Restaurant der Woche: Le Vivant
Beat Blum und Yannick Wigley servieren in ihrer Fabrikshalle in Bern Signature Dishes und spannende Weine.
Im «Le Vivant» im Berner Industriequartier gilt die Devise: Was auf den Tisch kommt, ist für alle da. Am besten probiert man sich einmal quer durch die Sharing-Dishes. Wir starten mit hauchdünn geschnittenem Ochsenentrecôte von der Lenzerheide, das auf der Zunge zu schmelzen scheint, dazu gibt es Sauerteigbrot mit Joghurt. Vielleicht eine Reminiszenz an Beat Blums Zeit im Bündnerland, als er sich mit der «Mühle» schweizweit einen Namen gemacht hat? Seither sind einige Jahre und Stationen vergangen. Auf das «Wein & Sein» in Bern folgte das «Senza Punti» im Tessin und zuletzt das «Blum» in St. Gallen. Mitte Mai hat er nun gemeinsam mit Yannick Wigley das «Le Vivant» eröffnet: eine umgebaute und vorwiegend in Schwarz gehaltene Fabrikhalle mit offener Küche und begehbarem Naturweinschrank.
Gastronomen-Duo in Hochform
Vor uns landet nun ein äusserst hübsches zweifarbiges Blumenkohl-Carpaccio mit griechischem Joghurt, Balsamico und Pistazienöl. Durch fermentierten schwarzen Knoblauch erhält das leichte Gericht den nötigen Pfiff. In der nächsten Runde läuft das Gastronomen-Duo zur Hochform auf. Das zarte Kalbsbäckli auf Selleriepüree soll gemäss Wigley zum Signature Dish werden. Der geschmorte Rettich mit einer Panade aus Piemonteser Haselnüssen und Piment d’Espelette hätte unserer Meinung nach ebenfalls das Zeug dazu.
Die empfohlene Weinbegleitung ist spannend und reicht vom süffigen Weissen bis zum sperrigen Roten Non-Filtré. Das warme Schokoladenküchlein mit Holunderblüten- und Rhabarber-Cassisglace, Kompott und Haselnuss-Mousse zum Dessert ist so gut, dass man es für sich alleine haben will.
Le Vivant
Güterstrasse 50
3008 Bern
T: +41 31 5061020
levivant.ch