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Nachgefragt: Wie wird man Rezeptentwickler?

Schon einmal etwas von dem Beruf Rezeptentwickler gehört? Welche Ausbildung ist dafür notwendig und woher kommen die Ideen für neue Rezepte? Falstaff fragte nach.

Woher kommen die Ideen, wie lange wird am Geschmack getüftelt und welche Zutat würde nie in ein Rezept von ihr kommen? Falstaff traf Marlene Wallenberger, Rezeptentwicklerin bei Thermomix, zum Gespräch.

Falstaff: Grundsätzlich: Was ist eine Rezeptentwicklerin und was macht sie?
Marlene Wallnberger: Meiner Oma würde ich es wie folgt erklären: Ich habe es geschafft, meine Leidenschaft mit meinem Beruf zu vereinen - Ich kann meine Liebe zum Kochen ausleben und verdiene dabei auch noch Geld. Leider ist es dann aber doch nicht ganz so einfach. Meine Aufgabe beginnt damit, mir zu überlegen, welche Gerichte unsere Kunden wohl gerne auf ihre Teller zuhause zaubern würden. Die Inspiration ziehe ich hierbei beispielsweise aus saisonalen Schwerpunkten oder ich versuche Trends und Wünsche aus unserer Community aufzugreifen. Manchmal funktioniert die Entwicklung eines Rezeptes gleich beim ersten Versuch. Oft müssen die Neukreationen aber mehrmals gekocht und ausprobiert werden, bis das Ergebnis zu 100 Prozent passt.

Falstaff: Wie entsteht ein Rezept?
Der österreichische Gaumen ist etwas anders als beispielsweise der Deutsche oder Italienische. Inspirationsquellen für gänzlich neue Rezepte gibt es aber immer genug: Trends und Wünsche aus der Community oder von unseren Beratern, kreative Rezept-Kooperationen mit starken Partner wie Haya Molcho, Manner, TooGoodToGo oder Karma Food aber natürlich stösst man auch im Alltag auf großartige Gerichte, die man als Inspirationsbasis aufgreifen kann.

Falstaff: Wie wird man Rezeptentwickler? Welche Eigenschaften sollte man mitbringen? Wie sieht die Ausbildung aus?
Grundsätzlich gibt es in keine spezielle Ausbildung. Ich bin studierte Ernährungswissenschafterin, das Studium ist aber nicht zwingend notwendig. Man braucht ein Gespür für die neuesten Foodtrends sowie dafür, welche Lebensmittel miteinander harmonieren und welche nicht. Ganz wichtig ist auch der Mut, etwas Neues kreieren zu wollen. Denn: Essen muss Spass machen und auch spannend bleiben.

Falstaff: Woher nehmen Sie ihre Inspirationen?
Ich lasse mich gerne auf Social Media Plattformen wie Instagram oder Pinterest inspirieren. Wenn ich Essen gehe, lese ich mir oft die Speisekarte sehr genau durch, obwohl ich mich meistens innerhalb kürzester Zeit für ein Gericht entschieden habe. Zudem schmökere ich gerne durch Kochbücher, weniger durch den Text, aber durch Rezeptfotos, die Gusto auf mehr machen.

Marlene Wallnberger
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Marlene Wallnberger

Falstaff: Ihr Traumberuf als Kind?
Kinderärztin. Ich liebe es auch heute noch, gemeinsam mit Kindern zu kochen und zu backen.

Falstaff: Welche Zutaten würden Sie nie für ein Rezept verwenden und wieso?
Ich lege Wert auf natürliche Biolebensmittel – so regional und saisonal wie möglich. Wenn ich das Gefühl habe, die Zutaten widersprechen dem komplett oder bestehen nur aus künstlichen Bestandteilen, würde ich die Zutat nicht verwenden.

Falstaff: Haben Sie ein absolutes Lieblingsrezept?
Ich liebe Currys und Suppen aller Art, aber ich muss zugeben – Kärnter Kasnudeln sind mein all time favorite.

Falstaff: Was kommt zu Weihnachten auf den Tisch?
Heuer treffen bei uns viele Geschmäcker am Weihnachtstisch aufeinander und daher werden wir eine Art «Shared Table»-Konzept umsetzen, um jeden dieser Geschmäcker zu bedienen: Von Waldviertler Karpfen mit Kartoffelsalat, über veganen Linsenbraten mit glasiertem Ofengemüse, unterschiedlichste Salate, bis hin zu einem Granatapfel-Lebkuchen- Tiramisu ist alles dabei.

Marlene von Dallwitz
Marlene von Dallwitz
Redakteurin
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