© Spatium Pinot Blanc

Spatium Pinot Blanc: Dem Weißburgunder eine Bühne!

Mit »Spatium Pinot Blanc« lud Südtirol am 18. und 19. Mai 2023 zum einzigen Pinot Blanc Symposium in Europa.

Die Rebsorte Pinot Blanc, auch bekannt als Weißburgunder oder Weißer Burgunder ist eine Mutation der Sorte Pinot Noir und hatte ihren Ursprung, wie der Name erahnen lässt, im Burgund. In den letzten Jahren musste der Pinot Blanc vermehrt widerstandsfähigeren Verwandten, wie dem Chardonnay weichen. Heute gilt er im Burgund praktisch als verschwunden.

Großes Potential

Mit Winzern aus Österreich, Deutschland, Schweiz und dem Rest Italiens wollen die Südtiroler Weinbauern das angekratzte Ansehen des »Weißburgunder«, oder »Pinot Blanc« aufpolieren. Sie sind der Ansicht, dass sich diese oft als »neutral« verschriene Rebsorte nicht nur durch ihre Trinkigkeit auszeichnet, sondern auch durch Eleganz, Finesse und Struktur. Wie bei dem weitläufigen Angebot an Verkostungsmöglichkeiten unschwer zu erkennen war, ist es durchaus möglich, aus Weißburgunder auch Weine mit Tiefe und Struktur zu keltern. Die große Mehrheit der Anwesenden war sich einig über das beachtliche Potential als Speisenbegleiter, wie es in Südtirol, Baden und anderen Pinot Blanc Hochburgen bereits Gang und Gäbe ist. Vor allem zu den leichteren Gerichten der modernen Küche lässt er sich hervorragend anpassen.

Vorhang auf für den Pinot Blanc

Am ersten Abend wurde dies auf die Probe gestellt. Bei einem »Walking-Dinner« in der Kellerei Schreckbichl in der Gemeinde Eppan, wurden Besucher bei einem 7-Gänge Menü mit Gerichten vom Daniel Hintner (Sternerestaurant »Zur Rose«), Florian Patauner (»Gasthaus Patauner«) und Levin Grüten (Restaurant »AO by Haller«) verwöhnt. Zu jedem Gang stellten Winzer einen Weißburgunder vor und siehe da, die Weine passten tatsächlich hervorragend. In Erinnerung bleibt die Kombination aus »Berg Weißburgunder Südtirol DOC 2017« der Kellerei Schreckbichl und gebratenem Kalbsbries mit Zweierlei vom Terlaner Spargel Margarete und Radieschen vom Gasthaus Patauner.

Am zweiten Tag folgte ein Vormittag mit Referaten zum Thema Pinot Blanc, von wissenschaftlichen Studien, über Erfahrungen in Gastronomie und Zukunftsaussichten war alles dabei. Abgeschlossen wurde dieser informative Morgen durch eine angeregte Podiumsdiskussion zwischen Kellermeister, Sommelier, Master of Wine und Wissenschaftler. Bei anschließenden Masterclasses und Publikumsverkostungen in der Kellerei St. Micheal Eppan wurden Weißburgunder verschiedener Produzenten und Jahrgänge aus ganz Europa erörtert, analysiert und natürlich auch genossen.

Zweifellos gibt es für Pinot Blanc in all seiner Bandbreite zahllose herausragende Vertreter. Aufgabe der Winzer und Kellermeister wird es sein, den roten Faden dieser Weine herauszukristallisieren und ihren Eigenheiten eine Bühne zu geben. Vereinzelte Unstimmigkeiten zwischen Winzern lassen erahnen, dass dieser Weg kein leichter sein wird. Nichtsdestotrotz dürfen wir darauf gespannt sein, welche nächsten Meilensteine der Weiße Burgunder mit Hilfe des Symposiums »Spatium Pinot Blanc« erreichen wird.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Lukas Plattner
Mehr zum Thema
Sophie Christmann begutachtet die in kleinen Kistchen gelesenen Trauben: Präzisionsarbeit ist wohl bei keiner Sorte so zentral wie beim Spätburgunder.
Pinot Noir
Pinot Noir: Eine kleine Klonenkunde
Keine andere Rebsorte ruft solch lebhafte Diskussionen über Klone hervor wie Pinot Noir. Seine...
Von Anne Krebiehl MW, Benjamin Herzog, Ulrich Sautter
Advertorial
Farbenfroh wie das Leben
Die Familie Lergenmüller kombiniert auf einzigartige Weise das Pfälzer Terroir mit zeitgemäßen...