© Shutterstock

Die Wiederentdeckung der Hirse: Eine kulinarische Revolution

Von ernährungsphysiologischen Vorzügen bis hin zu glutenfreiem Genuss – die Hirse wird als kulinarisches Abenteuer gerade wiederentdeckt und könnte aus gutem Grund wieder größeren Einzug in die internationalen Speisepläne halten.

In der Welt der Ernährung ist die Hirse (englisch »millets«) zum unbesungenen Helden avanciert, der von positiven Vorzügen nur so strotzt. In Indien, einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, machte die Hirse lange 40 Prozent des Getreideanbaus aus, wurde dann allerdings mehr und mehr durch ertragreichen Weizen verdrängt. Aufgrund gesundheitlicher Schlüsselqualitäten könnte die »vergessene« Getreidesorte nun allerdings ein globales Comeback feiern und einen Lösungsansatz zur Ernährungsproblematik der wachsenden Weltbevölkerung bieten – denn Getreidesorten wie Weizen liefern zwar adäquate Mengen an Kalorien, enthalten jedoch nicht unbedingt ausreichend Vitamine und andere notwendige Stoffe, um effektiv gegen Unterernährung zu wirken. 2023 wurde auf Initiative von Indien übrigens das internationale Jahr der Hirse ausgerufen.

Nährstoffreiche Wunderwerke

Hirse gilt nicht nur als bescheidenes Korn, sondern auch als Kraftpaket mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Diese winzigen Perlen sind eine reichhaltige Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und zu einem gesunden Darm beitragen. Außerdem enthalten Hirsekörner viel Eiweiß, was sie zu einer hervorragenden Wahl für Vegetarier:innen und Veganer:innen macht, die ihren Eiweißbedarf decken wollen. Besonderes Schmankerl: Hirse ist von Natur aus glutenfrei und verfügt über niedrigen glykämischen Index. Die langsame Freisetzung von Kohlenhydraten hilft bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, was für eine konstante Energieversorgung ganz ohne Heißhungerattacken sorgt.

Der gesteigerte Anbau von Hirse könnte verschiedene Probleme auf einmal lösen.
© Shutterstock
Der gesteigerte Anbau von Hirse könnte verschiedene Probleme auf einmal lösen.

Auch für das Herz und die allgemeine Zellgesundheit ist Hirse eine echte Geheimwaffe. Durch Magnesium und Kalium werden Blutdruck und Cholesterinspiegel reguliert, während die enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren, was das Risiko chronischer Krankheiten verringern und die Zellgesundheit unterstützen kann.

Nachhaltige Köstlichkeit

Auch für Umwelt und Landwirtschaft sind Hirsepflanzen ein Gewinn. Diese widerstandsfähigen Pflanzen benötigen nur wenig Wasser und können auch unter trockenen Bedingungen gedeihen, was sie auch zu einer nachhaltigen Wahl für die Agrikultur in wärmeren Ländern macht.

Falstaff verrät fünf Rezepte, bei denen Hirse der Stargast ist. 


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
Mehr zum Thema
Geschirr: Marianne Seiz Foto und Foodstyling: Herbert Lehmann 
Vorspeise
Getreidefeld 2030
Der Kölner Zwei-Sterne-Koch Daniel Gottschlich widmet sich einer weitgehend unterschätzten Zutat...
Von Daniel Gottschlich
Frühstück
Goldhirse-Brombeerbowl
Power-Food für einen fruchtigen Start in den Tag oder perfekt als Lunch, wenn es im Büro oder...