New Yorks beste Adressen: Essen auf Wolkenkratzer-Niveau
Die Stadt ist ein Paradies für Gourmets und hat auf jedem kulinarischen Gebiet höchste Qualität im Angebot. Falstaff nennt die aktuell empfehlenswertesten Restaurantadressen, die die Stadt zu bieten hat.
Die spektakuläre Aussicht aus dem 62. Stock wäre normalerweise eine unschlagbare Konkurrenz, doch im »Saga« will man den Blick von den Tellern kaum abwenden. Schließlich wird in dem Restaurant, das 2021 eröffnet und bereits im vergangenen Jahr mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde, ein ausschweifendes, aufregendes Degustationsmenü serviert – fast vier Stunden lang, Gang für Gang. Und doch wandert der Blick immer wieder nach draußen: auf die Hochhäuser des Financial Districts von New York, die rundherum aufragen, und die weiten Straßenschluchten der Millionenmetropole, in denen die nächste kulinarische Versuchung oft kaum mehr als einen Block entfernt liegt. Die Restaurantszene ist hier schließlich genauso lebendig, elektrisierend und auf vielfältigste Weise weltgewandt wie die Stadt selbst.
Comeback trotz Erschütterungen
Deutlich über 18.000 Restaurants soll es in ganz New York geben, auch nach der Pandemie noch – ein Großteil davon in Manhattan. Über Jahrzehnte könnte man daher dort jeden Tag in einem anderen Lokal essen. Doch wie behält man bei diesem kulinarischen Rausch den Überblick? Vor allem, wenn man nur ein paar Tage in der Stadt ist? Schon der Gedanke an all die Möglichkeiten ist ungemein appetitanregend, aber erschlagend zugleich. Die folgenden Empfehlungen in der ganzen opulenten Bandbreite der Stadt sollen helfen, sich zurechtzufinden – von der Gourmetadresse bis zum traditionellen Deli, von New Korean Cuisine bis zu aktuellen »It«-Restaurants. Zuletzt hat das ewig vitale Restaurantbusiness der Stadt einige harte Erschütterungen erlebt: Pandemie, Personalnot, Inflation. Ganz abgesehen davon, dass viele der Neueröffnungen nach spätestens fünf Jahren wieder die Türen schließen. Doch wenn ein Restaurant schließt, eröffnet meist schnell ein neues. Alles scheint in Manhattan permanent in Bewegung, während immer wieder kulinarische Trends gesetzt werden, die dann von hier aus weiter in die Welt schwappen.
Haute Cuisine: Essen auf Weltklasseniveau
Traditionsreiche Klassiker der hohen Küche und hippe Gourmettempel finden sich in New York seit jeher Seite an Seite. Ganz gleich also, ob man es eher klassisch oder innovativ mag: Die Stadt ist ein Mekka für Genießer.
Inmitten des permanenten Wandels im New Yorker Restaurantspektrum gibt es sie trotzdem: die widerstandsfähigen Restaurantklassiker. Die ikonische »Gramercy Tavern« zählt, auch knapp 30 Jahre nachdem sie von Danny Meyer und Tom Colicchio gegründet wurde, mit ihrer erstklassigen American Cuisine konstant zu den besten Restaurants der Stadt. Und das »Balthazar«, mit typischem Brasserie-Ambiente und französischen Klassikern von der Zwiebelsuppe bis zum beliebten Steak frites, konnte sich auch seine besondere Atmosphäre in SoHo über 26 Jahre bewahren. Noch länger hat die »Grand Central Oyster Bar« überdauert, die zu dem eindrucksvollen Bahnhof gehört wie die Züge. Der Appetit der New Yorker auf Seafood ist ungebrochen: Seit 110 Jahren werden dort unter den fliesenverzierten Deckenbögen frische, ganz hervorragende Austern serviert – über zwei Millionen Stück sollen es pro Jahr sein.
