Zur Ceviche mit Wolfsbarsch, Leche de Tigre, kandierter Chili, Süßkartoffel und Bananenchips trinkt man am besten einen Wermut-Cocktail

Zur Ceviche mit Wolfsbarsch, Leche de Tigre, kandierter Chili, Süßkartoffel und Bananenchips trinkt man am besten einen Wermut-Cocktail
© Kyba

Neu in Hamburg: Aroma-Bomben treffen Cocktails im »Kyba«

Mitten in Hamburg hat eine Location eröffnet, in der sich die Grenzen zwischen Cocktailbar und Restaurant auflösen. Dabei wird die Küche zum Experimentierlabor, in dem Aromen in irritierender und überraschender Weise aufeinander stoßen.

Ein junges kosmopolitisches Publikum feiert glückselig in einer Cocktailbar, bei deren Gestaltung und Stil nichts dem Zufall überlassen wurde. Der Clip, mit dem das brandneue »Kyba« sich präsentiert, strotzt vor Selbstbewusstsein. Doch das »Kyba« ist kein Partyladen, sondern ein wagemutiges neues Restaurant, bei dem Speisen und Cocktails zusammenspielen. Eine ungehemmte Fusion-Küche mit verblüffenden, effektvollen Kombinationen von Aromen und starken Farben auf der Leinwand. Die ersten Gäste äußern sich überschwänglich.

Fokus auf Food & Beverage

Ausgedacht hat sich das Konzept Nicolas Nemalceff, der bereits neue Speise- und Getränkeprogramme an exotischen Orten für die Luxushotels der »Raffles«-Kette oder das »Ritz Carlton« entwickelte. Das Konzept für Hamburg hat er gemeinsam mit Küchenchef Julian Widlitzki finalisiert, der seit Jahren in der Sterne-Gastronomie arbeitet, unter anderem mit Tim Raue. Von Anfang an sei es beim »Kyba« um das Zusammenwirken von Food & Beverage gegangen, so Widlitzki.

Das gesamte Team setze sich aus Menschen zusammen, die aus aller Welt kommen und ihre Ideen einbringen: »Viele hören sich auf den ersten Blick oft merkwürdig an – aber genau dafür stehen wir: für Experimente und Gegensätze.« Dazu kombiniere das »Kyba« Aromen, die dem normalen Gaumen nicht unbedingt sinnvoll erscheinen und doch funktionieren: weiße Schokolade mit schwarzem Knoblauch als Dessert, Sriracha Sauce oder Fois Gras mit weißer Schokolade, Trüffel und eingelegte Zwiebeln – »das funktioniert wunderbar, auch wenn viele das Gegenteil sagen.« In seinem Ox-Cheek-Pralinen-Gericht bringt Widlitzki ganze vier Kontinente unter: Ochsenbacken aus Argentinien, Selleriepüree aus Deutschland, getoppt mit einem asiatischen Fenchel-Apfel-Salat und Haselnussbutter, dazu eine orientalische, scharf abgeschmeckte Jus mit 48 Gewürzen.

Experimentelle Küche

Es gäbe bereits einige, recht gute Weine im Angebot, die Weinkarte werden sie allerdings erst nach und nach entwickeln. Der Fokus liegt klar in der Kombination von experimenteller Küche und speziell darauf abgestimmten Cocktails. »Was ich in der Küche mache, macht Nicolas vorne an der Bar mit den Drinks.« Hier wie da kämen dabei dieselben Zutaten zum Einsatz: Zum Dessert mit Käsekuchen mit Rote Bete trinkt man einen Cheesecake-Cocktail, zur Trüffel-Suppe einen Trüffel-Martini.

All das klingt nach Aroma-Overkill. Doch Widlitzki ist das eigentlich noch gar nicht genug, er würde gerne noch stärker auf den Putz hauen. »Wir tasten uns erstmal langsam heran und probieren sehr viel aus.« In Zukunft werden die Gerichte noch aromatischer abgeschmeckt und gleichzeitig noch feiner sein. Und möglichst spektakulär.

INFO

Kyba
Kaiser-Wilhelm-Straße 73
20355 Hamburg
T: +49 40 80004150
kyba-restaurant.com


Hilmar Schulz
Falstaff Scout
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