© Hoang Dang

München: »Schreiberei« eröffnet, von Tohru Nakamura inspiriert

Tohru Nakamura liefert Anregungen für ein weiteres Restaurant in München. Wie in seinem Sterne-Restaurant eine Etage darüber vermählen sich auch hier die europäische und die japanische Küchenkultur.

Dass das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant »Tohru in der Schreiberei« bald Nachwuchs bekommen wird, war schon lange angekündigt. Nun eröffnet die »Schreiberei« am 30. Juli ihr Bistro-Konzept und bespielt somit nach aufwändigen Umbaumaßnahmen das Erdgeschoss des historischen Gebäudes am Marienplatz. Ungefähr 100 Sitzplätze gruppieren sich um den Brunnen im Zentrum des Gartens. Im Innenraum im ersten Stockwerk des Restaurants finden noch einmal knapp 100 Gäste ihren Platz.

Die Mélange aus französischem Handwerk und japanischen Produkten, die seit Jahren die Küche des Deutsch-Japaners Tohru Nakamura prägt, wird auch im Bistro spürbar, wie etwa die Vorspeise mit Bonito Staudensellerie und gerösteter Kombu-Ponzu oder das Dessert aus French Toast mit Haselnuss und Miso unterstreichen. Anders als im Zwei-Sterne-Restaurant wird jedoch die ganze Klaviatur von Lunch über Aperitif bis Dinner bespielt.

In der Küche gibt Tom Heeg den Ton an

Tohru Nakamura liefert zwar Ideen, ist aber vorrangig am Herd seines Zwei-Sterne-Restaurants im ersten Stockwerk der Schreiberei anzutreffen, hat er sich mit Küchenchef Tom Heeg einen erfahrenen Statthalter fürs Erdgeschoss geholt. Die Vermählung von europäischen und asiatischen Küchenpraktiken, die ja mittlerweile schon zum Standardrepertoire moderner Köche gehört, ist auch für Heeg nichts Neues: »Die ostasiatische Küche passt perfekt zu unserer Idee von der frischen Mischung aus unterschiedlichen Länderküchen, wobei die Basis Frankreich ist, und gemeinsam wollen wir so das kulinarische Herz unserer Gäste erobern« so Heeg, der seine Lehre im ostasiatisch angehauchten und mit einem Michelinstern ausgezeichneten »Taku« in Köln absolvierte.

Internationales und französisches Flair

Darum, dass es in der »Schreiberei« mondän zugehen soll, macht Co-Geschäftsführer Marc Uebelherr keinen Hehl: »Wir haben uns gefragte Häuser in New York, London und Paris angeschaut. Die Schreiberei ist in München Zuhause, gleichzeitig ist unser Konzept international.« Das moderne Interieur mit den bunten Farben und hochwertig verplüschten Sitzmöbeln stellt dabei einen gelungenen Kontrast zum alten Gemäuer der denkmalgeschützten Schreiberei dar. Das Gebäude gehört zu den ältesten Häusern Münchens und beherbergte früher den Stadtschreiber, der hier mit viel Aufwand Dokumente und Urkunden anfertigte und händisch kopierte. Somit ist die »Schreiberei« hunderte Jahre später wieder ein Ort der präzisen Handarbeit geworden. Nur, dass es jetzt besser schmeckt.


Info

Schreiberei
Dienerstraße 20
München
Tel: +49 89 21529172
schreiberei-muc.de

Paul Kern
Paul Kern
Falstaff Scout
Mehr entdecken
Mehr zum Thema