Produkttest: Pesto für die Pasta
Ein simples Rezept mit großem Geschmack: Doch kann ein Pesto aus dem Kühlregal mit einem selbstgemachten mithalten?
Es war einmal ein ganz einfaches Rezept, von Italienern ersonnen, um die tägliche Pasta mit Geschmack zu versehen. Mit Dingen, die im Süden eigentlich überall verfügbar waren: Basilikum, Pinienkerne, Parmesan, Olivenöl und eine Spur Knoblauch – fertig war das Pesto alla genovese. So das Urrezept, das zum ersten Mal wohl 1863 aufgeschrieben wurde. Praktisch ist diese Würzsauce auch heute noch, einfach über gekochte Nudeln geben, und fertig ist ein schnelles Mittagessen. Mit fertigen Pesti ist das wirklich kein Problem.
Leider ist es dann doch nicht so einfach. Pesto ist zu einem Paradebeispiel für das sogenannte »Food-Design« geworden, bei dem die teuren Zutaten eines klassischen Rezeptes ganz oder teilweise durch billigere, ähnlich schmeckende Rohstoffe ersetzt werden. Im Fall des Pesto kann das heißen: Sonnenblumen- statt Olivenöl, Cashew- statt Pinienkerne, Petersilie statt Basilikum.
Der Falstaff-Test hat gezeigt, dass von der aromatischen Fülle des Urrezeptes nicht mehr viel übrig bleibt, wenn Konservierungsmethoden die Sauce ins Glas begleiten. Ascorbinsäure und Sterilisation machen dem zarten Basilikum relativ schnell den Garaus. Nur wenige Pesti zeigten den Geschmack, den der Kenner mit Pesto alla genovese verbindet.

Verkostet wurde blind, die Saucen wurden in Dreierflights zusammengestellt und pur bzw. mit neutralem Weißbrot probiert. Gewertet wurde in drei Kategorien: Aussehen/Farbe, Geruch/Geschmack sowie Mundgefühl. Drei Produkte landeten deutlich in den 90-Punkte-Rängen – alle aus dem Frischeregal.