Die »Gleisgarten«-Chefs Felix Bollen und Anton Borkmann © Gleisgarten

Die »Gleisgarten«-Chefs Felix Bollen und Anton Borkmann

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»Meidling ist up and coming«

Im 12. Wiener Gemeindebezirk eröffnet Mitte Oktober die erste Foodhall der Bundeshauptstadt. PROFI hat mit Co-Founder Felix Bollen über eine »Fressmeile« als Community-Center, die Reaktionen der Anrainer und warum Meidling der perfekte Platz für den »Gleisgarten« ist, gesprochen.

von Alexander Schöpf
29. September 2023

In vielen europäischen Metropolen gehören Foodhalls längst zum kulinarischen Inventar. Nicht so in Wien – doch das wird sich bald ändern. Mitte Oktober eröffnet in der ehemaligen Remise der Badener Bahn in Meidling Wiens erste Foodhall, der »Gleisgarten«. Auf der 1.500 Quadratmeter großen Fläche wird es jedoch nicht nur um Essen und Trinken gehen, wie Co-Founder Felix Bollen im Gespräch mit Falstaff PROFI verrät.

PROFI: Wie ist eigentlich die Idee entstanden, ausgerechnet in Meidling eine Foodhall zu eröffnen?

Bollen: Wir denken der »Gleisgarten« wird eine Attraktion für ganz Wien und darüber hinaus. Wir glauben aber auch, dass es viele neue Impulse als Grätzelzentrum für Meidling geben wird. Meidling ist up and coming. Als wir uns die Remise das erste Mal anschauten, stand sie noch imposant alleine in einem großen Gleis-Areal. Heute ist sie das Zentrum in einem neuen Stadtteil, der um sie herum gebaut wurde und auf der anderen Straßenseite vom Immobilienentwickler Soravia auch noch gebaut wird.

Welches Publikum möchten Sie mit dem »Gleisgarten« ansprechen?

Der »Gleisgarten« steht für alle offen. Das Konzept des Gartens stand schon im Altertum für das Paradies. Das beschreibt unsere Zielsetzung, ein Paradies für die Sinne in Bezug auf Atmosphäre, Kulinarik und Kultur darzustellen – und das für alle.

Am Naschmarkt hatte die Ankündigung eine Markthalle bauen zu wollen, für heftigen Widerstand bei den Anwohnern gesorgt. Wie war die Reaktion der Anrainer, als Sie Ihre Pläne für den »Gleisgarten« publik gemacht haben?

Wir haben nur positive Erfahrungen mit den Anwohnern. Es mag geholfen haben, dass unser Projekt schon bekannt war, bevor die ersten Gebäude um den »Gleisgarten« überhaupt gebaut wurden und sich alle schon lange auf das neue Grätzelzentrum freuen konnten. Es ist uns ein großes Anliegen, die Anwohner mit Informationen, Initiativen und interessanten Angeboten mit in das Abenteuer »Gleisgarten« einzubinden. Zudem haben wir sehr viele Maßnahmen ergriffen um als gute Nachbarn die Emissionen zu minimieren und zum Beispiel einen Ausgang für die abendliche Entleerung der Halle hin zur Eichenstraße gebaut, um keine Nachbarn zu stören.

Die ehemalige Remise der Badener Bahn wurde zur Foodhall umfunktioniert. © Gleisgarten
Die ehemalige Remise der Badener Bahn wurde zur Foodhall umfunktioniert. © Gleisgarten

Das Besondere am »Gleisgarten« ist ja, dass er nicht nur als reine »Fressmeile« konzipiert ist, sondern auch als Community-Center fungieren soll. Wie wird das in der Praxis aussehen?

Von Toddler-Tanzgruppen am Morgen, über Yoga-Klassen am Vormittag, Büroarbeitern, die Mittags ihre Meetings bei uns abhalten sowie Studenten, Familien und Freunde, die sich am Nachmittag treffen, bis hin zu monatlichen Märkten, wo lokale Künstler und Handwerker ihre Produkte zeigen können, ist alles möglich. Es wird auch Ausstellungen und Darbietungen lokaler Künstler geben. Im »Gleisgarten« können Treffen von Vereinen und Interessengruppen genauso wie Weihnachtsfeiern von Firmen abgehalten werden. Neben der großen Anzahl an Community-Events wird es mehrfach pro Woche Livemusik und auch DJs geben. Der »Gleisgarten« ist ein wandelbarer Raum, welcher der Phantasie der Nutzer keine Grenzen setzt und immer offen für Ideen und Initiativen ist! 

Nach welchen Kriterien wurden eigentlich die Gastroanbieter im »Gleisgarten« ausgewählt und wie viele wird es überhaupt geben?

Wir bieten unseren Gästen eine außergewöhnlich Vielfalt an unterschiedlichen Geschmackserlebnissen, die frisch und mit regionalen Zutaten von lokalen Gastronomen zubereitet werden. Das wichtigste Kriterium war der Enthusiasmus der Gastronomen für Qualität. Insgesamt haben wir neun Gastronomen und zwei Bars, wobei der »Local-Hero Food Shack« alle vier Wochen wechselt um innovativen, jungen Köchen in einer voll eingerichteten Küche die Möglichkeit zu geben, neue Ideen auszuprobieren und den Gästen zu präsentieren.

Ein Blick in den »Gleisgarten». © Gleisgarten
Ein Blick in den »Gleisgarten». © Gleisgarten

Gibt es schon einen konkreten Eröffnungstermin?

Am 12. Oktober ist eine Eröffnungsveranstaltung geplant. Wir werden aber vorher schon mit verschiedensten Gruppen Baustellenpartys feiern, um den »Gleisgarten« und unsere Gastronomen auf Schiene zu bringen.

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