Weine für Entdecker: Die besten Schweizer Rotweincuvées 2024
Die Schweizer Rotweincuvées sind oft untypisch für unsere Weinregionen: Kräftig im Aroma, füllig im Geschmack und mehr oder minder vom Fassausbau geprägt, erinnern sie an südliche Provenienzen. Das macht sie zu perfekten Brückenweinen für Menschen, die den Schweizer Wein erst für sich entdecken.
Im internationalen Vergleich ist Schweizer Wein wenig reguliert. Das ist einerseits herausfordernd für die Orientierung, aber andererseits ein Segen für die Weinvielfalt. Die Kategorie der Blends oder Cuvées, also der Weine aus mehreren Sorten ist in der Schweiz vielfältig wie in kaum einer anderen Weinnation. Das zeigte auch die Falstaff-Rotweinblends-Trophy 2024. Rund 60 Weine aus dem ganzen Land wurden dazu eingereicht – vom süffigen, hellbeerigen Tropfen über die mittelgewichtige Cuvée mit Piwi-Sorten bis hin zum klassischen Bordeaux-Blend mit Fassausbau war für jeden Geschmack etwas dabei. Und gerade letztere Kategorie wusste die Verkoster auch zu begeistern.
Wenig überraschend sind es vor allem Rotweinblends aus dem Tessin, die im Bereich der Schweizer Blends nach Bordelaiser Vorbild zu brillieren wissen. Auf Rang eins landete der Riva del Tasso 2021 der Cantina Pelossi, ein Wein aus 50 Prozent Merlot, 30 Prozent Cabernet Franc und 20 Prozent Cabernet Sauvignon. Ein Wein, der jetzt schon begeistert, mit einigen Jahren der Reife aber noch zulegen wird.
Auch auf dem zweiten und dritten Rang sind Tessiner Produzenten zu finden, die durchaus bekannt sein dürften: Auf Platz zwei landete in diesem Jahr der Estro 2021 des Weinguts Gialdi bestehend aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot und etwas Petit Verdot und auf Platz drei der Vinattieri 811 2021 aus 80 Prozent Merlot und je zehn Prozent Petit Verdot und Cabernet Franc. Beides Weine, die man blind klar in Bordeaux verorten würde – oder in Regionen, die traditionell mit ähnlichen Zusammensetzungen beim Rotwein arbeiten. Die größte Überraschung unter den Siegern der Trophy landete das Weingut Ottiger aus Luzern. Mit seinem Le Rouge 2022 landete es gemeinsam mit Gialdi auf Platz zwei. Die Verkoster attestierten dem Wein eine «bordeauxeske» Charakteristik mit präsenter dunkler Frucht sowie Kaffee und Gewürznoten vom Ausbau im Holzfass. Grundlage für den Wein sind übrigens die Sorten Gamaret, Merlot und Pinot Noir – schwer zu erraten genauso wie die Herkunft vom Vierwaldstättersee.
Best of Rotweinblends aus der Schweiz
Weinprofil
Traditionelle Schweizer Rotweincuvée
Die wichtigste Schweizer Rotweinsorte, der Pinot Noir, wird weltweit meist reinsortig vinifiziert – so auch in der Schweiz. Mit der Spezialität Dôle existiert hierzulande aber auch ein traditioneller Rotweinblend aus Pinot Noir und Gamay, ausserdem wird Pinot gerne mit den Schweizer Gamay-Züchtungen Gamaret oder Garanoir vermählt.
Der Bordeaux-Blend
Die Traubenzusammensetzung der französischen Paraderegion Bordeaux hat die Weinwelt schon vor vielen Jahren erobert. Die Mischung aus Sorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot ist etwa die Grundlage für die legendären Supertoskaner.
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