Seit über einem Jahrhundert war die Metzgerei ein fester Bestandteil der Stadt – nun muss sie im Sommer schließen. Ebert war und ist für qualitativ hochwertige Fleischprodukte und die lange Tradition in der Frankfurter Innenstadt bekannt.
Das Traditionsunternehmen reiht sich in eine Vielzahl von Firmen ein, welche die Corona-Pandemie und ihre Folgen nicht überlebt haben. Ebert wurde im Jahr 1908 von Michael Ebert gegründet und wurde schnell zu einer der bekanntesten Metzgereien in Frankfurt. Im Laufe der Jahre hatte sich das Unternehmen auf die Herstellung von Fleischprodukten höchster Qualität spezialisiert und sich einen Ruf für Würste, Schinken und Fleischpasteten erworben. Viele Kunden schätzten auch die persönliche Atmosphäre des Ladens, wo man oft von einem der Eberts begrüßt wurde, die dort als Familie zusammenarbeiteten.
Höhere Auflagen und Hygienevorschriften haben die Arbeit zunehmend erschwert: »Der zeitliche Aufwand dafür ist mittlerweile ein untragbarer und kostspieliger Posten geworden«, so Eigentümer Michael Ebert gegenüber der Frankfurter Neue Presse. Den Familienbetrieb führt Ebert in vierter Generation mit seit rund 20 Jahren mit 29 Mitarbeiter:innen. Seine 77-jährige Mutter Anna steht heute noch täglich hinter der Theke.
Die steigenden Kosten für Rohstoffe und Personal sowie der zunehmende Wettbewerb durch große Supermarktketten haben dazu geführt, dass die Gewinne gesunken sind. Der jüngste wirtschaftliche Abschwung aufgrund der Corona-Pandemie habe die Situation nur noch verschärft. Obwohl Familie Ebert alles versucht hat, um die Metzgerei am Leben zu erhalten, mussten sie schließlich schweren Herzens entscheiden, das Geschäft zu schließen.
Die Schließung bedeutet jedoch nicht nur das Ende einer Metzgerei, sondern auch das Ende einer langen Tradition in Frankfurt. Die Schließung von Ebert zeigt, dass kleine Familienunternehmen, auch wenn sie eine lange Tradition haben und qualitativ hochwertige Produkte herstellen, Schwierigkeiten haben, in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Wirtschaft zu überleben. Und es macht erneut deutlich, wie wichtig die Unterstützung lokaler Unternehmen und Familienbetriebe ist, um sicherzustellen, dass die Tradition und Kultur einer Stadt erhalten bleiben.
