Masciarelli erstand das alte Castello di Semivicoli und gestaltete es zu einem Hotel mit feinen Zimmern um. Rings um das Schloss wachsen Trebbiano-Trauben.

Masciarelli erstand das alte Castello di Semivicoli und gestaltete es zu einem Hotel mit feinen Zimmern um. Rings um das Schloss wachsen Trebbiano-Trauben.
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Abruzzo Blanc: Eine Auswahl der besten Weißweine

In den Weingärten zwischen den hohen Bergen der Abruzzen und dem adriatischen Meer läuft der Trebbiano zur Hochform auf. Aus den anderen lokalen Sorten sticht Pecorino hervor.

Die Abruzzen sind die geographische Fortsetzung der Marken. Die Berge sind höher, die Hügel fallen steiler ab. Von den hohen Bergen strömen abends kühle Winde, die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind ausgeprägter. In den Abruzzen dominieren zwar die Rotweine – die Montepulciano-Traube stammt aus dieser Region – die Weißweine aber zeigen in den letzten Jahren klare Zuwächse. Lokalmatador ist der Trebbiano, der hier als Trebbiano d’Abruzzo eine eigene Ursprungsbezeichnung (DOC) hat. Trebbiano ist spät reifend und muss, um Qualitätsprodukte zu erzeugen, im Ertrag stark reduziert werden. In den Abruzzen läuft Trebbiano zur Höchstform auf. Einer der weißen Kultweine Italiens ist der Trebbiano d’Abruzzo von Valentini in Loreto Aprutino. Das in den 70er-Jahren von Edoardo Valentini gegründete Weingut wird heute von dessen Sohn Francesco Paolo geleitet. Valentini baut seinen Trebbiano traditionell im großen Holzfass aus. Gereifter Trebbiano von Valentini erinnert im Geschmacksprofil an reifen Champagner – nur ohne Sprudel. Das Gegenstück zu Valentini ist der Trebbiano Castello di Semivicoli von Masciarelli. Er wird im Stahltank vergoren und reift dann mindestens zwei Jahre auf der Flasche. Gianni Masciarelli erstand zu Beginn des Jahrtausends das alte Schloss in Semivicoli, erneuerte es und legte rund ums Schloss Weingärten an. Heute führen seine Frau Marina Cevtic und deren Kinder den Betrieb.

Der Wein Pecorino hat nichts mit dem bekannten Schafkäse zu tun, sondern entsteht aus der gleichnamigen lokalen Traubensorte in den Abruzzen. Die Winzergenossenschaft Cantina Tollo erzeugt daraus einen überaus ansprechenden Weißwein.

Intensives Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Intrigante Nase, gelbe Frucht, erinnert an reifen Pfirsich, dahinter etwas Haselnuss sowie zarte Reduktionsnoten. Am Gaumen elegant und animierend, vibrierende Säure, zarter Schmelz, im Finale schönes Wechselspiel zwischen Würze und Saftigkeit, gute Länge.
Abruzzo, Italien
Blass strohgelb. Intensive Noten von Kamille, weißen Blüten und einige Jodnoten. Saftig, zart und fruchtig im Mund mit einem würzigen, langen und erfrischenden Abgang.
Abruzzo, Italien
Satt leuchtendes Hellgold. In der Nase nach gepresster Zitrone und Zitronenstücken sowie frischer Ananas, erinnert an frisches Harz, dazu Meersalz und Rosmarin. Saftig am Gaumen, mit ausgeprägter Frucht und gut eingebundener Säure, herzhaft, spannt einen schönen Bogen, auch leicht blumig im Mittelteil, trockenes, leicht phenolisches Finish.
Abruzzo, Italien

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Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2023

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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