Der neueste TikTok-Trend sind Mutproben mit unfassbar scharfen Chili-Chips. Mit teils schlimmen Folgen. Vor allem für Kinder kann der Genuss schnell gefährlich werden.
Das hessische Verbraucherschutzministerium hat Untersuchungen zu extrem scharfen Chips eingeleitet, die bei Internet-Challenges in den Mittelpunkt rücken. In der ersten Oktoberhälfte hat das Landeslabor 24 Einzelpackungen dieser Chips untersucht, wie das Ministerium mitteilte. Die Motivation für diese Untersuchung waren Berichte aus Hessen und anderen Bundesländern, in denen Kinder und Jugendliche ins Krankenhaus eingeliefert wurden, nachdem sie bei der »Hot-Chip-Challenge« einen Maischip gegessen hatten.
Die Proben zeigten eine extreme Schärfe, verursacht durch einen hohen Capsaicin-Gehalt. Capsaicin ist ein Bestandteil von Chilischoten und steht im Verdacht, insbesondere bei Kindern Gesundheitsschäden hervorzurufen, so das Ministerium.
Auffällig war, dass die Proben stark schwankende Capsaicin-Werte aufwiesen. Eine abschließende Beurteilung des Produkts kann erst vorgenommen werden, wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung seine toxikologische Bewertung des Stoffs überarbeitet hat. Die zuständige Behörde in Tschechien habe die Kennzeichnung des Produkts bereits als angemessen bewertet. Nach deren Ansicht seien die Verbraucher durch die auf dem Etikett enthaltenen Informationen ausreichend gewarnt.
Die vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) untersuchten Proben waren nicht mit einem deutschen Warnhinweis versehen, der vor dem Verzehr durch Kinder, Schwangere und Stillende warnt. Der LHL prüft derzeit, ob die Produkte möglicherweise vom Markt genommen werden müssen. Auf dem »Verbraucherfenster« des Ministeriums wird bereits vor der Chips-Challenge gewarnt: »Von TikTok bis zum Krankenwagen ist es da oft nicht weit«, heißt es.
Ein elfjähriger Junge aus dem Lahn-Dill-Kreis musste Mitte Oktober nach der Mutprobe mit dem scharfen Chip laut Polizeiangaben im Krankenhaus behandelt werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnte in einer Mitteilung Anfang September, dass extrem scharfe Lebensmittel insbesondere Kindern gesundheitlich schaden können.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.
