Die Auswirkungen des Sturms werden sich wahrscheinlich nicht nur auf die aktuelle Ernte auswirken.

Die Auswirkungen des Sturms werden sich wahrscheinlich nicht nur auf die aktuelle Ernte auswirken.
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Neuseeländischer Wein bedroht nach massiven Zerstörungen durch Zyklon Gabrielle

Erntebeginn 2023: Die von Wirbelstürmen heimgesuchten Weinerzeuger in Hawke's Bay und Gisborne sind mit Stromausfällen und Wasserknappheit konfrontiert, während sie mit den zerstörerischen Konsequenzen des verheerenden Zyklons kämpfen.

Der Wirbelsturm traf zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, als sich die Winzer in den Regionen auf die Ernte 2023 vorbereiteten. Die Weinberge standen vollständig unter Wasser, die Kellereien wurden überflutet, und Erdrutsche verschlimmerten die Misere für die Erzeuger noch weiter.

Ein schwerer Schlag

Philip Gregan, Geschäftsführer der neuseeländischen Winzervereinigung, erklärte gegenüber dem britischen Weinmagazin Decanter: »Der Zyklon Gabrielle hat sich an der Schwelle zu einer der geschäftigsten Zeiten des Jahres für die Branche ereignet, kurz vor Beginn der Weinlese 2023, und das ist ein schwerer Schlag für die betroffenen Winzer und Weingüter. Wir brauchen weiterhin trockenes und sonniges Wetter, um einen Teil der kurzfristigen Schäden an der diesjährigen Weinlese abzumildern, und der Mangel an Wasser und Strom in diesen Regionen gibt Anlass zu großer Sorge, aber die Lage bessert sich.«

13 Hektar Rebfläche ins Meer gespült

Berichten zufolge wurden 13 Hektar Rebfläche ins Meer gespült, nachdem Wellen von bis zu 11 Metern Höhe über einige Küsten hinweggefegt waren. Viele Weinreben wurden abgeknickt oder gar entwurzelt. Auch die Qualität der Trauben könnte durch den Sturm beeinträchtigt werden. Politiker und Professoren haben in der Vergangenheit oft genug davor gewarnt, dass Neuseeland seine Infrastruktur verbessern muss, um künftigen Naturkatastrophen zu begegnen.

Klimawandel mehr als real

»Ich glaube nicht, dass ich jemals so traurig oder wütend über die verlorenen Jahrzehnte war, die wir damit verbracht haben, darüber zu streiten, ob der Klimawandel real ist oder nicht, ob er vom Menschen verursacht wurde oder nicht, ob er schlecht ist oder nicht, ob wir etwas dagegen tun sollten oder nicht, denn er ist jetzt eindeutig da, und wenn wir nicht handeln, wird es noch schlimmer werden«, sagte James Shaw, der neuseeländische Minister für Klimawandel, nach dem Zyklon im Parlament.

Nationaler Notstand

Nach dem Erdbeben in Christchurch 2011 und der Covid-19-Pandemie haben die Behörden erst zum dritten Mal den nationalen Notstand ausgerufen. Der Wirbelsturm traf die Nordinsel nur zwei Wochen nach den Rekordregenfällen und Überschwemmungen in der gleichen Region.

Gesamte Weinindustrie vor Herausforderungen

Die gesamte neuseeländische Weinindustrie steht vor Herausforderungen, darunter steigende Kosten, Klimawandel und zunehmender Wettbewerb. Zyklon Gabrielle mag eine Herausforderung sein, aber die Winzer in ganz Neuseeland sind bereit, sich Notlagen wie dieser zu stellen und die Probleme zu meistern.

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Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
Portalmanager Österreich
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