»Hotel Sacher«: Jahrhundertelange Geschichte trifft zeitlose Eleganz und moderne Technik im Hintergrund.

»Hotel Sacher«: Jahrhundertelange Geschichte trifft zeitlose Eleganz und moderne Technik im Hintergrund.
© Hotel Sacher

Luxus in Wien: Top 10 Hotel-Legenden

Die Wiener Hotellerie lockt nicht nur internationale Gäste an. Auch die Wiener selbst schätzen die Cafés, Restaurants und Bars der Grandhotels – am liebsten mit Blick über die ganze Stadt. Wir präsentieren ein Best of.

»Hallo – Hotel Sacher … Portier!« Grandhotels prägen nicht nur das Wiener Stadtbild wesentlich, sondern sie sind auch fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Die erwähnte Fernsehserie aus den frühen 1970ern, in der sich die erste Riege der österreichischen Schauspielkünstler um die Bedürfnisse der Gäste im wohl bekanntesten Hotel des Landes kümmerte, servierte nicht bloß das Geschehen in einem Luxushotel in die Wohnzimmer des Landes.

Must-See

Das »Sacher« ist spätestens seit damals auch für Österreicher der Inbegriff Wiener Gastlichkeit – und ein Ort, den jeder einmal sehen möchte. Nicht nur für Wien-Touristen ist der Genuss einer Sachertorte an ihrem Ursprungsort etwas, das man erlebt haben sollte. Und im historischen Ambiente fühlt sich jeder Besucher wie die berühmtesten Gäste der Vergangenheit, von Kaiser Franz Joseph über Queen Elisabeth II. bis JFK.

Historischer Luxus

Die Wiener Nobelhotellerie fügt sich perfekt in die Historie der Stadt, anekdotisch ebenso wie architektonisch. Gemein haben sie alle, dass außen das historische Ensemble gewahrt bleibt und innen dennoch jeglicher Service und Luxus geboten wird, von modernster Technik bis hin zu einladenden Spa-Bereichen. Während die klassischen Grandhotels überwiegend die Ringstraße zieren, liegt das »Park Hyatt« am Wiener Hof, dem ehemaligen Residenzplatz der Habsburger. Die Umgestaltung des ehemaligen Bankgebäudes zu einem Luxushotel ist so gut gelungen, dass Hotelplaner und Architekten weltweit aufmerksam wurden.

Der prächtige ehemalige Kassensaal wurde behutsam renoviert und bietet nun den beeindruckenden Rahmen für Restaurant und Bar, die auch sehr gerne von der lokalen Bevölkerung frequentiert werden – nicht zuletzt auch für eines der besten Frühstücksbuffets in ganz Europa. 

Das Sacher ist das letzte 5-Sterne-Haus in Familienbesitz, das von der Familie auch geführt wird. Hoteldirektor Andreas Keese

Beste Aussichten

Zu einem beliebten Treffpunkt für Wiener haben sich auch die gastronomischen Angebote des »The Ritz-Carlton, Vienna« entwickelt. Ebenfalls zum Teil in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht, beherbergt es das beliebte Steakhouse »Dstrikt«, die italienische Tagesbar »Pastamara« und die Rooftop-Bar »Atmosphere«, von der aus man einen traumhaften Ausblick über Wien hat. Ein besonderes Highlight ist der jährliche Weihnachtsmarkt, der auf dem Dach des Hotels aufgebaut wird.

Alte Gemäuer, junges Konzept

Gleich gegenüber liegt das junge »Grand Ferdinand«, das mit seinem Restaurant »Meissl & Schadn« auf historische Wirtshauskultur anspielt und sich mit Hingabe dem Wiener Schnitzel in all seinen Facetten widmet. Gäste lieben die Symbiose aus jugendlich-frechem Design und historischen Zitaten ebenso wie den Rooftop-Pool.

