Bordeaux

Bordeaux – allein der Name ist in den Ohren von anspruchsvollen Weinliebhabern pure Magie. Bordeaux – das ist das vielleicht wichtigste, auf jeden Fall aber das wohl berühmteste Weinbaugebiet der Welt den gesuchtesten und begehrtesten Weinen dieses Planeten, deren legendären Namen selbst jene Weinfreunde kennen, die sich diese Schönheiten der internationalen Weinwelt gar nicht leisten können oder wollen. Und obwohl andere Länder oder Regionen rund um den Globus qualitativ längst zu dieser Ikone aufgeschlossen haben, Italien mit seinen „Super-Tuscans“ oder den besten Barolo-Weinen, Kalifornien oder auch Australien mit Kultweinen wie Penfold´s„Grange“ oder Henschke´s „Hill of Grace“, Bordeaux hat auch im 21. Jahrhundert nichts von seiner Faszination und seiner unglaublichen Attraktion verloren, so dass die wahren Fans bis heute nicht einmal die exorbitant gestiegenen Preise in irgendeiner Art und Weise abschrecken können. Mit Bordeaux ging auch der Stern eines der berühmtesten wie auch umstrittensten Weinkritikers auf, Robert Parker Jr. , der mit seinem „Wine Advocate“ dem Weinjournalismus neue Impulse bescherte und diesem auch ein neues, ebenfalls nicht unumstrittenes, Bewertungssystem verschaffte. Begonnen hat die Geschichte von Bordeaux vor gut 2.000 Jahren unter der römischen Herrschaft. 71 n.Chr. vermeldete Plinius, dass die Stadt Burdigala, das heutige Bordeaux, vollständig von Reben umgeben sei. Die Römer nannten das Gebiet am Atlantik, durch das zugleich die beiden Flüsse Garonne und Dordogne fließen, die sich in Bordeaux zur mächtigen Gironde vereinen, Aquitanien. Aus diesem Umstand entstand später aus dem französischen Namen „Au bord de l´eau“, am „Rand des Wassers“, der Name Bordeaux. 1154 geriet die Region unter eine fast 3 Jahrhunderte andauernde englische Herrschaft, durch die die große Liebe und die lange Verbundenheit der Engländer zu Bordeaux und seinen Weinen begründet wurde. Das ging sogar soweit, dass Henri III. Plantagenet, König von England, den Bürgern von Bordeaux besondere Rechte verlieh. Dazu gehörte im Besonderen, dass Weine aus anderen Regionen überhaupt erst ab dem 25. Dezember nach Bordeaux gelangen und verschifft werden durften, was sie quasi vom aufblühenden internationalen Handel ausschloss. Erst 1776 wurde dieses Privileg wieder abgeschafft. 1787 verschaffte der spätere Präsident von Amerika Thomas Jefferson anlässlich eines Besuches in Bordeaux einen neuen Blick auf die Region, und er erklärte die heutigen Kultweingüter Chateau Haut-Brion. Chateau Lafite, Chateau Latour, Chateau Margaux und Chateau d´Yquem zu seinen ganz besonderen Favoriten. Natürlich wurden mit dem Einzug der Reblaus Ende des 19. Jahrhunderts auch die Weingärten des Bordelais vollständig zerstört. Aber die Winzer waren findig und zogen über die Pyrenäen nach Spanien in die Region Rioja und erzeugten dort Wein, wobei sie zugleich den spanischen Weinbau inspirierten. Doch dann fiel auch dort die Reblaus ein. Sowohl im 1. wie auch im 2. Weltkrieg machte Bordeaux weniger wegen des Weines von sich reden, sondern eher als Regierungssitz, denn die französische Regierung verlagerte aus Sicherheitsgründen die Amtsgeschäfte von Paris in die beschauliche Stadt Bordeaux. Mit Professor Emile Peynaud hielt die moderne Wissenschaft vom Wein, die Önologie, im Jahr 1946 Einzug in Bordeaux. Peynaud´s Erkenntnisse revolutionierten nicht nur die methodischen Schritte der Weinbereitung, sondern auch die Weinansprache. 10 Jahre später erwachte auch das rechte Ufer der Gironde so richtig, allerdings vernichtete im gleichen Jahr ein verheerender Frost weite Teile der frisch angelegten Weinberge. Der große Durchbruch zum absoluten Superstar gelang der Region mit dem heute längst legendären Jahrgang 1982. Zunächst als eher durchschnittlich eingestuft wurde dieser Jahrgang von Robert Parker Jr. In seinem „Wine Advocate“ zum Jahrhundertjahrgang erklärt, was einerseits zu einer immensen Nachfrage führte, andererseits die Preise speziell für die klassifizierten Chateaus, die Grand Crus“, geradezu explodieren ließ. Im Nachgang nahm auch die Vielfalt der Subskriptions-Angebote, der Verkaufs stark nachgefragter Spitzenweine, während diese noch im Fass reifen, drastisch zu. Diese Art des Verkaufs edler Bordeaux-Weine hat sich zu einer gängigen Praxis entwickelt. 