Die legendäre »Pallweber« Savonette Taschenuhr mit mechanisch-digitaler Anzeige (1886).

Die legendäre »Pallweber« Savonette Taschenuhr mit mechanisch-digitaler Anzeige (1886).
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Wir gratulieren! 150 Jahre IWC

Uhr

Meilensteine der Geschichte der Schaffhauser Chronometer-Manufaktur, die im Jahr 1868 von einem US-Amerikaner gegründet wurde.

Nachdem der amerikanische Uhrmacher Florentine Ariosto Jones 1868 die International Watch Company gründete, begann er hochwertige Taschenuhrwerke für seinen Heimatmarkt zu bauen. Jones schafft eine moderne Produktionsinfrastruktur für die Herstellung von über 10.000 Uhrwerken im Jahr. Die Jones-Kaliber folgen einer für damalige Verhältnisse modernen Plattformstrategie, wobei das »Pattern H« Anfang der 1870er-Jahre die höchste Qualitätsstufe darstellt. 1880 kauft die Schaffhauser Industriellenfamilie Rauschenbach das komplette Unternehmen und beginnt damit die Uhren weltweit zu verkaufen. Das neue Management sorgt für eine weitere Verbesserung der Fertigungsprozesse und die Konstruktion von neuen Uhrwerken.
Unter Johannes Rauschenbach-Schenk stellt IWC ab 1884 die ersten Pallweber-Taschenuhren mit digitaler Anzeige der Stunden und Minuten her. In der ersten Hälfte der 1890er-Jahre werden rund 20.000 Stück der zeigerlosen Uhren produziert. Quellen belegen, dass die IWC bereits 1899 erste in Schaffhausen hergestellte Armbanduhren verkauft hat. Dafür bauen die Uhrmacher das Damen-Taschenuhrwerk Kaliber »64« in ein zierliches Gehäuse mit aufgelöteten Bandanschlüssen ein.
Die Fliegerei ist noch jung als Generaldirektor Ernst Jakob Homberger im Jahre 1936 die Spezialuhr für Piloten, Ref. »IW436« vorstellt. In der Pionierzeit der Fliegerei verwenden die meisten Piloten damals noch Taschenuhren. Motor des Zeitmessers mit antimagnetischer Hemmung ist das Kaliber »83«. Die Uhr mit schwarzem Zifferblatt, großen Leuchtziffern und Leuchtzeigern funktioniert zuverlässig bei Temperaturen von minus 40 bis plus 40 Grad. Das war bei den offenen oder ungeheizten Cockpits der damaligen Flugzeuge nicht ganz unwichtig.

1939 bestellen zwei Händler aus Portugal eine Serie Armbanduhren für Kapitäne und Offiziere der portugiesischen Handelsflotte die so ganggenau sein sollen wie ein Marinechronometer. Die Konstrukteure der IWC fügen daraufhin das Taschenuhrkaliber »74« in ein Armbanduhrgehäuse ein. Die erste »Portugieser«, Ref. »IW325«, hat einen Gehäusedurchmesser von 41,5 Millimetern (!) und übertrifft somit die Abmessungen der damals verbreiteten Armbanduhren bei Weitem. 1950 lanciert IWC das erste eigene Automatikwerk. Hinter der Entwicklung des Kalibers »85« steht der damalige technische Leiter Albert Pellaton. Das wichtigste Merkmal des »85er« ist der hocheffiziente automatische Aufzug.
Das Kaliber »85« mit Pellaton-Aufzug wird auch in der ersten »Ingenieur«, Ref. »IW666«, von 1955 verwendet. Da damals bereits eine größere Zahl technischer Geräte in den Haushalten Magnetfelder erzeugen, verfügt die »Ingenieur« über einen Weicheisen-Innenkäfig. Auf der Basler Uhrenmesse stellt IWC 1967 den »Aquatimer« Ref. »IW812 AD«, die erste Taucheruhr des Hauses vor; sie ist bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht. Anstatt mit einer klassischen Außenlünette für das Einstellen der Tauchzeit ist sie mit einer unter dem Glas liegenden Drehlünette ausgestattet, die mittels einer zweiten Krone eingestellt wird.
Keine andere Uhr hat die Geschichte von IWC so nachhaltig geprägt wie die »Da Vinci« mit ewigem Kalender und Chronograf. Am Höhepunkt der Quarzkrise hat Kurt Klaus, der damalige Chefuhrmacher, die Idee einen mechanischen ewigen Kalender zu konstruieren. Sein aus lediglich 82 Einzelteilen in einer genialen Schlichtheit konstruiertes Kalendermodul feiert 1985 als Referenz »IW3750« in der »Da Vinci«-Familie in Basel bei der alljährlichen Uhrenmesse Premiere. Die »Da Vinci« kennt die Anomalien unseres Kalenders (Monate und Schaltjahre), sie muss bis zum Jahre 2100 nicht korrigiert werden. Alle Anzeigen lassen sich über die Krone einstellen, auch die vierstellige Jahresanzeige ist ein Novum.

Alexander Linz
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