Symbolfoto.

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Bayerischer Wurst-Krapfen: Muss das wirklich sein?

Der Wurst-Krapfen! Die neueste Kreation aus einer bayerischen Backstube ist angeblich geschmacklich genau abgestimmt. Von den Verkaufszahlen ist der neue Krapfen eher ein Nischengebäck. Doch müssen Wurst und Krapfen wirklich vereint werden?

Ribiselmarmelade, Wurst, Zwiebel, Ketchup-Senf-Curry-Soße – und das alles in einem Krapfen: Der Bäcker und Konditor Florian Perkmann aus Miesbach in Oberbayern hat schon 2019 den Leberkas-Krapfen erfunden. Heuer hat er zum Fasching wieder ein besonderes Schmankerl im Sortiment: Wurst-Krapfen. Nach der Frage, ob der Leberkäs-Kebap ein kulinarisches Sakrileg sei, stellt sich nun die berechtigte Frage, ob Wurst und Krapfen wirklich in einem einzigen Gebäck vereint werden müssen?

Krapfen mit Schweinswürstel

Wo es den einen gruselt, greift der andere neugierig zu: Ein Dutzend der neuartigen Krapfen gehen täglich bei Perkmann über die Ladentheke – neben gut 200 normalen Krapfen mit Schoko, Haselnuss, Vanille und anderen eher gewöhnlichen Geschmacksrichtungen, berichtet er. Das simple Rezept: Ein zunächst normaler Krapfen bekommt zusätzlich ein Cocktail-Schweinswürstel zwischen die aufgeschnittenen Hälften geklemmt, darüber Zwiebel und Bosna-Soße.

Ehefrau und Fanclub

Zusammen mit seiner Frau denkt Perkmann sich immer wieder besondere Gebäckstücke aus und der Fanclub wartet schon jetzt gespannt auf neue Schöpfungen. »Mei, a Basilikumpesto-Krapfen wär a Idee«, regt ein kulinarischer Entdecker aus den Reihen des Fanclubs auf Perkmanns Facebook-Seite an.

Ein Fisch-Krapfen als nächstes?

Doch der Bäcker, den immer wieder »die Lust auf was Neues« treibt, hat schon einen Plan. »Nächstes Jahr kommt der Gemüse-Krapfen. Meine Frau ist Vegetarierin, der will ich es auch mal recht machen.« Was genau in die neue Kreation kommt, steht noch zur Debatte. Asiatisch könnte er vielleicht werden, so Perkmann ganz weltoffen. Seine Experimentierfreude kennt aber auch Grenzen: »Jemand hat gefragt, ob wir nicht nächstes Jahr einen Fisch-Krapfen machen können. Aber da hört es bei mir auf.«

Faschingszeit und der Leberkas-Krapfen

Im vergangenen Jahr verkaufte Perkmann zur Faschingszeit coronabedingt Krapfen mit Masken aus Marzipan. 2019 sorgte er mit dem Leberkas-Krapfen für Aufsehen. Der stand damals in Konkurrenz zu einer niederbayerischen Kreation, dem Goaßmaß-Krapfen, erfunden von einem Bäckergesellen aus Frontenhausen. Goaßmaß besteht je zur Hälfte aus dunklem Bier und Cola und wird mit einem Kirschlikör verfeinert.

Hommage an Alfons Schubeck

Jüngst schuf Perkmann eine Hommage an Alfons Schuhbeck, der zurzeit nicht mehr aus den Schlagzeilen zu kommen scheint: Als dieser seine Haftstrafe antreten sollte, lagen in der Miesbacher Bäckerei die »Stadelheimer« in der Auslage– Kartoffelsemmeln mit Ingwersaft verfeinert. (APA/dpa)


Redaktion
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