Ein Restaurant, dessen Ausblick sich beständig ändert – dafür braucht es üblicherweise ein Kreuzfahrtschiff. Im Düsseldorf muss man festen Boden nicht verlassen, denn mit dem »QOMO« hat ein gastronomisches Konzept eröffnet, das sich oben im Rheinturm befindet. 72 Minuten dauert es, bis sich die Plattform einmal um 360 Grad gedreht hat – sehr langsam, aber nicht unmerklich. Aus 172,50 Metern blickt man durch riesige Panoramafenster übers Rheinland, Ruhrgebiet oder Bergische Land, je nachdem. Im Restaurant selbst bekommt man einen wortwörtlichen Rundum-Eindruck, ohne sich bewegen zu müssen: Im Laufe des Abends fährt man an der Vorbereitungsküche vorbei, an großen Weinklimaschränken und an der Bar. Letztere richtet sich auch an jene, die nur für einen Drink ins »QOMO« kommen. Die Bartender verstehen ihr Handwerk, der zum Aperitif angebotene Gin, mit Waldmeister infusioniert, ist tadellos. In der Küche zeichnet Masanori Ito verantwortlich: Er wacht über ein auf den heimischen Gaumen angepasstes Menü, das als japanische Fusionsküche bezeichnet wird. Das bedeutet neben einer Auswahl an Sushi und Sashimi auch eher untypische Speisen wie Austern, Pimientos mit Misosenf und Maispoularden-Salat. Auf die Empfehlungen des Service kann man sich verlassen: Der mit Mirin und Sojasauce aromatisierte schwarze Kabeljau überzeugt durch feines Süße-Säurespiel. Die Weinkarte bietet eine solide Auswahl sowohl an europäischen Weinen als auch an Sakes, leider stehen nur wenige offene Weine zur Verfügung.
