Die Ureinwohner Neuseelands nutzen Manuka-Sträucher seit jeher zur Behandlung von Wunden.

Die Ureinwohner Neuseelands nutzen Manuka-Sträucher seit jeher zur Behandlung von Wunden.
© Shutterstock

Manuka-Honig: Was kann das Superfood?

Neuseeländischer Honig erobert die Supermarktregale: Aber was steckt hinter dem Hype um Manuka-Honig und wie gesund ist das vermeintliche Superfood wirklich?

Neben Akazien-, Rapsblüten- oder Gebirgsblütenhonig finden Fans der goldgelben zähen Flüssigkeit immer häufiger auch Manuka-Honig, der als Superfood noch gesünder sein soll als die klassischen und einheimischen Honigsorten. Ursprünglich kommt der Honig aus Neuseeland und wird aus dem Blütennektar wild wachsender Manuka-Sträucher, auch bekannt als Südseemyrthe, gewonnen.

Die Natur-Arznei der Maori

Die Besonderheit des Manuka-Honigs liegt in seinem hohen Gehalt der antibiotisch wirkenden Substanz Methylglyoxal (MGO). Seit jeher behandeln die Ureinwohner Neuseelands Verletzungen schon mit der Manuka-Pflanze.

Während herkömmlicher Honig meist nur rund 20 Milligramm MGO pro Kilogramm aufweist, sind es beim Manuka-Honig zum Teil bis zu 1.000 Milligramm. Durch diesen Inhaltsstoff kann der neuseeländische Honig beispielsweise gegen Staphylokokken, Kolibakterien oder Hals- und Rachenschmerzen bei Sommer- oder Wintergrippe helfen. An der Universität Ottowa wurde darüber hinaus etwa nachgewiesen, dass Manuka-Honig den Bakterienfilm bei einer chro­nischen Nasen­neben­höhlenentzündung wirksam bekämpft. Dabei gilt der Grundsatz: Je höher der Methylglyoxalgehalt des Honigs ist, desto stärker sind auch seine gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Bei einem MGO-Anteil von 100 Milligramm pro Kilogramm eignet sich Honig beispielsweise als gesundes Süßungsmittel, bis rund 500 Milligramm als täglicher Wellness-Boost und ab 600 Milligramm treten die gesunden Eigenschaften besonders hervor. Wer nach dem Sport Manuka-Honig zu sich nimmt, kann zudem die Reparatur überbeanspruchter Muskeln fördern.

Nur 17 Prozent sind echter Manuka-Honig

Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften des Manuka-Honigs und des vergleichsweise hohen Preises ab rund 40 Euro pro 250 Gramm wird das Superfood oft gefälscht: In Neuseeland werden beispielsweise jährlich nur 1.700 Tonnen Manuka-Honig hergestellt, während rund 10.000 Tonnen vermarktet werden. Ein reiner Blick auf den MGO-Gehalt des Honigs reicht dabei nicht aus, um echten von gefälschtem Manuka-Honig zu unterscheiden, denn dieser Inhaltsstoff kann auch künstlich hinzugefügt werden.

Experten raten vielmehr dazu, auf Honig-Anbieter zurückzugreifen, die Mitglied im Branchenverband »Unique Mānuka Factor Honey Association« (UMFHA) sind und eher Honig von großen Produzenten zu kaufen.


NICHTS MEHR VERPASSEN!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
Mehr zum Thema
Rezept
Sanddorn-Dressing
Der Geschmack der Sanddorn-Beere verleiht dem Salatdressing eine gewisse herbe Note und bringt...
Von Redaktion
Kulinarische Tage
Top 10: Rezepte mit Honig
Zum Tag der Biene am 20. Mai haben wir zehn Inspirationen fürs Kochen, Backen und Mixen mit Honig...
Von Marion Topitschnig, Fee Louise Schwarz, Redaktion