Tasting vom 10.07.2018
Die Aromen, mit denen der Duft des Sauvignon Blanc umschrieben wird, klingen zuweilen wenig schmeichelhaft. In vornehmer Umschreibung ist auch schon einmal von »Katzenkiste« die Rede. Eindeutig: Beim Sauvignon Blanc ist der Grat schmal zwischen aromatischer Intensität und Penetranz. Doch Deutschlands Winzer beweisen inzwischen immer mehr stilistische Reife: Aromatische Entgleisungen – keine Seltenheit in den Anfangsjahren der Sauvignon-Begeisterung – kommen kaum noch vor. Auch Weine mit überreifer Frucht und pappigem Gaumen findet man kaum noch. Die Winzer verstehen es immer besser, die Vielschichtigkeit der Sorte so herauszuarbeiten, dass die Weine dennoch dezent bleiben – und Lust auf den nächsten Schluck machen.
Notizen von Ulrich Sautter