftig nach reifen dunklen Beeren, Cassis und Schwarzkirsche sind dabei, am Gaumen zeigt sich seine satte Kraft – das ist ein perfekter Begleiter zu kräftigen Gerichten, bei denen gern ein Stück Fleisch dabei sein darf.
Nach dem langen Winter sehnen wir uns nach Wärme und Sonne. Einen Anflug von Frühling zaubern uns Rosé-Weine auf den Tisch, stehen sie doch für diese unbeschwerte Leichtigkeit der warmen Jahreszeit. Ein Beispiel dafür ist der 2023er Bio-Dornfelder Spätburgunder Rosé QbA von Josef Müller, der im Glas in einem hellen Erdbeerrot funkelt. Der Duft ist von Süßkirsche und Pflaume geprägt, am Gaumen ist der Wein wunderbar geschmeidig und ausgewogen. Ebenfalls Frühlingsgefühle vermittelt der 2022er Il Bufalo Rosa Rosato Campania IGP. Der Rosé aus dem Süden Italiens duftet nach Erdbeere und Süßkirsche, aber auch Kräuterwürze zeigt sich. Am Gaumen ist die Säure knackig und erfrischend.
Etwas weiter im Norden, in der wunderbaren Toskana, sind die Trauben für den 2022er Castelsina Chianti DOCG gewachsen. Vielleicht wird im Frühling zum ersten Mal der Grill angeheizt – dann ist dieser Chianti mit seinem Duft nach würziger Kirsche und feinen Kräutern ideal. Am Gaumen präsentieren sich schöne, satte Gerbstoffe und eine wunderbare Saftigkeit – wenn es am Frühlingsabend frisch wird, wärmt der Wein großartig. Wer lieber einen Rotweinklassiker aus Österreich serviert, kann sogar zu einem Biowein greifen, dem 2022er Zweigelt aus der Leo Hillinger
Edition. Der Wein vom Starwinzer funkelt Rubinrot und duftet nach dunkler Schokolade, Zwetschge und Kräutern. Am Gaumen zeigt er sich extraktreich, dicht und mit schöner Energie – ein Wein, der einfach Spaß macht.
Der Frühling kann kommen.
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