Die Top 5 Whisky Trends des Jahres

Falstaff hat auf der InterWhisky 2015 die wichtigsten Entwicklungen aufgespürt.

Die InterWhisky in Frankfurt am Main ist ein Fixpunkt für viele Whiskyliebhaber und so ging sie von 27. bis 29. November bereits zum 17. Mal über die Bühne. Als sie 1997 von Christian H. Rosenberg, dem Herausgeber des »Whiskybotschafters« ins Leben gerufen wurde, stand der Whiskyboom im deutschsprachigen Raum noch ganz am Anfang. Doch schon nach der dritten Messe wurde aus der im Zwei-Jahres-Intervall konzipierten Veranstaltung ein jährlicher Event. An die 10.000 Besucher sind dieses Jahr wieder zur Whiskymesse gepilgert. Durch ihr reichhaltiges Angebot an Ausstellern Vorträgen und Master Classes kann man hier die Trends der Whisk(e)ybranche ablesen.

Trend 1: Bourbon im Premiumbereich


Auch die Liste der Namen wichtiger Vertreter der Branche, die sich ein Stelldichein geben, liest sich wie ein Who is Who. Fred Noe, der selbst schon legendäre Master Distilller und Urenkel von Jim Beam erzählte davon, dass die Zukunft des Bourbons in Europa im Premium Segment liegt. Die Weiterentwicklung von Bourbon Varianten mit Fassfinishings, etwas, was bisher eher von Scotch Whisky bekannt ist, ist in Kentucky bereits voll im Gange. Erste Versuche sind vielversprechend.

Trend 2:

Flavoured Bourbon
Ebenso soll die Schiene der Flavoured Bourbons, wie Red Stag und Honey weiter ausgebaut werden.

Trend 3: Non Age Statement


John Campbell, Distillery Manager von Laphroaig berichtete von der Wichtigkeit des richtigen Fassmanagements und bestätigte den schottischen Trend zum Non Age Statement Whisky, also Abfüllungen ohne Altersangabe. Dieses Thema wird besonders bei Scotch Whisky heiß diskutiert, allerdings setzt sich langsam die Erkenntnis durch, das das reine Alter nur einer von vielen Faktoren ist, der über die Qualität eines Whiskys aussagekräftig ist. Freilich wird es nicht reichen, wenn die Hersteller nur die Altersangaben aufgeben und den Konsumenten ohne weitere Informationen zurücklassen.

Trend 4: Japanischer Whisky


Keita Minari, ein profunder Kenner der japanischen Whiskyszene freute sich über den Zuspruch während seiner Master Class. Japanischer Whisky wird bei Kennern immer beliebter, da er dem schottischen zwar ähnelt, aber weit mehr ist, als eine bloße Kopie. Besonders seit eine Abfüllung der Yamazaki Destillerie bei Jim Murray die höchsten Ehren erfahren hat, ist das Interesse enorm gestiegen. Wohl zu Recht, denn der japanische Whisky wartet mit hervorragender Qualität und Vielfalt auf. Das wird dadurch erreicht, dass die wenigen japanischen Brennereien über eine Vielzahl verschieden geformter Brennblasen verfügen, mit denen sich viele unterschiedliche Grundspirits herstellen lassen, die nach der Lagerung zu neuen Whiskykreationen kombiniert werden. Japanische Blends, etwa Hibiki, punkten oft mit delikatem Geschmack und feiner Komplexität.

Trend 5: Irish Whiskey


Interessant ist auch zu beobachten, dass Irland als Whiskeyland wieder entdeckt wird. Nicht zuletzt der Neubau von Brennereien, wie zuletzt von Tullamore DEW und Teeling, und Relaunches, wie der von Kilbeggan, beleben die Vielfalt der irischen Whiskeywelt. Die Iren haben sich endlich aufgerafft und sind dabei, sich mit neuen Abfüllungen den Platz in der Whiskeyszene zurück zu holen, den sie eigentlich verdienen.
Abschließend ist zu bemerken, dass sich vieles tut in der Welt des Lebenswassers und man kann frohen Mutes hoffen, dass es auch in nächster Zeit so bleibt.


Erhard Ruthner
Erhard Ruthner
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