Das »ITO« startet mit einer temporären Take-Away-Karte.

Das »ITO« startet mit einer temporären Take-Away-Karte.
© Sophia Schillik

»ITO« bringt japanische Esskultur nach Köln

Sushi, Black Cod und Wagyu Beef – im früheren »Sorgenfrei« setzt ein ambitioniertes Team auf anspruchsvolle Japan-Küche.

Seit Anfang Oktober sind die Fenster des ehemaligen Restaurants »Sorgenfrei« mit bedrucktem Papier verhängt, darauf das Logo des Nachfolgers, nur drei Buchstaben – »ITO«. Darunter steht der vielversprechende Zusatz »Japanese Cuisine«. Befände sich die Antwerpener Straße in Düsseldorf, würde das nicht unbedingt für große Spannung sorgen, aber sie liegt im Belgischen Viertel, mitten in der Innenstadt von Köln. Japanische Restaurants sind hier vergleichsweise eine Rarität, zumindest im gehobenen Bereich.

Die üblichen Sushi-Läden können in puncto Qualität und Raffinesse dem Angebot der NRW-Landeshauptstadt nur selten das Wasser reichen. Das »ITO« will diese Lücke schließen. Hinter dem Gastronomieprojekt steckt ein ehemaliger Wahl-Düsseldorfer: Kengo Nishimi war viereinhalb Jahre die rechte Hand von Spitzenkoch Yoshizumi Nagaya. Mit an seiner Seite sind seine Frau Michi Nishimi, die den Service leiten wird, sowie in der Anfangsphase Nishimis guter Freund und Kollege Torben Schuster, Küchenchef im Restaurant »Gut Lärchenhof«.

Michi Nishimi, Torben Schuster und Kengo Nishimi wollen richtig gute »Japanese Cuisine« nach Köln bringen.
© ITO
Michi Nishimi, Torben Schuster und Kengo Nishimi wollen richtig gute »Japanese Cuisine« nach Köln bringen.

Rückendeckung erhält das Trio dabei von der Kölner Gastronomie-Instanz Peter Hesseler, der vor fast 34 Jahren das »La Societé« in der Kyffhäuser Straße erschuf sowie von dessen Geschäftspartner und »Gut Lärchenhof«-Kompagnon Christoph Barciaga. Hesseler, Barciaga, Schuster und Nishimi wissen bereits aus der gemeinsamen Zeit in Pulheim, dass sie gut miteinander harmonieren.

Schuster und Nishimi kennen sich sogar noch viel länger: Die beiden arbeiteten drei Jahre lang im »Nagaya« Hand in Hand. Dann ging Kengo Nishimi nach Spanien und Torben Schuster wechselte wenig später als Nachfolger von Sonja Baumann und Erik Scheffler in das zum Golf Club gehörende Gourmet-Restaurant samt Bistro. Mit dem Sprung nach Köln verwirklicht das Team eine Idee, die Hesseler und Barciaga zwar schon länger im Kopf herumging. Allerdings sei damals nicht unbedingt ein japanisches Restaurant geplant gewesen. »Aber dann kam eins zum anderen«, erzählt Barciaga, »wir hatten über den Sommer Zeit, an unserem Konzept zu feilen und die Räumlichkeiten des ›Sorgenfrei‹ standen zur Verfügung. Auf einmal ging alles sehr schnell.«

Umbau in Rekordzeit

Tatsächlich hat man die Umwandlung des 16 Jahre bestehenden Fine Dining-Restaurants in einen gehobenen Japaner in Rekordzeit bewerkstelligt. Unter anderem liegt das daran, dass die »Sorgenfrei«-Betreiber Ronni Hoffmann und Isabel Wilden erst kürzlich alles einem gründlichen Makeover unterzogen hatten. Deswegen durfte einiges im Gastraum auch so bleiben wie es ist. Die hölzernen Wandpanele im hinteren Teil zum Beispiel passen sehr gut auch zum ästhetischen Gesamtkonzept des »ITO« und fügen sich überraschend organisch in das folklore-freie Japan-Setting ein. Im vorderen Teil hat man die Hochtische entfernt und stattdessen mit Abstand schlichte Tische gestellt, außerdem aus der Bartheke einen offenen Sushi-Tresen gemacht.

Hier sollen – sobald die aktuellen Umstände es wieder zulassen – vor den Augen der Gäste künftig Sushi gerollt, Nigiri zubereitet, Carpaccio, Rettich und Sashimi frisch aufgeschnitten werden. »Alles, vom Reis bis zum Blue Fin Tuna«, betont Nishimi, »wird topfrisch und von absoluter Premiumqualität sein.« Den Großteil der Produkte beziehe man aus Düsseldorf, »einfach weil dort das Netzwerk und der entsprechende Markt vorhanden sind«, ergänzt Barciaga. Sogar die Sojasauce kommt im »ITO« nicht aus der Flasche, sondern wird von Nishimi selbst gebraut. Auch warme Gerichte wird es geben, allem voran Black Cod. Auf der Fleischkarte stehen dann Wagyu, geschmorte Bäckchen Japanese Style und Teriyaki-Gerichte –  »aber alles ein wenig anders als das, was man in Köln bislang so kennt.«

Testbetrieb läuft schon

Ein wenig Geduld werden die Kölner wohl oder übel noch an den Tag legen müssen. Man könnte sich allerdings schon einmal den Probelauf zur Brust nehmen. Seit 13. November bietet das »ITO« temporär eine exklusive Auswahl an Gerichten – eine gute Handvoll Vorspeisen, Inside Out Rolls, Nigiri, Maki, Fisch-Carpaccio und Sashimi – zum Abholen an. Auch eine kleine Sake-Selektion steht bereits auf der Take Away-Karte. Noch ein guter Grund, sich auf die offizielle Eröffnung des »ITO« gründlich zu freuen: die Sake-Karte. »Sowohl der Weinkarte als auch der Sake-Karte haben wir sehr viel Zeit gewidmet«, verrät Barciaga und fügt hinzu: »Unter anderem planen wir ein spezielles Sake Tasting Menü.«

INFO

ITO
Antwerpener Str. 15
50672 Köln

ito-restaurant.de​​​​​​​​​​​​​​

Bestellungen werden von Mittwoch bis Sonntag ab 12 Uhr telefonisch unter +49/(0)221/355 7327 entgegen genommen.

Keine Lieferung, nur Abholung im Restaurant in der Zeit von 17 bis 20.30 Uhr (letzte Bestellannahme).
Zahlungen nur in Bar und mit EC-Karte.

Sophia Schillik
Sophia Schillik
Journalistin und Fotografin
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