Nicole Zandt ist General Managerin des »The Amauris Vienna«.

Nicole Zandt ist General Managerin des »The Amauris Vienna«.
© The Amauris

»Jedes Gericht ist eine Hommage an die Stadt Wien«

Das Luxus-Hotel »The Amauris Vienna« ist seit rund einem Monat geöffnet. Im Gespräch mit Falstaff zieht General Managerin Nicole Zandt ein erstes Fazit, spricht über Kunst im Hotel, Expansionspläne und wie man mit »Explore Beauty« auch Einheimische anspricht.

Die Nächtigungszahlen der österreichischen Hotellerie sind im Begriff, sich wieder der Vor-Corona-Zeit anzunähern und vor allem die Wiener Luxushotellerie scheint sich 2023 prächtig zu entwickeln. Eines der neuesten Luxushotels in der Bundeshauptstadt ist das »The Amauris Vienna« mit dem Restaurant »Glasswing«, das Alexander Bachl bereits getestet hat.

Was das Luxus-Hotel an der prominentem Adresse neben dem Gourmetlokal noch alles zu bieten hat, wodurch es sich von der Konkurrenz abhebt und wieviele Luxushotels die Stadt noch verträgt, darüber spricht General Managerin Nicole Zandt im Falstaff-Interview.

Falstaff: Aus dem ehemaligen »The Ring» ist das »The Amauris Vienna« entstanden. Wie kam es dazu?

Nicole Zandt: Die Breitenender Immobilien Parking AG hat die Immobilie erworben. Aufgrund der Vorerfahrungen der BIP im Hotelsektor sowie aus Gründen der Portfolioabrundung ist anschließend die Entscheidung gefallen, das Objekt vollständig zu sanieren, selbst zu betreiben sowie im Bestand zu halten. Die Ausrichtung der Liegenschaft sowie die Qualität des Service erfüllen als Luxus-Boutique-Hotel die hohen Ansprüche unserer Gäste.

Zwei Jahre, 160 Tonnen feinster verarbeiteter Marmor und 50 Millionen Euro später erstrahlt das Luxus-Boutique-Hotel an der Ringstraße in vollem Glanze. Worüber dürfen sich die Gäste freuen?

Unsere Gäste können sich auf ein exklusives Erlebnis freuen, das sich durch luxuriöse Zimmer und großzügige Suiten, ein elegantes und zeitgenössisches Design sowie eine Vielzahl von Annehmlichkeiten auszeichnet. Dazu gehört auch unser einzigartiger »The Amauris« SPA-Bereich im ersten Stock, inklusive Pool mit einem Glasdach, das sich öffnen lässt. Das Gourmetrestaurant »Glasswing«, unter der Regie von Küchenchef Alexandru Simon, lässt unsere Besucher Gerichte mit einer perfekten Mischung aus Innovation und Tradition erleben. Unsere Gäste erwarten höchste regionale Produktqualität und österreichische Küche mit mediterranen Einflüssen und französischem Handwerk.

Sie haben rund ein Monat geöffnet. Wie sieht ein erstes Fazit aus? Was sind ihre Ziele für das laufende Jahr?

Seit der Eröffnung vor einem Monat haben wir ein großartiges Feedback unserer Gäste und sind damit sehr zufrieden. Als Ziele definieren wir, uns als eines der führenden Luxus-Boutique-Hotels in Wien zu etablieren und unseren Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bieten. Speziell mit unserem Gourmetrestaurant »Glasswing« möchten wir das lokale Publikum genauso begeistern wie unsere internationalen Gäste. Das »Glasswing Bar & Bistro« soll neben unseren Hotelgästen auch für die Wiener ein beliebter Hotspot sein. Wir bieten unseren Besuchern eine grandiose Auswahl für Frühstück, Lunch, After-Work oder Dinner – vor oder nach dem Kulturgenuss in Musikverein oder Staatsoper.

Ein großes Gesprächsthema bereits vor der Eröffnung war und ist das »Glasswing« Restaurant. Auf welches Konzept wird hier gesetzt?

Das Gourmetrestaurant »Glasswing« bietet eine einzigartige kulinarische Erfahrung, die von Chefkoch Alexandru Simon kreiert wurde. Hier werden innovative und kreative Gerichte serviert, die eine Hommage an Wien und Österreich darstellen. Klare und ehrliche Gerichte, die Tradition und Frische würdigen. Traditionelle österreichische Küche zeitgemäß inszeniert.

Chefkoch Alexandru Simon will mit jedem Gericht eine Hommage an die Stadt Wien kreieren. Wie kann man sich das vorstellen?

Er verwendet lokale Zutaten und bezieht außergewöhnliche Aromen in seine Gerichte ein, wie zum Beispiel Donauland Lamm, Weinbergschnecken, Kalbsbries, Ötscherblick-Schwein, Pannonischer Wasabi, Wildfleisch und Waldpilze jedoch auch Fische und Krustentiere in besonderer Interpretation. Seine Vision der österreichischen Küche ist es, regionale Produktbeschaffenheit, mediterrane Einflüsse und französische Küchentechnik in Einklang zu bringen.

Einheimische dazu zu bringen, in Hotel-Restaurants zu speisen, war bis dato schwierig. Wie wird beziehungsweise soll sich das mit dem »Glasswing« ändern?

