Köche im Herzen eines Pariser Gourmet-Tempels.

Köche im Herzen eines Pariser Gourmet-Tempels.
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Guide Michelin: Die Lieblingsgerichte der Inspektoren

Der für seine Gourmet-Bibel bekannte Reifenhersteller wirft einen Blick zurück auf einige der Lieblingsgerichte seiner Inspektoren.

Im März 2023 wurde der Start des Guides in Großbritannien und Irland mit großer Erwartung gefeiert. Nun hat »Michelin« einige seiner Restaurant-Inspektoren gebeten, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und über die erinnerungswürdigsten Gerichte zu sprechen, die bei ihren unangekündigten Besuchen über die Teller gingen.

Was macht der Guide Michelin? Was bedeuten die einzelnen Sterne und wer bewertet die Restaurants eigentlich?

Alles über den Guide Michelin

Im Sternefieber? Wohl kaum

Dabei ging es nicht nur um Restaurants, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet sind. Viele Einflüsse spielten bei der Auswahl der Gerichte eine Rolle, von der Jahreszeit über den Stil des Restaurants und die geografische Lage bis hin zur Geschichte des Lokals und des Küchenchefs. Selbstverständlich sind die folgenden Beobachtungen der Inspektoren anonymisiert.

Kalbsleber mit Speck, Zwiebeln, Püree und Kohl

»Broad Chare«, Newcastle Upon Tyne

»Es mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, aber dieses traditionelle Gericht beinhaltet eine Reihe von verschiedenen Kochtechniken, die das Wissen, das Können und das Verständnis des Küchenchefs zusammenbringen, um ein effektives Gleichgewicht von Aromen und Texturen zu schaffen. Die leicht angekohlte Kalbsleber und das weiche, cremige Püree standen in perfektem Kontrast zum salzigen Speck und den knusprigen Zwiebeln. Das Gericht hatte auch etwas Behagliches an sich und passte perfekt zu dem herrlich rustikalen Ambiente des Pubs.«

Steinbutt von der Isle of Lewis, Shetland-Muscheln und Hispi-Kohl

»Etive«, Oban

»Wenn man in Schottland isst, gibt es nichts Besseres, als die hervorragenden einheimischen Meeresfrüchte zu probieren - und der frische Steinbutt in diesem einfach, aber gekonnt zubereiteten Gericht war sicherlich fleischig und geschmackvoll. Die großen, salzigen Miesmuscheln ergänzten die Süße des Steinbutts auf wunderbare Weise, während die cremige Muschelbrühe für eine schöne Fülle sorgte. Dieses Gericht wurde mit großer Sorgfalt zubereitet, so dass die außergewöhnlichen natürlichen Aromen voll zur Geltung kommen konnten.«

Walsh's Lamm, osmanisch gewürzter Firik, Karotte, Stachelbeere, Kumquat und Isot

»dede«, Baltimore

»Komplexität, Tiefe und hervorragend gemischte Gewürze - all das war in diesem außergewöhnlichen Gericht vorhanden. Das zarte Lammfleisch war voller Geschmack, während die gekonnt abgeschmeckte Isot-Pfeffer-Sauce das Gericht auf eine andere Ebene hob. Ein zartes Karottenpüree wurde mit einer feinen Scheibe Kumquat gekrönt, die gleichermaßen fruchtig und säuerlich war und einen großartigen Kontrast zur Reichhaltigkeit der Sauce bildete. Den Abschluss des Gerichts bildete ein geschmacksintensiver, osmanisch gewürzter Firik, der sieben Stunden lang langsam gekocht worden war.«

60 Tage gereifte Rinderrippe, Morcheln, Schwarzwurzeln, Rotwein und Thymian

»White Swan«, Fence

»Manchmal geht nichts über Steak und Pommes frites, und diese großartige Interpretation eines britischen Kultgerichts hebt es auf ein neues Niveau. Das reichhaltige, zarte Rinderrippenstück wurde von einem intensiven Pilzpüree und einer ausgezeichneten Sauce begleitet, die mit einer perfekt abgestimmten Menge Thymian gewürzt war. Die prallen Morcheln, die das Fleisch krönten, wurden in Sahne und Hühnerbrühe gekocht und schmolzen auf der Zunge. Es war schön zu sehen, dass dieses Lokal seinen Wurzeln treu geblieben ist und ein so befriedigendes, sicher zubereitetes Essen serviert.«

Gegrillter Hummer aus Donegal, glasiert mit Kakaoschotenkonzentrat & Kari Gosse (bretonisches Currygewürz, Anm. d. Red.)

»Chapter One Restaurant«, Dublin

»Mein Lieblingsgericht des Jahres war auch eines der besten, das ich je gegessen habe - hervorragende Kochkunst, die fantastisch aussah und noch besser schmeckte. Der Hummerschwanz war wunderbar saftig, mit nur einem Hauch von Rauch, der vom Grill kam. Die raffinierte Zugabe von Kari Gosse in der Glasur verlieh ihm eine sehr subtile Currynote, und eine intensive Hummerreduktion sorgte für weiteren Reichtum. Das Zitronen-Confit und ein paar rote Johannisbeeren unterstrichen das Ganze hervorragend und machten es zu einem rundum gelungenen Gericht.«

Gaeng massaman neua

»Plaza Khao Gaeng«, London

»Dieses Rinderschulter-Massaman-Curry mit Kartoffeln und Schalotten hat wirklich einen kräftigen, sättigenden Geschmack. Das ganze Gericht war wunderbar zubereitet, sowohl das Rindfleisch als auch die Kartoffeln waren perfekt gegart, das Fleisch war grobkörnig und dennoch äußerst zart. Die reichhaltige Soße, die sie umhüllte, hatte genau die richtige Konsistenz und eine hervorragende Geschmackstiefe. Authentisch und lebendig, mit gut abgestimmter Würze, versetzte mich dieses denkwürdige Gericht zurück in meine Reisen nach Thailand.«

 


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Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
Portalmanager Österreich
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