Neuer It-Place in Nürnberg: Das Pinsano, gestaltet vom Designbüro »Neoos«.

Neuer It-Place in Nürnberg: Das Pinsano, gestaltet vom Designbüro »Neoos«.
© Cristopher Civitillo

Pinsa statt Pizza – ein Stück Rom in Nürnberg

In Nürnberg hat mit dem »Pinsano« das erste Pinsa-Restaurant aufgemacht – und sich schnell zum It-Place entwickelt.

Endlich: Es ist wieder gastronomisches Leben in das frühere »Café Lorenz« in Nürnbergs Altstadt eingezogen. »Pinsano« heißt das Lokal mit einer der schönsten Terrassen der Stadt, das rundum renoviert kürzlich eröffnet hat und sich schnell zum neuesten It-Place entwickelt. Mehrere Betreiber hatten in den vergangenen Jahren hier ihr Glück versucht, zuletzt gab es Fine-Dining im »Luma«, seit drei Jahren standen die großen Räumlichkeiten mit Blick auf die Lorenzkirche leer.

Der Name spielt auf eine derzeit angesagte Speise an, die »Pinsa«. Deren Ursprung liegt in Rom, die Mischung aus Pizza und Focaccia wird dort gerne schnell auf die Hand gekauft. In Nürnberg nun kommt die »Pinsa« stylisch auf den Tisch. Der Hype aus Italien verbreite sich, erklären die drei »Pinsano«-Betreiber Frank Strohmeier (bekannt aus der »L’Osteria«), Sergio Ariel Maggio und Danny Otrisal. In Nürnberg ist es das erste »Pinsa«-Ristorante. Allerdings könne man sich weitere Lokalitäten in der Region durchaus vorstellen. Kalorienärmer soll die Spezialität sein und nicht so schwer im Magen liegen, wie eine Pizza. Und gesünder – italienisch »sano« – sei sie darüber hinaus auch. 

Der Gast entscheidet, ob er seine »Pinsa« mit einer Ricotta-Mascarpone-Creme essen möchte oder doch lieber mit der Tomatensugo, wie bei einer Pizza. »Ich empfehle Pinsa biancha, das ist originale«, sagt Sergio. Zum Beispiel belegt mit zartem Parmaschinken, Rucola, Parmigiano und gekrönt von Honig. Oder die mit Mortadella und einem köstlichen Pistacchio-Pesto (ab 11,90 Euro). Übrigens: Seine »Pinsa« isst man mit der Hand – wobei die sehr netten Bedienungen auch mit Besteck für saubere Finger aushelfen.

Tausch mal!

Unentschlossene wählen gerne erst einmal eine »Pinsa rossa« mit Mozzarella (8,90 Euro). Oder man tauscht einfach mit dem Partner, der Ehefrau oder den Kindern ein Stück. Überhaupt ist das Teilen im »Pinsano« durchaus gewollt: Vier Gäste zahlen für die zitronige Pasta Limone beispielsweise 29 Euro, ein Einzelner dagegen 8,90 Euro. Die Entscheidung fällt dementsprechend schwer zwischen den Nudelgerichten, Salaten und den Pinse. Deliziosi sind auch die Desserts im Glas, wie ein fruchtiges Himbeermousse oder eine sahnige Pannacotta (3,90 Euro). Oder doch noch eine »Pinsa« zum Schluss mit Nougat und Haselnusss-Krokant? Nachmittags wird Kuchen angeboten und auch Frühstück soll es künftig geben. Mit Cornetti und süßen »Pinse«. 

Die Preise sind überaus moderat und familienfreundlich. Und dennoch steht das Produkt eindeutig im Vordergrund. Der Espresso kommt aus der Fürther Rösterei »Fortezza« und kostet am Tresen, also »al banco«, lediglich einen Euro – benvenuto in Italia! 

Das Trio legt Wert darauf, wann immer es möglich ist, regionale Ware zu verwenden. Auch der Wein ist nicht nur sehr trinkbar, sondern auch bezahlbar (0,5 l 11,90 Euro), zum Großteil bio und vegan und kommt aus einem dem Trio gut bekannten kleinen Weingut.

Design im Blick

Und dann ist da ja noch die Gestaltung des »Pinsano«, für die das in der Region bekannte Designbüro »Neoos« zuständig ist. Nicht von der Stange – die Lampen im Gastraum wurden extra von den Designern entworfen, wie auch die Lampen an den Säulen. Die »Filz-Installation« an der Wand ist nicht nur schön, sondern vor allem eine Akustik-Maßnahme: Der Gast versteht sein Gegenüber, der Rest der Stimmen wird zum Hintergrundgeräusch.

Die Bar gleich beim Eingang lädt zum schnellen Espresso oder Aperitif ein, im Gastraum sitzt man in einladenden Sesseln an Designer-Tischen mit Blick auf die große Terrasse, die spätestens im kommenden Sommer zum ausgibigen Aperitivo einlädt. 


INFO

Pinsano
Lorenzer Platz 23
90402 Nürnberg
T: +49 911 244 66 70
pinsano.de

Katja Jäkel
Katja Jäkel
Falstaff Scout
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