Schoko-Maroni frisch vom Band.

Schoko-Maroni frisch vom Band.
© Heindl

Jenseits von Pralinen: Das Erfolgsrezept der »Heindl« Confiserie

Seit 70 Jahren produziert »Heindl« bereits feinste Schokoladenkreationen in Handarbeit. Es ist eine Geschichte über den kompromisslosen Anspruch an Qualität und den langen Weg von der Auslage beim Greißler zu einem Leuchtturm der österreichischen Schokoladenindustrie.

1953, als man in Wien »Hofer«, »Billa« und »Spar« noch nicht kannte, machten sich Andreas Heindls Eltern auf die süße Reise und belieferten die örtlichen Greißler mit ihren handgemachten Schoko-Kreationen. »Heindls Nussbeugel«, eine feine Köstlichkeit mit Walnusscreme, war ein früher Triumph und zierte die Einkaufskörbe zufriedener Kunden, die sich an ihrer Einfachheit erfreuten und damit ihren kleinen Appetit auf Süßes mehr als nur stillten.

Der Nussbeugel wurde stückweise verkauft und war einer der ersten Artikel. Das war so ein großes Produkt. Das haben die Leute gekauft beim Einkaufen, haben zwei Stück gegessen und waren zufrieden.
– Andreas Heindl

»Billa« startete sein Geschäft noch im selben Jahr, »Spar« Österreich zog 1954 nach – eine reale Bedrohung waren die beiden zukünftigen Supermarkt-Schwergewichte für das ambitionierte Ehepaar mit einem Faible für Süßes aus Handarbeit jedoch nicht. Durch geschicktes Marketing und zuckrige Mitbringsel für den örtlichen Postboten wurde aus einem unscheinbaren Geschäft in der Reschgasse ein blühender Ort für Schokoladenliebhaber:innen.

Wir waren in Inzersdorf. Kein Mensch hat uns in Wirklichkeit gekannt. Aber meine Mutter hat halt begonnen, Marketing zu machen, indem sie dem Postler immer was mitgebracht hat zum Naschen. Sie hat gesagt: Schau, jetzt verteilst du ein bisschen, dass die Leute kommen. Und das ist wirklich gut gegangen.

Übernahme Pischinger

Im Jahr 2006 wurde das »Heindl«-Erbe mit dem Erwerb des ältesten österreichischen Süßwarenherstellers Pischinger weiter ausgebaut. Durch die nahtlose Verbindung von Tradition und Moderne entstand ein vielfältiges Angebot an süßen Versuchungen, die das Wesen der österreichischen Handwerkskunst widerspiegeln.

»Ich bin gelernter Bonbon- und Konfektmacher und Zuckerbäckermeister. Mein Bruder ist gelernter Bonbon- und Konfektmacher und Schokoladrist. Wir haben das von Haus aus in die Wiege gelegt bekommen,« versichert Andreas Heindl. Mit einem Umsatzanteil von mehr als 50 Prozent in ihren eigenen Geschäften stellen Heindls ein umfangreiches Repertoire zusammen, um die unterschiedlichsten Geschmäcker zu bedienen, wobei sie innerhalb der Grenzen ihres Handwerks immer wieder Innovationen einführen.

Mit den 30 Filialen, die wir haben, sind wir sehr nah am Kunden. Und immer am Zahn der Zeit. Wir wissen, was die Leute in den Geschäften verlangen.

Angesichts des Fortschritts hält »Heindl« an der Authentizität fest. »Wir passen unsere Produkte nicht an. Wir haben immer unsere eigene Geschichte gemacht. Ich habe mich nie auf die anderen konzentriert. Das war nie unsere Aufgabe«, erklärt er. Im Zeitalter der Massenproduktion ist »Heindl« stolz darauf, eine Bastion handwerklicher Exzellenz zu sein, ein Ort, an dem süße Ideen gedeihen.

270 unterschiedliche Artikel

Anlässlich des 70-jährigen Firmenjubiläums sind die Tafelschokoladen das jüngste Kapitel in der »Heindl«-Geschichte. Mit etwa 270 verschiedenen Artikeln, die das ganze Jahr über im Umlauf sind, ist Heindls Engagement für innovative Qualität ungebrochen.

»Wir wollen unsere Produkte nicht so teuer machen, dass die Verbraucher sie sich nicht mehr leisten können. Wir wollen gute Qualität zu einem fairen Preis«, sagt Heindl mit Nachdruck. Für ihn ist das Unternehmen keine Profitmaschine, sondern eine Lebensaufgabe, die mit Umsicht und Hingabe gepflegt wird.

Kompromisslose Qualität

Dass »Heindl« keine Kompromisse bei der Qualität eingeht, zeigt die Entscheidung, Oskar Pischingers Originalrezepte für die Haselnuss- und Mandelschnitten im Jahr 2006 wieder aufleben zu lassen. Trotz der höheren Kosten hat sich dieser Schritt gelohnt und die Überzeugung Heindls bestätigt, dass Qualität nicht verhandelbar ist. »Die Produktion war natürlich teurer, aber die Verkaufszahlen sind so gestiegen, dass es den Leuten wieder schmeckte. Es spricht sich herum. Bevor wir bei der Qualität Einsparungen machen, machen wir’s gar nicht«, betont er.

Während sie durch die sich ständig verändernde Landschaft der Geschmäcker und Vorlieben navigieren, bleiben Heindls der Herstellung von Süßwaren verpflichtet, die den Test der Zeit bestehen, eine wahre Verkörperung von Wiens süßer Raffinesse.


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Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
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