Winzer und Waidmann aus Passion
Eine Eigenschaft brauchen Winzer und Jäger gleichermaßen für den Erfolg: Geduld. Und die Herren des Weingut Topf verfügen über das nötige Quantum dieser Gabe.
Wie gut gereifte Weine aus der eindrucksvoll bestückten Vinothek des Weinguts mit feinen Weingerichten harmonieren, davon können sich seit mehreren Jahren die Gäste überzeugen, die Anfang September zum Degustationsmenü »Wildes Vergnügen« in die Straßer Placher Kellergasse pilgern. Das Wildbret stammt natürlich aus eigenem Abschuss aus dem Revier bei Reichau, das Hans Topf und Hans jun. mit einem St. Pöltner Weinfreund teilen. Zubereitet werden die Gerichte von Starkoch Christian Göttfried, der sein Restaurant gleichen Na- mens in Linz führt. Zu jedem Gang wählen Hans sowie die Söhne Hans jun. und Maximilian einen tollen Wein, das Publikum darf dann entscheiden, welcher der drei die beste Wahl getroffen hat. Im Hause Topf hat so der Begriff »Schnitzeljagd« wohl längst eine andere Bedeutung bekommen.
»Dass unser Grüner Veltliner zum offiziellen Wein für den Jägerball gewählt wurde, freut mich besonders, weil ein Teil des Erlöses der Organisation Grünes Kreuz und somit gemeinnützigen Zwecken zugutekommt. Und weil damit in Zukunft nicht nur die Jagdkameraden unserem Beispiel folgen: das Wild in den Topf und den Topf ins Glas!«
»Die Liebe gehört meiner Frau Magdalena und den Kindern. Der Wein und die Jagd sind meine Leidenschaft. Das nenne ich ein erfülltes Leben.«
Hans Topf, Winzer und Waidmann
Tradition von Vater zu Sohn
Von Vater zu Sohn wurde die seit 1751 bestehende Weinbautradition weitergegeben, auch die Liebe zum Waidwerk haben die Topf-Söhne stets gerne weitergetragen. Großvater Hans hat 1960 den elterlichen Betrieb mit sechs Hektar übernommen und mit der Flaschenfüllung begonnen, die zu jener Zeit noch keine Selbstverständlichkeit war. Mit typischen, sortenreinen Weinen von hoher Qualität machte sich Hans Topf bald österreichweit einen guten Namen. Im Jahr 1990 übernahm er, heute schon frühzeitig mit dem Namenszusatz »senior« geadelt, das Weingut und begann, dieses Schritt für Schritt auszubauen. »Ich gebe gerne zu: Man muss auch Glück haben, wenn man entscheidend wachsen will«, gesteht Hans Topf. Er hatte obendrein das Glück des Tüchtigen. Nur wenige Jahre nach seiner Betriebsübernahme entschied die Familie Fürst Metternich sich aus dem Weingeschäft zurückzuziehen, und ihre Kellerei sowie den Großteil ihrer Rebflächen abzugeben.Hans Topf zögerte keine Sekunde – er kaufte. Eine Entscheidung, die er nie bereut hat. Heute verfügt Topf über rund 50 Hektar, darunter klingende Riednamen wie die Straßer Spitzenlagen Gaisberg, Offenberg oder Wechselberg-Spiegel, aber auch Weingärten auf dem legendären Zöbinger Heiligenstein. Allesamt sind sie »Erste Lagen« in der Klassifikation der Österreichischen Traditionsweingüter, eine Vereinigung der besten Winzer der Region, der Hans Topf seit der Gründung 1992 angehört.