Rotweinsieger 2016: Werner Achs, Peter Artner, Gerhard Markowitsch,Christian Josef Tesch (v. l. n. r.).

Rotweinsieger 2016: Werner Achs, Peter Artner, Gerhard Markowitsch,Christian Josef Tesch (v. l. n. r.).
© Ian Ehm

Österreichs Top Rotweine

Rund 1200 österreichische Rotweine hat das Falstaff-Magazin bewertet und zum 37. Mal die Falstaff-Sieger gekürt. Dreh- und Angelpunkt war diesmal der Jahrgang 2014.

Öterreichs Jahrgang 2014 stand am Prüfstand der Falstaff-Rotweinprämierung. Aus allen Weinen wurden in Blindproben die drei punkthöchsten von der Expertenjury zu Falstaff-Siegern gekürt. Der Jahrgang 2014 machte es den Rotweinwinzern allerdings nicht leicht. Ein trüber Sommer und ein nasser September boten nicht gerade die idealen Rahmenbedingungen für große Rotweine aus Österreich. Ein schöner Oktober konnte da das Ergebnis auch nur mehr bedingt verbessern. Die Erntemengen blieben bescheiden, die Qualität unter den Möglichkeiten. Frühere Sorten wie Blauer Zweigelt oder St. Laurent waren etwas bevorzugt, sie brachten charmante, frische, aber durchwegs rotbeerige Weine. Die robusten, dickschaligen Blaufränkisch konnten vom Altweibersommer noch am meisten profitieren. Im Bereich der Cuvées gab es die besten Ergebnisse, weil hier der Winzer den meisten Handlungsspielraum vorfand. 
Insgesamt war die Zahl der eingereichten Weine dieses Jahr deutlich geringer, die Zahl sowohl bei den Jungweinen als auch in der prestigereichen Reserve Trophy war aber deutlich gestiegen.

Cuvée an der Spitze

Die Anzahl der eingereichten Weine in den Kategorien Blaufränkisch und Cuvée hielt sich exakt die Waage, an der Spitze wurden die Blends von den Juroren eine kleine Spur höher eingeschätzt. Deshalb stammen alle drei Sieger aus der Gruppe der Cuvées. Die höchste Bewertung unter den 2014ern entfiel mit 94 Punkten auf die Cuvée XUR von Werner Achs aus Gols, der damit nach zwei Jahren seinen Falstaff-Sieg wiederholen konnte. 
Als zweiter Falstaff-Sieger ging das Weingut Artner aus Höflein in Carnuntum über die Ziellinie, der feinwürzige Amarok wurde ebenfalls mit 94 Punkten ausgezeichnet. 
Ebenfalls aus Carnuntum kommt der dritte Falstaff-Sieger. Er stammt von Gerhard Markowitsch aus Göttlesbrunn, dem Reserve-Trophy-Sieger des Vorjahres, der sich mit der Cuvée Rosenberg erneut in die Siegerlisten eintragen konnte. 
Gleich neun Weine aus der Sortenkategorie Blaufränkisch konnten sehr gute 93 Punkte erreichen, in die großen Blaufränkisch-Jahre wird 2014 allerdings witterungsbedingt nicht eingehen. Den Sortensieg sicherte sich einer der bekannten Namen aus dem Süden des Burgenlandes: Reinhold Krutzler holte mit dem legendären Blaufränkisch Perwolff aus dem Jahrgang 2014 Platz eins. Aus der mit 167 Weinen großen Gruppe der Blauen Zweigelt holte sich Philipp Grassl aus Göttlesbrunn mit seinem Zweigelt Schüttenberg und stattlichen 93 Punkten den Sortensieg. 

Rating der Bordeaux Weine

Bei den klassischen Bordeauxsorten ging der Sortensieg beim Cabernet Sauvignon ins Kremstal, wo sich Wolfgang Wandraschek über den ersten Platz des Grand Crue 2014 freuen durfte. Mit 93 Punkten holte sich Erich Scheiblhofer aus Andau den ersten Rang mit Merlot Perfection 2014, der als Einziger der Sortengruppe 93 Punkte erreichen konnte. 
In der Gruppe der Pinots Noirs gab es zwar einige sehr gute Vertreter, insgesamt war die Jury mit dieser Kategorie dennoch hörbar unzufrieden. Der Sortensieg ging hier an den jungen »Burgundermacher« Johann Gisperg aus Teesdorf für seine Reserve 2014. 
Die Gruppe der St. Laurent erreichte heuer im Vergleich mit dem Blauburgunder durchschnittlich höhere Bewertungen, den Sortensieger stellte mit 93 Punkten das Golser Weingut Vinum Pannonia Allacher mit dem Apfelgrund 2014. Auch wenn es aufgrund der zu geringen Zahl an Einreichungen nicht für einen offiziellen Sortensieger in der Gruppe der Syrah-Weine reichte, so sollen die drei besten dennoch hier erwähnt werden. Mit jeweils 93 Punkten präsentierten sich Gernot Leitners Syrah Dorflagen, Toni Hartl mit Thenau und Artner mit Kirchtal 2014.

Das Who’s who der österreichischen Rotwein-Elite war in der Reserve Trophy am Start; es durften Spitzenweine aus allen Kategorien antreten, die älter als 2014 waren und im vergangenen Kalenderjahr auf den Markt gekommen sind. Das Gros der 375 Starter – eine neue Rekordzahl – kam daher aus 2013, aber auch einige »Nachzügler« aus 2012, 2011 und älter waren in der Gruppe vertreten. 
Über einen Mangel an hochkarätigen Vertretern konnte die Jury nicht jammern, immerhin hatten es fünfzig Weine in die Endrunde geschafft. Die beiden Top-Platzierungen gingen an reinsortige Blaufränkisch-Weine. Die Reserve Trophy sicherte sich Christian Josef Tesch aus Neckenmarkt mit seinem Patriot 2012. Bis zu drei Jahre reift dieser Ausnahme-Blaufränkisch in kleinen französischen Eichenfässern, dann ruht er ein weiteres Jahr auf der Flasche, bevor er den Keller verlassen darf.

INFO

Weingut Werner Achs
Goldberg 5
7122 Gols
T +43 2173 23900
www.wernerachs.at
Weingut Artner
Dorfstrasse 93
2465 Höflein
T +43 2162 63142
www.artner.co.at
Weingut Gerhard Markowitsch
Pfarrgasse 6
2464 Göttlesbrunn
T +43 2162 8222
www.markowitsch.at
Weingut Tesch
Herrengasse 26
7311 Neckenmarkt
T +43 2610 43610
www.tesch-wein.at

Produktion: Florence Wibowo, Make up: Alma Milic, Location: Herzlichen Dank an das Hotel Bristol/www.bristolvienna.com

Aus Falstaff Nr. 01/2017.

Peter Moser
Peter Moser
Chefredakteur Wein
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