Die malerischen Weinlandschaften des Piemonts erstrahlen nicht nur bei Sonnenuntergang. Die wichtigsten Weißweine werden im Süden der Region angebaut.

Die malerischen Weinlandschaften des Piemonts erstrahlen nicht nur bei Sonnenuntergang. Die wichtigsten Weißweine werden im Süden der Region angebaut.
© Shutterstock / StevanZZ

Tutto Bianco: 50 ausgezeichnete Weißweine aus Italien

Weißwein-Wunderland Italien: Zwischen Südtirol und Sizilien gibt es längst eine ganze Reihe außergewöhnlich guter Weißweine zu entdecken – viele davon sind noch dazu aus autochthonen Sorten. Falstaff präsentiert die 50 besten Weißweine Italiens.

Rotweinland Italien? Das war einmal! Die Produktion von Weißwein hat auf der Apenninenhalbinsel den Rotwein mittlerweile klar überflügelt. Und nicht nur in den norditalienischen Regionen boomt der Weißwein, auch im Süden feiert er große Erfolge.

Die Cantina Tramin in Südtirol beeindruckt nicht nur durch ihre stoffigen Gewürztraminer, sondern auch mit sehenswerter Architektur.
© Rickard Kust
Die Cantina Tramin in Südtirol beeindruckt nicht nur durch ihre stoffigen Gewürztraminer, sondern auch mit sehenswerter Architektur.

Der große Wechsel

Italien ist ein Land großer Rotweine, die weltweit geschätzt sind. Als Rotweinland wird es auch von vielen wahrgenommen. Tatsächlich aber wird im Land, das vom Herzen des Mittelmeers bis in die Alpen reicht, mittlerweile mehr Weißwein als Rotwein erzeugt. Im Erntejahr 2022 lag der Anteil der Weißweinproduktion bei 58 Prozent. Die mit Abstand wichtigste Weißweinregion ist Venetien. Das mag auf den ersten Blick erstaunen, ist Venetien doch die Heimat solch bekannter Rotweine wie Valpolicella, Bardolino und Amarone. Doch Soave, vor allem aber der Prosecco-Boom, lassen das Pendel massiv zugunsten des Weißweines ausschlagen. Dass Friaul-Julisch Venetien und auch Südtirol und das Trentino führende Weißweinregionen sind, ist da schon eher Allgemeingut. Weißwein dominiert auch in der Lombardei, in Ligurien, in den Marken und in Latium. Ja, selbst in der Emilia Romagna, die ja in erster Linie für Lambrusco und Sangiovese bekannt ist, wird mehr Weißwein als Rotwein erzeugt. Während sich in Kampanien Weiß und Rot in etwa die Waage halten, ist Sizilien wieder eindeutig vom Weißwein geprägt. Und wie in vielen anderen Ländern auch, werden in Italien vor allem die bekannten französischen Sorten wie Chardonnay, Pinot Grigio, Viognier oder Sauvignon Blanc mit großartigen Resultaten angebaut. Wir wollen uns auf den folgenden Seiten aber auf die lokalen, die sogenannten autochthonen Sorten konzentrieren, die das Weinland Italien so vielfältig und viele Weine so unverkennbar machen.

Auch Drei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler (Mitte) schätzt den Gewürztraminer und tüftelt immer wieder an neuen passenden Rezepten.
© Armin Huber
Auch Drei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler (Mitte) schätzt den Gewürztraminer und tüftelt immer wieder an neuen passenden Rezepten.

Das Rotweinland Italien wird immer mehr zum Weißweinland. Ein Ende dieses Trends ist noch nicht absehbar. Das hängt nicht nur mit den besseren Erträgen bei Weißweintrauben zusammen, sondern geht mit einer grundlegenden Änderung der Konsumgewohnheiten einher. Eingefleischte Weinliebhaber genießen zwar immer noch die großartigen, komplexen Rotweine, die breite Masse aber liebt es einfacher. Speziell junge Konsumenten greifen gerne zu frischen, unkomplizierten Weinen. Schaumweine – Prosecco im Speziellen – und feine Weißweine kommen diesen Anforderungen entgegen. Ein Übriges tut die Küche, die immer leichter wird. Daher ergänzen selbst Produzenten aus großen Rotweingebieten inzwischen ihr Portfolio um den einen oder anderen knackigen Weißwein.

Weinempfehlungen aus Italien

Falstaff präsentiert die 50 besten Weine aus den verschiedenen Weinregionen Italiens:


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Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2023

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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