Anna Eggert bei der Cooking Challenge.

Anna Eggert bei der Cooking Challenge.
© Annette Sandner

Geflügelgerichte aus aller Welt im Finale der »Fissler Global Cooking Challenge«

In der Jury befanden sich Alexander Herrmann und weitere Spitzenköche.

Geschäftiges Treiben herrscht ein Stockwerk über dem Viktualienmarkt, dem Ort, an dem das kulinarische Herz Münchens schlägt. An diesem Samstagabend findet hier in der Kustermann Kochschule das Finale der »Fissler Global Cooking Challenge« statt. Fünf verbliebene Kandidatinnen kochen um den Hauptgewinn, mit Unterstützung von Spitzenköchen wie Alexander Herrmann und Joon-Woo Park.

Während von Dallmayr Catering in der Eventlocation die ersten Häppchen durch die Reihen getragen werden, herrscht in der abgesperrten Küche konzentriertes Treiben. Die Teams inkl. Coaches – die später auch in die Rolle der Jury schlüpfen werden – werkeln an ihrem Mise en place, auf der Terrasse heizt Team Korea bereits den Grill an. Alexander Herrmann steht an der Kücheninsel mit seiner Kandidatin Svenja, schneidet Perlhuhn und gibt letzte Instruktionen.

90 Minuten werden die Kandidaten Zeit haben, um ihre Gerichte perfekt umzusetzen. Ein Preis im Wert von 10.000 Euro steht in Aussicht, da kann schon mal ein bisschen Anspannung in der Luft liegen. Ein ganzes Heer Kameraleute bringt sich allmählich in Position, um den Wettbewerb aus der Küche direkt in die restlichen Räumlichkeiten zu übertragen.

Im Saal unter bunt bestrahlten Stuckdecken treffen sich Journalisten, Angehörige und Freunde, um auf den Bildschirmen mit einem Glas Sekt in der Hand beim Kochen zuzusehen – und mitzufiebern. Über einen Zeitraum von fünf Monaten hatte eine internationale Jury in drei Runden die Landesfinalisten aus China, Deutschland, Korea und Luxemburg ermittelt.

Die Final-Gerichte unter dem Motto »Geschichten und Wertschätzung«

Startschuss, ab jetzt darf richtig »losgekocht« werden und die Moderatorin Madita von Hülsen aus Hamburg führt quirlig durch den Abend. Sie fängt die ein oder andere Anekdote in der Küche ein. Für die »Global Cooking Challenge« hat Fissler die Gerichte der Teilnehmerinnen und die dazugehörigen Geschichten in den Mittelpunkt gestellt. Im Auswahl-Prozess spielte auch der Instagram-Auftritt der Kandidatinnen eine Rolle, auf dem sie Reels zu den verschiedenen Aufgaben rund um Wertschätzung, Freude und handwerklichem Können beim Kochen veröffentlichten, um im Wettbewerb weiterzukommen.

Geflügelgerichte zwischen Korea und Luxemburg

An diesem Abend ist die Herausforderung für alle gleich: in 90 Minuten kochen die Kandidatinnen ein Geflügelgericht, zu dem sie ihre Geschichte erzählen können.  Jihye Lee »apartment.libre.summer« aus Korea ist auf der Terrasse, es gibt »Grilled Chicken Galbi Patties with Korean Chili Paste« gecoacht von Joon-Woo Park, intl. Spitzenkoch, Autor und Gastronomiekritiker mit belgisch-koreanischen Wurzeln.

Svenja Mahlstede »Aahhsvenjaa« aus Deutschland kann sich über das Coaching von Alexander Herrmann persönlich freuen, der auch offizieller Fissler-Markenbotschafter ist. Gemeinsam bereiten sie gefüllte Perlhuhnbrust mit Rote-Bete-Spalten, Hefe-Sauce und Kartoffelpüree zu.

Yu Ying aus China hat vielleicht die tiefgreifendste Geschichte zum Gericht dabei. Sie widmet sich dem »Eight-treasure chicken«, ein mit Reis gefülltes Huhn, das traditionell auf Festivitäten zubereitet und als Ritual präsentiert und zerteilt wird. Gecoacht wird sie von Corentin Delcroix, französischer Spitzenkoch, der heute in Shanghai lebt und arbeitet.

Sarah Bamberg »Cookitlikesasa« aus Luxemburg steht mit Jörg Osswald am Herd. Er ist Foodscout und »Head of Fermentation« im Restaurant »Alexander Herrmann by Tobias Bätz«. Sie feilen an einem Suprême vom Maishähnchen, gefüllt mit Zwetschgen-Jus, Kartoffelröllchen, Selleriepüree und marinierten Zwetschgen.

Die Bewertung und der Schlüssel zum Gewinner-Gericht

Die Zeit vergeht wie im Fluge und läuft als Countdown auf den Bildschirmen unerbittlich rückwärts. Die Jury zieht sich nach dem Wettbewerb in einen abgeschlossenen Raum zurück. Es bleibt nur abwarten und über die Bildschirme – ohne Ton – zu verfolgen, wie sie verkosten. Die fünf Profis nehmen sich viel Zeit für die akribische Bewertung der sehr unterschiedlichen Interpretationen. In verschiedenen Kategorien werden Punkte vergeben, es wird abgewogen, erklärt und gefachsimpelt – schließlich sitzt der Juror, der das Gericht mit entwickelt hat, jeweils auch mit im Jury-Kreis.

Eine Herausforderung, die gut gelungen ist, findet Alexander Herrmann abschließend: »Das Gewinnergericht war in der Summe aller Kategorien und Punkte das Beste, auch die anderen Teller hatten aber jeder für sich genommen ihre Highlights.«

And the winner is: Anna Eggert »liebermitbutter« aus Deutschland mit ihrem Gewinnergericht Perlhuhn mit Erinnerungen aus Israel (Perlhuhn mit Hummus aus roten Linsen, gepickelter Kürbis mit Salz-Kalamansi und buntem Herbstgemüse) – entwickelt gemeinsam mit Monika Schuster, prämierte Küchenmeisterin, Diätköchin, Kochbuchautorin und Foodstylistin aus München.

Monika Schuster ist genauso wie ihre Kandidatin Anna Eggert offenkundig überwältigt. Es stecke viel sehr genaue Planung in der Vorbereitung so eines Wettbewerbs, sagt sie. Vom auf Papier skizzierten Gericht bis zur akribischen Zeiteinteilung. Da schöpft sie aus ihrem enormen Erfahrungsschatz von Fernsehproduktionen, Kochbuch-Shootings, Foodstyling und auch ihrer laufenden Ladengastronomie. »Es ist ein Plus, wenn optisch ganz klar zu erkennen ist, was auf dem Teller ist«, sagt sie. »Und die Sauce«, fügt sie nicht ohne Schmunzeln hinzu, »die ist uns schon besonders gut gelungen.« Eggert ist auch dankbar um Schusters Unterstützung, nicht zuletzt wegen der Ruhe, die sie ausgestrahlt hat und ihrer strukturierten Vorgehensweise. Sie kann sich jetzt auf ihren Gewinn freuen. Für sie geht es auf eine kulinarische Reise für zwei Personen, im Wert von 10.000 Euro.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Annette Sandner
Annette Sandner
Autor
Mehr zum Thema