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Apfelwein: Viez gehört jetzt zum Kulturerbe

Eine jahrhundertealte Tradition wird gewürdigt: Der regional typische Apfelwein von Mosel und Saar wurde in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

In einem aktuellen Beschluss der Kulturministerkonferenz der Länder und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurde Viez in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Der Apfelwein ist vor allem an Saar und Mosel weit verbreitet, von wo auch die Initiative zur Aufnahme in das Verzeichnis kam. Der Verein »Trierer Viezbruderschaft« reichte den entsprechenden Antrag bereits im Jahr 2021 ein, unterstützt wurde er von der Stadt Trier und vielen weiteren Beteiligten.

Viez, ein regional typischer Apfelwein, der auch in der Eifel und im Hunsrück heimisch ist, hat eine jahrhundertealte Tradition und ist eng mit der Erhaltung von Streuobstwiesen und der Obstproduktion verbunden. Traditionell wird er in einem Gefäß namens »Viezporz« ausgeschenkt und kann auch aus Birnen oder Quitten hergestellt werden.

Viez neben Berliner Techno

Axel Christmann, Präsident der »Trierer Viezbruderschaft«, äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erfreut und stolz über die Aufnahme des Viez in das Verzeichnis und betonte die Verpflichtung zur Erhaltung der Streuobstwiesen sowie zur Weitergabe des Wissens über die Produktion und Geschichte des Apfelweins. Die Feierlichkeiten zur Aufnahme finden am 24. August beim Trierer Viezfest statt.

Rheinland-Pfalz ist bereits mit anderen kulturellen Traditionen im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes vertreten, darunter die Töpfertradition des Westerwälder Steinzeugs, die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim sowie die Pfälzerwaldhütten-Kultur.

Deutschland gehört dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2013 an. Neben dem Viez dürfen sich auch die Berliner Technokultur und das Bergsteigen in Sachsen über die Aufnahme in das Verzeichnis freuen. Die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland umfasst damit nunmehr 150 Einträge.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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