Kulinarische Spitznamen

Wiener haben ein diebisches Vergnügen daran, vertrauten Gebäuden und somit auch Hotels Spitznamen zu verleihen. Das alte Renaissance-Hotel wurde ob seiner rosa Farbe beispielsweise »Punschkrapferl« genannt. Das »Palais Coburg» wieder ist ob seiner markanten weißen Säulen als »Spargelburg« bekannt.

Das gewisse Etwas

Das prächtige Palais wurde aufwendig renoviert, beherbergt gemeinhin unerschwingliche Suiten, das vielfach prämierte »Restaurant Silvio Nickol« und einen verborgenen Schatz: Der Weinkeller des Palais besteht aus sechs Souterrain-Etagen, in denen etwa 60.000 Flaschen der kostbarsten Weine aus aller Welt lagern. »Wir legen großen Wert darauf, mit unserem Garten und dem kulinarischen Angebot ein Ort zu sein, an dem auch die Wienerinnen und Wiener ihre Freizeit verbringen. Yoga im Garten, Grillen, Weinkeller-Führungen, Konzerte – all das wird überwältigend positiv angenommen«, sagt Hoteldirektor Roland Hamberger.

Königliche Herberge

Zur Weltausstellung im Jahr 1873 wurde das »Hotel Imperial« von seiner Majestät Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth eröffnet. Seit damals wird es – nomen est omen – von zahllosen gekrönten Häuptern frequentiert: Von Königin Elisabeth von England über den japanischen Kaiser Akihito bis hin zum »King of Pop« Michael Jackson reicht die Liste. Neben allem erdenklichen Luxus und historischer Grandezza bietet es auch das Restaurant »Opus«, das besonders gerne vor oder nach einem Konzert im benachbarten Musikverein besucht wird.

Kulinarische Highlights

Hotelrestaurants haben es in Wien fast schon traditionell schwer, obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche gefeierte Gourmettempel unter ihnen gab. Man denke an das legendäre »Korso« im »Hotel Bristol« unter der Leitung von Reinhard Gerer, an das »Vier Jahreszeiten« von Manfred Buchinger im »Hotel Intercontinental« oder das legendäre »Prinz Eugen« unter der Regie von Werner Matt im »Hilton«, heute »Hilton Vienna Park«. Auf sehr gutem Weg ist man gegenwärtig im Restaurant »Edvard« im »Palais Hansen Kempinski Wien«, wo man seit Jahren von einem Michelin-Stern begleitet wird. Obwohl das Wiener »Kempinski« erst 2013 eröffnet wurde, ist es doch ein typisches Grandhotel – neben dem historischen Ensemble und der Lage spricht vor allem die großzügige Lobby dafür, die in einem überdachten Innenhof untergebracht ist.

Etwas aus der Reihe tanzt das »SO/Vienna« der Sofitel-Gruppe. Es befindet sich nicht nur in einem modern-ikonischen Hochhaus von Star-Architekt Jean Nouvel, es liegt auch außerhalb des ersten Bezirks, am gegenüberliegenden Ufer des Donaukanals. Dafür überragt es alle innerstädtischen Gebäude, bietet einen einzig­artigen Blick auf die Wiener City und stellt inzwischen selbst eine Sehenswürdigkeit dar.

Weithin sichtbar ist die bunte und nachts hell beleuchtete Decke des Rooftop-Restaurants samt Bar. Es ist ein Treffpunkt zum Sehen und Gesehen-Werden – anders als im »Sacher«. Dessen »Blaue Bar« ist ein wunderbarer Rückzugsort, an dem man nicht nur seinen Aperitif genießen kann. Die Gastronomie in der Hotellegende ist umfassender als man vermuten möchte. In den Restaurants wird feine Wiener Küche serviert, im »Sacher Salon« Cocktails sowie Delikatessen, und »Café Sacher« sowie »Sacher Eck« locken mit dem ewigen Blockbuster: Sachertorte mit Schlag. Wohl bekomm’s!


Erschienen in
Wien Spezial 2020

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Bernhard Degen
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