Der essbare Aschenbecher von Küchenchef Ben Churchill.

Der essbare Aschenbecher von Küchenchef Ben Churchill.
© Ben Churchill

Gruselige Desserts: Würden Sie das essen wollen?

Für den süssen Bissen danach serviert Küchenchef Ben Churchill aus England gerne ganz besondere Kreationen: Aschenbecher, wurmiger Apfel oder Küchenschwamm.

In Ben Churchills Küche scheint auf den ersten Blick nicht immer alles so, wie es schmeckt. Der selbstgenannte «Food-Illusionist» kreiert Nachspeisen, bei denen das Auge nicht unbedingt mitessen sollte. Zwar sollen die kreativen Desserts, aus zum Beispiel Biskuitteig, Schokolade und reichlich Lebensmittelfarbe, geschmacklich überzeugen – für einen Bruchteil einer Sekunde ist man sich jedoch nicht sicher, ob nicht doch der Aschenbecher aus dem Pausenraum vorgesetzt oder der Küchenschwamm auf dem Teller platziert wurde. Wir haben fünf der täuschend-echten Nachspeisen etwas genauer unter die Lupe genommen.

Der Aschenbecher (siehe oben)

Wer dieses Dessert betrachtet, bekommt eher Lust auf eine Zigarette, als auf einen süssen Happen. Die aus formbarer Schokolade und Lebensmittelfarbe gestalteten Zigarettenstummel erinnern auch eher an eine verrauchte Kneipe, als an das genussvolle Ende eines Menüs. Nichts desto trotz: Essbar ist es. Der ebenfalls aus Schokolade geformte Aschenbecher enthält ein Vanille Panna Cotta mit einer besonderen Marmelade aus «Lapsang Souchong», einem Schwarztee aus China. Die Asche kreierte Ben Churchill aus «Meringue Puder», ein Eiweissersatzpulver, das vor allem in den USA benutzt wird, um die typischen «Icings» (Tortenverzierungen) zu erzeugen. Dieses wurde schwarz eingefärbt, um realistisch auszusehen. Etwas Mut braucht es für diese Nachspeise trotzdem.


Die schimmelnde Satsuma

© Ben Churchill

Was im Kühlschrank nicht so gerne gesehen wird, steht auf Ben Churchills Speisekarte ganz oben: Schimmliges Obst. Ganz im Gegenteil sogar: Der grün-weisse Pelz aus Kaugummi und eingefärbtem «Meringue Puder» sorgt bei dieser Kreation für das besondere etwas. Die Satsuma besteht aus Orangen Parfait mit spiegelnder Orangen-Glasur.


Der Eiserne Thron

© Ben Churchill

Den, für die Fernsehserie «Game of Thrones» typischen, Eisernen Thron baut Küchenchef Churchill mit Hilfe von Schokoladen Biskuitteig nach. Dieser wird mit silber-gefärbten Schokolade umhüllt und die für den Thron charakteristischen Schwerter ebenfalls aus Schokolade geformt. Gefüllt ist das Ganze mit Erdbeerpüree, um beim Anschnitt auszusehen, als würde der Thron bluten. «Game of Thrones»-Autor George R. R. Martin wäre sicherlich stolz auf diese Dessert-Kreation!


Der wurmige Apfel

© Ben Churchill

Apfel Bavarois mit Apfelkompott und Schokolade. Klingt himmlisch, oder? Ben Churchill hat sich natürlich auch bei diesem Dessert eine kreative Ergänzung ausgedacht und schmuggelt gekonnte ein paar Maden zu dem realistisch-aussehenden Apfel hinzu. Für das Auge zwar nicht besonders ansehnlich, die kleinen Tierchen aus eingefärbter Schokolade können jedoch ohne Probleme verzehrt werden.


Der Küchenschwamm

© Ben Churchill

Eingeweicht liegt er auf dem Teller. Nass. Schaumig. Die letzten Spuren des grünen Abwaschmittels noch auf ihm klebend: Der Küchenschwamm. Doch tatsächlich handelt es sich auch hier um eine Köstlichkeit des englischen Küchenchefs. Den Schwamm kreierte Ben Churchill aus einem Öl-Biskuitteig gefüllt mit Apfelpüree. Um die raue Oberfläche des Schwammes zu erzeugen, trocknete der Dessertspezialist Minze und zerbröselte diese auf dem Biskuitteig. Zu guter Letzt wurde einfach ein wenig Milchschaum darauf drapiert und schon ist der essbare Küchenschwamm Realität. Ob einem das Auge aber nicht den Geschmack verdirbt, ist fraglich.

Weitere Dessert-Kreationen des englischen Küchenchefs finden Sie auf seiner Facebookseite: www.facebook.com/thefoodillusionist!

Barbara Dopplinger
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