Die Winzerin Catherine Cruchon gemeinsam mit ihrer Cousine Yaëlle Cruchon.

Die Winzerin Catherine Cruchon gemeinsam mit ihrer Cousine Yaëlle Cruchon.
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Top Weine von 3 Schweizer Winzerinnen

Mit viel Leidenschaft und Handwerkskunst gehen diese Winzerinnen neue Wege in der Schweizer Weinbauszene – wir verraten, welche Weine Sie von Catherine Cruchon, Marie-Thérèse Chappaz und Laura Paccot probieren sollten.

Diese Frauen bringen fantastische Tropfen in die Flasche: Sie sind gleichermassen traditionsbewusst und bewahren das Know-How ihrer Eltern und Grosseltern als auch innovativ, indem sie mutig vorausschreiten und neue Praktiken auf den Weg bringen. Anlässlich den Weltfrauentags am 8. März verraten wir Top Weine von drei Winzerinnen, die frischen Wind in die Schweizer Weinwelt bringen.


Catherine Cruchon

Nach Umwegen über die USA und Südafrika sowie Israel übernahm die junge Winzerin Catherine Cruchon vor drei Jahren das Familienweingut Henri Cruchon bei Morges und leitet es seit dem gemeinsam mit ihren beiden Cousinen und ihrer Freundin. Zudem gründete sie im selben Jahr eine neue Vereinigung für Waadtländer Bioweingüter. Im eigenen Rebberg arbeitet die 36-Jährige bereits seit Jahren biodynamisch: «Wir produzieren biologisch aus Qualitätsgründen – denn Wein muss schlichtweg schmecken», so Cruchon. «Für unsere Familie sind diese Weine nicht neu, sie sind ein logischer Schritt. Schon bei den Vorgaben von Demeter sind nur sehr wenige Interventionen im Keller erlaubt. Unser erster Naturwein war der Altesse.»

Altesse ohne jedwede Behandlungsmittel. In der Nase Noten von Aprikose, Bitterorange, Rhabarber, kräutrige Nuancen sowie dezent Birne. Am Gaumen angenehm weich mit eher zurückhaltender, reifer Säure. Schöne Intensität. Langer Nachhall mit pfeffrigem Eindruck.

Marie-Thérèse Chappaz

Marie-Thérèse Chappaz aus Fully im Wallis gilt als Winzer-Ikone: Im vergangenen Jahr wurde sie für ihren Süsswein Grain par Grain Petite Arvine Domaine des Claives als erste Schweizer Winzerin mit der höchsten Bewertung von Robert Parker ausgezeichnet. Ihre Domaine Chappaz übernahm sie 1988 mit 28 Jahren von ihrem Onkel. Seit dem produziert die Biodynamikerin Weine aus autochthonen Rebsorten, die mittlerweile weltweit gefragt sind. Vor drei Jahren kürte sie der Deutschschweizer Sommelierverband zudem zur Winzerin des Jahres.

Einen leichten Rotwein – etwa einen Dôle – trinkt mancher noch lieber zum Fondue als einen Weißwein. Der Dôle von Marie-Theres Chappaz riecht einladend nach roten Beeren, Kirsche und Gewürzen wie Nelke. Am Gaumen ist der Wein elegant und saftig mit trink­animierender Fruchtigkeit im Finale.
Fully, Schweiz

Laura Paccot

Die junge Winzerin Laura Paccot aus Féchy bildet nicht nur die vierte Generation von Winzern, die die Domaine La Colombe leitet, sie widmet sich der Waadtländer Paradesorte Chasselas ausserdem wie kaum jemand sonst in der Schweiz: Vor vier Jahren übernahm die 33-Jährig die Leitung des neuen «Conservatoire Mondial du Chasselas» in Mont-sur-Rolle. Durch das Konservatorium soll das genetische Erbe der Rebsorte Chasselas erhalten bleiben, wie auch seine Widerstandsfähigkeit und Diversität. Im Falstaff Weinguide Schweiz 2022 wurde der Bayel Grand Cru 2020, für den Laura verantwortlich zeichnet, als bester Chasselas der Schweiz prämiert.

Zartes Gelb. Duftet nach Williamsbirne, dazu ein Hauch Ananas, unterlegt mit Noten von Wiesenblumen und diskreter Pfefferwürze. Zeigt viel Körper am Gaumen, lang gestreckter Säurenerv, pikante Würze und Noten von Aprikosensteinen im langen Abgang.
Féchy, Schweiz

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Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
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