Kalifornien

Obwohl der Weinbau Kaliforniens auf eine über 230 Jahre andauernde Geschichte zurückblicken kann, immerhin wurden die ersten Reben im Sonnenstatt 1769 gepflanzt, die eigentliche, vor allen Dingen internationale Erfolgsgeschichte Kaliforniens ist gerade einmal ca. 50 Jahre alt. Davor galt es unter anderem auch die Prohibition zu überstehen, die den kalifornischen Weinbau beinahe zum Erliegen brachte. Die große Wende begann in den 60er Jahren mit der Gründung der Robert Mondavi Winery im Napa Valley, als die Arbeit und das Qualitätsbewusstsein des Pioniers Robert Mondavi den Weinbau in völlig neue, hochqualitative Bahnen lenkte. Diese Entwicklung fand ihren vorläufigen Höhepunkt im berühmten und legendären „Judgement of Paris“, einer Vergleichsverkostung Frankreich gegen Napa Valley, als ein kalifornischer Chardonnay und ein Cabernet Sauvignon namhafteste Konkurrenz aus Burgund und Bordeaux auf die Plätze verwiesen. Heute bedecken die Reben in Kalifornien eine Fläche von ca. 185.000 Hektar, die ca. 85% des amerikanischen Weines liefern. Und Weiß- wie Rotweine aus dem Napa Valley oder Sonoma zählen geradezu zu den Kritikerlieblingen, von Robert Parker´s Wine Advocate über den Winespectator bis hin zum Decanter. Das Herzstück des kaliforischen Weinbaus bildet das Napa Valley mit vielen berühmten und renommierten Namen, ein Touristenmagnet und zugleich ausgebaut zu einer regelrechten Erlebniswelt in Sachen Wein. Beschaulicher, aber nicht weniger hoch qualitativ, geht es beim Nachbar Sonoma zu. Beide Regionen profitieren enorm von den Kaltluftströmungen und den kalten Küstennebeln des nahen Pazifik. In beiden Regionen entstehen große Chardonnays,Cabernet Sauvignons, Merlots oder Bordeaux Blends, sowie auch Zinfandel. Die Chardonnays zählen Kritiker zu den besten der Welt.  Das weiter südlich gelegene Santa Barbara kann mit exzellenten Pinot Noirs auftrumpfen. Aber auch Regionen wie Monterey, Santa Cruz oder Mendocino haben einiges zu bieten. Über ca. 1.000 Kilometer erstrecken sich die Weinberge entlang der kalifornischen Küste. Ein Großteil der Weine vor allen Dingen im preiswerten Bereich kommt allerdings aus dem weiter im Landesinneren gelegenen, warmen und trockenen Central Valley, das Weinbau im großen Stil mit maschineller Bearbeitung zulässt. Von hier kommt auch der bekannte „Blush“, ein zumeist leicht gesüßter bis lieblicher Roséwein der Sorte Zinfandel. Aber Kalifornien bleibt nicht stehen, die „Rhone Ranger“ z.B. widmen sich dem Anbau der Rhone-Sorten, wie Viognier, Syrah oder Grenache, auch mit spanische Sorten wie Tempranillo oder Albarinho wird experimentiert. Die Küche Kaliforniens ist durchaus kreativ und vor allen Dingen von Einflüssen der Nachbarländer wie Honduras oder Mexiko beeinflusst, aber auch aus dem asiatischen Raum inspiriert. Gerne wird Fleisch mit Seafood kombiniert, und wer kann greift auf Gemüse aus dem lokalen Anbau zurück. Zahlreiche Sterne-Restaurants in der Metropole San Francisco oder im Napa Valley kochen nicht nur ausgezeichnet, sondern haben natürlich die besten Weine der Region auf der Karte.
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