70 Restaurants mit mindestens einem Michelin-Stern gibt es derzeit in New York. Nur in wenigen Städten weltweit sind es mehr. Zur Speerspitze gehören Restaurants wie »Le Bernardin« mit herausragenden Fisch- und Meeresfrüchte-Kreationen und drei Sternen. Zudem haben viele internationale Spitzenköche ihre Laufbahn in Manhattan begonnen oder wollen zumindest in diesem prestigeträchtigen kulinarischen Powerhouse präsent sein – so wie Jean-Georges Vongerichten, die globale Gourmetgröße, die unter anderem im Zwei-Sterne-Restaurant »Jean-Georges« am Central Park hochkarätige französische Küche serviert.
»Eleven Madison Park« ist ebenfalls eine Fine-Dining-Institution, und das seit den 1990er-Jahren. Vor zwei Jahren hat Daniel Humm das Konzept des Restaurants auf radikale wie revolutionäre Weise umgestellt: Ente und Foie gras gehören der Vergangenheit an. Im eleganten Ambiente eines Art-déco-Hauses am Madison Square Park wird seitdem vegan gespeist – pflanzenbasiert und auf höchstem Niveau mit drei Michelin-Sternen. Damit spiegelt das Ausnahmerestaurant den anhaltenden Trend zur Fleischlosigkeit, der sich immer wieder auch in neuen Restaurants wie der veganen Brasserie »Anixi« fortsetzt.
New Yorks Haute-Cuisine-Stars
Jean-Georges
Erstklassige französische Küche mit asiatischen Einflüssen im Flagship-Restaurant von -Meister-koch Jean-Georges Vongerichten. Zwei Michelin-Sterne.
Gramercy Tavern
Legendäres Restaurant, in dem sich alles um moderne US-Küche dreht.
The Modern
»The Modern« (zwei Michelin-Sterne) im MoMA bietet nicht nur einen Blick auf den Skulpturengarten des Museums, sondern auch exzellente wie zeitgemäße amerikanische Küche.
Le Bernardin
Im »Le Bernardin« erlebt man Kulinarikkunst mit einem Fokus auf Fisch und Meeresfrüchte. Erweitert wird das Angebot durch hervorragende vegetarische Menüs. Prämiert mit drei Michelin-Sternen.
Eleven Madison Park
Vor zwei Jahren hat das »Eleven Madison Park« auf rein pflanzenbasierte Menüs umgestellt, und schnell war klar: Nirgendwo in Manhattan isst man besser vegan als in dem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant.
Wallsé
Nicht nur das Wiener Schnitzel ist herausragend: Auch nach über 20 Jahren ist das »Wallsé« immer noch eine Topadresse in Manhattan für europäische Küche mit österreichischem Schwerpunkt.
Koloman
Seit seiner Eröffnung im vergangenen Jahr sorgt das »Koloman« für Begeisterung: mit österreichischer Küche auf der Höhe der Zeit.
Saga
Der Blick aus dem 62. Stock ist schon atemberaubend. Die Menüs im »Saga«, das ein Jahr nach seiner Eröffnung zwei Michelin-Sterne bekam, stehen dem in nichts nach.
Grand Central Oyster Bar
Austern in etlichen Variationen – die »Oyster Bar« in der Grand Central Station ist ein Manhattan-Klassiker.
Ko
Im Zwei-Sterne-Restaurant »Ko« im East Village wird das asiatisch geprägte Omakase-Menü mit ungefähr zehn Gängen häufig verändert – und bleibt dabei doch immer auf höchstem Niveau.
Daniel
Ein Fest für die Sinne in eleganter Atmosphäre sind Daniel Bouluds französische Kreationen, für die er zwei Michelin-Sterne verliehen bekam.
caviar Kaspia
Kürzlich wurde eine Zweigstelle der Pariser -Institution eröffnet, in der sich ebenfalls alles um den luxuriösen Fischrogen dreht.
Per se
Gourmetrestaurant des berühmten Küchenchefs Thomas Keller, wo New American Cuisine mit französischen Einflüssen serviert wird.
Raoul’s
Die Wände voller Kunst und französisch-amerikanische Gerichte auf dem Teller. Das ikonische »Raoul’s« ist eine SoHo-Institution.
Balthazar
Berühmte Brasserie mit lebendiger Atmosphäre und französischen Klassikern auf der Karte.