Wir sind sicher, dass das einzigartige Konzept des »Glasswing« Restaurants auch Einheimische dazu anregen wird, bei uns die großartigen Gerichte von Alexandru Simon und somit eine neue Art von kulinarischem Erlebnis zu genießen. Durch die bodenebenen Fenster zur Ringstraße ist unser Gourmetrestaurant sowie der Bistro & Bar-Bereich sehr transparent und prominent im Haus platziert. Hinzu kommt, dass wir für die Sommermonate für beide Bereiche einen Gastgarten anbieten. Damit erzeugen wir eine spannende Verbindung zwischen dem historischen Ringstraßenobjekt und dem Außenbereich, der – mit einem nachhaltigen Granitbelag versehen – das »The Amauris« in ganz besonderer Form präsentiert.

Es scheint fast so, als wäre in Wien endlos Platz für Luxushotels: Rosewood, Almanac, Mandarin Oriental – alle haben sich die Bundeshauptstadt ausgesucht. Hat Wien wirklich so großes Potenzial für die gehobene Hotellerie?

Wien hat großes Potenzial im Bereich der gehobenen Hotellerie, insbesondere bei modernen Häusern, wie die Eröffnung von mehreren Objekten in den letzten Jahren zeigt. Wien bietet eine vielfältige Geschichte, hochwertige kulturelle Angebote sowie eine hervorragende Gastronomie und ist somit ein idealer Ort für Luxusreisende. Der Tourismus im Luxussegment erzeugt eine Wertschöpfung, von der die gesamte Stadt profitiert.

Wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab beziehungsweise auf welche Zielgruppe setzen Sie?

Wir setzen auf eine anspruchsvolle Zielgruppe, die ein exklusives und individuelles Erlebnis sucht. Wir heben uns durch unser einzigartiges Design, die hochwertigen Materialien wie Marmor, unsere Kunstkollektion, persönlichen Service und unser innovatives Konzept im Glasswing Restaurant ab.

Wem wurde die Neugestaltung anvertraut und was stand dabei eigentlich im Fokus?

Wie vorhin bereits angesprochen hat die Renovierung knapp zwei Jahre gedauert. Die Sanierung und Neugestaltung wurden vom Wiener Architekt Christian Hoppe, Architekturbüro HOPPE + PARTNER ZT GmbH, und dem Zagreber Interior Designer Nikola Arambašić, OCD Arhitekti d.o.o., begleitet. Im Fokus stand dabei, das Hotel in ein zeitloses und elegantes Boutique-Hotel dem Konzept »Explore Beauty« folgend zu verwandeln, das höchste Ansprüche erfüllt und in dem sich unsere Gäste zu Hause fühlen können. Wichtig war den architektonischen Charme des historischen Ringstraßengebäudes zu erhalten und mit modernen Elementen zu kombinieren bzw. zu ergänzen. Die Qualität der Materialen und Aspekte der Nachhaltigkeit hatten dabei oberste Priorität.

Eine Besonderheit für Wien ist auch der SPA-Bereich: Das Glasdach über dem Indoor-Pool lässt sich öffnen und gibt so den Blick auf den Sternenhimmel über der Wiener Innenstadt frei. Was bieten Sie zudem noch alles an?

Neben dem Indoor-Pool mit dem Glasdach mit Öffnungsfunktion bieten wir unseren Gästen beheizte Liegeflächen, Sauna, Dampfbad, Erlebnisduschen und einen Eisbrunnen für die Abkühlung danach. Des Weiteren wird eine große Auswahl an Kosmetik- und Körperbehandlungen angeboten. Unser Fitnessbereich überzeugt mit »state of the art« Fitnessgeräten der Marke Technogym und ermöglichen damit unseren Gästen ein umfassendes Wellnessangebot.

Sie setzen ja auch auf kuratierte Kunstwerke. Was bekommt man zu sehen?

Die Gemälde fallen hinsichtlich ihrer Schaffensepoche in die Blüte der Ringstraßenzeit um 1900. Wir haben eine einzigartige Kunstkollektion, die von der renommierten Wiener Kunstgalerie Giese & Schweiger kuratiert wurde. Unsere Gäste können im ganzen Hotel eine Vielzahl von Originalkunstwerken, wie zum Beispiel von Alexander Rothaug, Carl Moll, Olga Wisinger-Florian und Emil Jakob Schindler, bewundern.

The Amauris Vienna ist ja das erste Luxus-Boutique-Hotel der Breiteneder Immobilien Parking AG. Dem Vernehmen nach sollen weitere Häuser in Italien und Kroatien folgen. Was können Sie dazu schon verraten?

Es befinden sich weitere Hotels in Italien und Kroatien in Planung, Details oder entsprechende Zeitpläne möchten wir erst in weiterer Folge bekannt geben. Es werden hochwertige architektonische Konzepte auf besondere Art umgesetzt werden, wir freuen uns auf etwas Außergewöhnliches.

Können Sie sich auch weitere Hotelprojekte in Österreich vorstellen?

Natürlich evaluieren wir auch Projekte in Österreich. Unser Fokus liegt aber zurzeit auf »The Amauris Vienna« sowie dem Ausbau und der Etablierung in Italien und Kroatien.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
Mehr zum Thema