Frauenpower
Die World’s Best Female Chef 2016, Dominique Crenn, beeindruckte mit einem grandiosen Start in die Bühnenshows. Die gebürtige Französin regt das Publikum zum Denken an: »Ein guter Koch ist jemand der denkt, bevor er kocht«. Für Crenn ist alles politisch, selbst das Kochen. Auf die Frage warum sie San Francisco als Standort für ihr Atelier wählte, ist Crenn klar: »Frankreich ist zu bürokratisch, und ich brauchte einen Ort, an dem ich mich entfalten kann.« In der Tat macht sie das. Statt einer klassischen Menükarte, schreibt sie ein Gedicht. Eine Hommage an ihren Vater, von dem sie den Zugang zu Kulinarik und Kunst erfuhr. Crenn bereitete mehrere Gerichte zu, eines davon eine Hommage an Fish & Chips. Crenn erinnert sich gerne an die Zeit in England, nicht jedoch an das Essen. Nur »Fish & Chips« konnte sie gut in Erinnerung behalten. Dazu wird das Knochenmark von Schwertfischen verwendet. Gegrillt und geräuchert. In einem frittierten Kartoffelnest mit Algen und Gold. Dazu wird ein Getränk gereicht mit Shizo, Passionsfrucht und diversen fermentierten Elementen wie Pfirsichtee.
Aber auch Ana Roš – beste Köchin Sloweniens und World's Best Female Chef 2017 – beeindruckte. Die Autodidaktin verbindet lokale und saisonale Ingredienzien ihrer Heimat mit einem avatgardistischen Ansatz. Während Antonia Klugmann auf unübliche Zutatenkombinationen setzt. Die gebürtige Triesterin ist der derzeit wohl aufsehenerregendste Shootingstar in der Gourmetszene Norditaliens. Gekonnt beherrscht sie das Spiel mit Kräutern.