Der Mont Ventoux ist ein 1912 Meter hoher Berg in der Provence, der neben seiner beeindruckenden Aussicht auch für Weinbau bekannt ist, insbesondere für AOC-Weine, die in den sonnigen Hängen rund um den Berg produziert werden.
Die wahre Qualität von Winzern zeigt sich häufig gar nicht so sehr bei den teuersten Topweinen, von denen es oft nur ein paar Hundert oder paar Tausend Flaschen gibt, sondern bei den Produkten, die auch in größerer Stückzahl verfügbar sind. Den Weinen, die jeden Tag Freude bereiten, die noch erschwinglich sind und herrlich zugänglichen Genuss bieten. Ein Paradebeispiel für so einen Wein ist der 2022er La Ferme Julien Rosé, gekeltert von der hoch angesehenen Winzerfamilie Perrin. Mit ihrem weltberühmten Château de Beaucastel gehört die Familie seit Generationen zu den besten Erzeugern von Chateauneuf-du-Pâpe-Weinen. Ihre Topweine zählen nicht nur zu den besten der Appellation, sondern zu den gesuchtesten Kreszenzen in ganz Frankreich – die Preise bewegen sich teilweise im soliden dreistelligen Bereich. Diese außergewöhnliche Stellung in der Weinwelt sowie der große Erfolg mit Château de Beaucastel haben die ebenso herzlichen wie umtriebigen Perrins nicht daran gehindert, ganz in der Nähe der mythischen Châteaudu-Pâpe-Lagen auf ihrem Weingut La Vieille Ferme an der südlichen Rhône seit mehr als 40 Jahren wunderbar frische, klare und gut strukturierte Weine zu keltern.
Die Lagen rund um den bei Radfahrern berühmt-berüchtigten Mont Ventoux sorgen bei Rotweinen für Eleganz und Struktur. Die Terroirs des Luberon verleihen den Weißen und den Roséweinen Frische und Finesse – zwei Eigenschaften, die den 2022er La Ferme Julien Rosé ganz besonders auszeichnen.
Der aus den für die Region typischen Rebsorten Cinsault, Grenache und Syrah gekelterte Wein schimmert hellrosa im Glas, er duftet nach roter Grapefruit, Limette, dazu rote Beeren, Himbeere, Johannisbeere, alles wunderbar frisch. Am Gaumen zeigt sich dann eine feine Säure und erneut etwas rote Frucht. Dieser Rosé aus dem Süden Frankreichs ist wunderbar griffig und exzellent strukturiert – ein großer Spaß.
Ebenfalls aus noblem Haus stammt der 2022 Weißer Burgunder von Fritz Keller. Der weit über die badische Landesgrenze hinaus bekannte Burgunderspezialist hat in den vergangenen Jahrzehnten – zusammen mit einer Reihe anderer Winzer – die Weinqualität am heimischen Kaiserstuhl auf ein ganz neues Niveau gehoben. Sein Weißer Burgunder – diese Rebsorte fühlt sich im Südwesten Deutschlands ganz besonders wohl – duftet nach reifer Birne, süßem Apfel und etwas Mandel. Am Gaumen verfügt der Wein über viel Zug und Wucht, die anregende Säure wird dabei von sattem Schmelz balanciert. Das ist ein Weißburgunder mit toller Länge, der ideal bei Tisch ist, wenn beispielsweise ein Kalbskotelette mit Pilzsauce serviert wird.
Der dritte großartige Winzer im Bunde ist Johannes Leitz, der den traditionsreichen Familienbetrieb zu großer Blüte geführt hat und dessen Weine internationale Anerkennung genießen. Sein 2022 Rheinhessen Pinot Noir Leitz Rosé schimmert rosa, der Duft wird von zarten roten Früchten dominiert, Himbeere ist dabei, aber auch Süßkirsche und Erdbeere. Am Gaumen zeigt der aus Spätburgundertrauben gekelterte Wein eine gut integrierte Säure sowie eine angenehme Dichte. Dieser Wein bietet eine perfekte Kombination aus Kraft und Eleganz. Egal, ob zum Aperitif, zum Essen oder als rosa Begleitung eines ganzen Abends – der Pinot Noir Rosé von Leitz macht stets eine gute Figur.
