
Austria-Real-Chefin Vera Woschnagg
© Marco Pallaoro/PicMyPlace
Die 10 teuersten Hotelverkäufe in Österreich der vergangenen Jahre
»Austria Real«-Kaufpreisstudie: Das teuerste Haus wechselte 2023 für über 125 Millionen Euro in Wien den Inhaber.
von Alexander Schöpf
30. Oktober 2023
Der Hotelimmobilienvermittler Austria Real hat die Hotelverkaufspreise der vergangenen viereinhalb Jahr in Österreich einer tiefgreifenden Analyse unterzogen. Unter die Lupe genommen wurden die Asset-Deals von 2019 bis inklusive erstes Halbjahr 2023. In diesem Zeitraum wechselten insgesamt 445 Hotels den Besitzer bzw. die Besitzerin. Als klarer Klassenprimus erwies sich dabei Tirol mit 234 Transaktionen, gefolgt von Salzburg (137 Transaktionen), Kärnten und der Steiermark.
Vera Woschnagg, die Geschäftsführerin und Gründerin von Austria Real, betonte bei der Präsentation der Studie, dass angesichts der aktuellen Marktentwicklung potenzielle Investoren die Gelegenheit nutzen sollten, um in den österreichischen Hotelimmobilienmarkt zu investieren: »Die attraktiven Preise und das breite Spektrum von Angeboten machen diesen Zeitpunkt besonders vorteilhaft für Investoren, die nach erstklassigen Hotels in begehrten Regionen suchen.«
Die Top 10 auf einen Blick
Ein Blick auf die zehn höchsten erzielten Preise zeigt, dass es zum Teil zu regelrecht spektakulären Transaktionen gekommen ist. Mit einem Kaufpreis von 125 Millionen Euro liegt das 4-Sterne-Haus »Hotel Savoyen Vienna« klar an der ersten Stelle, gefolgt vom »Hotel Ananas« (Wien-Margareten) mit 45,50 Millionen Euro. Komplettiert wird das Podium vom 5-Sterne-Hotel »Grand Tirolia Kitzbühel«, das für 39,25 Millionen Euro den Besitzer wechselte. Betrachtet man den höchsten Preis pro Zimmer, dann liegt das »Grand Tirolia Kitzbühel« mit 478.658 Euro/Zimmer vor dem »Hotel Savoyen Vienna« (404.530 Euro/Zimmer).
- »Hotel Savoyen Vienna« (Wien-Landstraße, 4 Sterne, 309 Zimmer, Kaufpreis: 125 Millionen Euro (404.530 Euro/Zimmer)
- »Hotel Ananas« (Wien-Margareten), 4 Sterne , 522 Zimmer, Kaufpreis: 45,50 Millionen Euro (87.165 Euro/Zimmer)
- »Grand Tirolia Kitzbühel« (Tirol), 5 Sterne, 82 Zimmer, Kaufpreis: 39,25 Millionen Euro (478.658 Euro/Zimmer)
- »TUI Blue Fieberbrunn (Tirol), 4 Sterne, 144 Zimmer, Kaufpreis: 28,81 Millionen Euro (200.069 Euro/Zimmer)
- »Loisium Wein & Spa Hotel Südsteiermark« (Ehrenburg/Steiermark), 4 Sterne, 112 Zimmer, Kaufpreis: 25,50 Millionen Euro (227.679 Euro/Zimmer)
- »Hotel & Palais Strudlhof« (Wien-Alsergrund), 4 Sterne, 81 Zimmer, Kaufpreis: 25,50 Millionen Euro (308.641 Euro/Zimmer)
- »Acom Hotel Wien« (Wien-Favoriten), 4 Sterne, 180 Zimmer, Kaufpreis: 25 Millionen Euro (138.889 Euro/Zimmer)
- »Grand Hotel Europa Innsbruck« (Tirol), 5 Sterne, 118 Zimmer, Kaufpreis: 23,50 Millionen Euro (196.186 Euro/Zimmer)
- »The Crystal Vaya Unique« (Obergurgl/Tirol), 4 Sterne, 148 Zimmer, Kaufpreis: 23,50 Millionen Euro (152.365 Euro/Zimmer)
- » Top Hotel Hochgurgl« (Sölden/Tirol), 5 Sterne, 71 Zimmer, Kaufpreis: 22,09 Millionen Euro (311.127 Euro/Zimmer)
Schlusslicht Burgenland
Im Burgenland fanden, im gesamtösterreichischen Vergleich, am wenigsten Hoteltransaktionen statt. In Niederösterreich haben die Transaktionszahlen sich 2022 gegenüber dem Jahr 2021 erhöht – das Transaktionsvolumen hat sich jedoch mehr als halbiert – von etwas über 38 Millionen Euro auf rund elf Millionen Euro. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass 2021 für eine Hotelimmobilie (»Seehotel Böck Brunn«) der Spitzenpreis von über 19 Millionen Euro bezahlt wurde, was das Gesamtvolumen in diesem einen Jahr entsprechend erhöht.
Als klassisches Tourismusgebiet kann Tirol im Österreichvergleich die meisten Transaktionen in dieser Immobilienkategorie vorweisen. Bis 2022 ist, betrachtet man den mittleren Verkaufspreis, eine Preissteigerung zum Jahr 2019 erkennbar. 2020 ist außerdem das Jahr, in dem das Hotel mit dem höchsten Verkaufspreis (»Grand Hotel Europa Innsbruck«) den Besitzer wechselte. Nachdem 2020 jedoch ein Jahr mit eher wenigen Transaktionen und geringeren Verkaufserlösen war, stiegen das Transaktionsvolumen und die Verkaufszahlen bis 2022 annähernd wieder auf das hohe Niveau von 2019 und konnten dieses beim mittleren Verkaufspreis sogar übertreffen.
Vorarlberg und Oberösterreich bleiben konstant
Die Anzahl der verkauften Hotelimmobilien zeigt sich in Oberösterreich über den Betrachtungszeitraum 2019 bis 2021 hinweg sehr konstant, auch der Durchschnittspreis bewegt sich dauerhaft auf einem durchaus ähnlichen Preisniveau. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wurden in Salzburg auffallend viele Hotels verkauft, somit weisen auch alle Jahre ein durchwegs hohes Transaktionsvolumen auf.
In der Steiermark lässt sich, im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern, ein Preiswachstum verzeichnen. Der Verkauf mit dem höchsten Erlös fand im Jahr 2022 statt. Die Anzahl der Transaktionen sowie die Verkaufspreise sind von 2019 auf 2022 gestiegen – die Anzahl der Transaktionen war 2021 und 2022 gleichauf, aber das Transaktionsvolumen hat sich 2022 verdoppelt. In den Jahren 2019 und 2021 sind die Hotelverkaufszahlen in Vorarlberg vergleichbar, die durchschnittlichen Verkaufspreise liegen ebenfalls nicht weit auseinander und es ist ein leichter Aufwärtstrend beim Transaktionsvolumen erkennbar. Das Transaktionsvolumen ist 2022 (25 Millionen Euro) aber weitaus höher als 2020 (1,4 Millionen Euro).
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