Produkttest: Salz im Falstaff-Check

Für den vierten und letzten Teil unseres Salz-Specials nehmen wir verschiedene pure Salze unter die Lupe. Das Ergebnis überrascht auch die Experten.

Salz ist magisch: Eine kleine Menge davon verwandelt geschmacksarme Gerichte in köstliche Speisen. Ein bisschen zu viel jedoch – schon ist das Essen ungenießbar. Kein Genuss ist es, Salz pur zu verspeisen, ein Salztest, bei dem mehr als 20 Salze zu verkosten sind, ist daher eine echte Herausforderung für den Gaumen. Warum es doch nicht so schlimm war: Es gab kaum unangenehme Noten, Fehltöne waren kaum zu verzeichnen, und immerhin brachte es gut die Hälfte der Stein- und Meersalze auf 90 und mehr Punkte.

Teuer, aber gut

Aber wie probiert und bewertet man Salz? Anders als bei Wein kann man es nach dem Kosten nicht mehr ausspucken – sobald man den Geschmack erfasst hat, hat es sich im Mund gelöst. 21 Mal haben wir Salz beäugt, beschnuppert, zwischen den Fingern gerieben und schließlich ein wenig davon mit angefeuchtetem Finger aufgenommen und in den Mund befördert. Wir haben nur pure Salze probiert, ohne Zusätze von Jod, Fluor oder gar Kräutern. Überrascht waren wir von der geschmacklichen Vielfalt. Grundsätzlich ist Salz ja bloß Natriumchlorid, nach Chlor rochen die meisten dennoch nicht. Die etwa zwei bis fünf Prozent an anderen Stoffen, hauptsächlich Mineralien, bewirken offenbar markante Unterschiede.

Der Erst- und Zweitplatzierte haben überraschende Herkunftsorte – Australien und Dänemark – und sind teuer, knapp sieben bzw. acht Euro für nur 90 Gramm. Das beste Steinsalz, das gleich dahinter auf Platz drei folgt, ist allerdings im Vergleich dazu ein ausgesprochenes Schnäppchen: Nicht ganz vier Euro kosten im Bioladen 400 Gramm des zart rosafarbenen Himalaya-Salzes.

Hier geht es zu den besten Salzen der Verkostung!

Die Jury: (v. l. n. r.): Andreas Röhrich (Sommelier »Restaurant Broeding«), Lisa Kaltenegger (Auszubildende IHK-­Akademie, Fachbereich Gastronomie), Rozsika Farkas (Falstaff-Autorin),
Ingeborg Pils (Food-Journalistin), Astrid Zieglmeier (IHK-Akademie, Fach­bereichsleiterin Gastronomie), Harald Scholl (Food-Autor)

Text von Rozsika Farkas

Aus Falstaff Deutschland Nr. 06/2015

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