1991 wurde durch Jean-Luc Thunevin, der eine kleine Parzelle in St.-Émilion erwarb, deren minimalistische Erträge er in einer Garage vinifizierte, auch der Begriff „Garagenwein“ geboren, der sich bis heute für sogenannte „Microwineries“ gehalten hat. Bordeaux heute, das sind ca.110.000 Hektar unter Reben, das sind knapp 10.000 Hektar mehr als alle Weinbauregionen Deutschlands zusammen. Bewirtschaftet werden sie von ca. 3.000 Chateaus. Dabei ist Bordeaux keineswegs eine einheitliche Region, die unterschiedlichen Terroirs links und rechts der Gironde, die Nähe oder die Distanz zum Atlantik und die damit verbundenen variablen Klimazonen haben eine Unzahl an Sub-Appellationen geschaffen, deren bestenfalls berühmtesten Namen wie Margaux, Pauillac, St.-Émilion oder Pomerol man sich überhaupt merken kann. Und jede dieser Subregionen bringt ihre eigene Variante; ihre eigene Interpretation eines Bordeaux-Weines in Abhängigkeit von Klima, Boden und Rebsortenmix hervor. Dieser besteht aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot und Malbec für die Rotweine, oder aus Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle für die Weißweine, trocken ausgebaut oder im Fall der Appellationen Sauternes und Barsac für edelsüße Weine, erzeugt nach der Methode der Beeren- oder Trockenbeerenauslesen. Bis zur großen Reblaus Katastrophe gab es in Bordeaux sogar eine weitere gewichtige Rebsorte, den Carmenère. Da er jedoch sehr anspruchsvoll im Anbau ist wurde er bei der Neubepflanzung der Weinberge einfach nicht mehr berücksichtigt. Seit gut 25 Jahren feiert diese Sorte in Chile eine große Renaissance, in Bordeaux selbst hingegen findet man gerade noch einige wenige Hektar.
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Weingüter der Region

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Château d'Yquem
Weingut
Frankreich
Sauternes,  Sauternes,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Lafite-Rothschild
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Margaux
Weingut
Frankreich
Margaux,  Margaux,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Mouton Rothschild
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Pichon Baron
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Cos d'Estournel
Weingut
Frankreich
Saint-Éstèphe,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Pape Clément
Weingut
Frankreich
Pessac,  Pessac-Léognan,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Smith Haut Lafitte
Weingut
Frankreich
Bordeaux-Martillac,  Pessac-Léognan,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
3
Sterne
Château Cheval Blanc
Weingut
Frankreich
Saint-Émilion,  Libournais,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Lafleur
Weingut
Frankreich
Pomerol,  Centre-Val de Loire,  Frankreich
5
Sterne
Château Latour
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Le Pin
Weingut
Frankreich
Pomerol,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Pétrus
Weingut
Frankreich
Pomerol,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
5
Sterne
Château Haut-Brion
Weingut
Frankreich
Pessac,  Pessac-Léognan,  Auvergne-Rhône-Alpes,  Frankreich
5
Sterne
Château Angélus
Weingut
Frankreich
Saint-Émilion,  Libournais,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Figeac
Weingut
Frankreich
Saint-Émilion,  Libournais,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château La Conseillante
Weingut
Frankreich
Pomerol,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Lynch-Bages
Weingut
Frankreich
Pauillac,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
Château Beau-Séjour Bécot
Weingut
Frankreich
Saint-Émilion,  Libournais,  Nouvelle-Aquitaine,  Frankreich
4
Sterne
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