Als Oliver Zeter als der »älteste Jungwinzer der Pfalz«, erst mit 40 Jahren vom Weinhandeln zum Weinmachen wechselte, gab es praktisch nichts: kein Weingut, keine Reben, keine Technik. Aber eine Idee – und die hatte es in sich!
Oft sind es Quereinsteiger, die für die größten Veränderungen und Verbesserungen sorgen. Einfach, weil sie einen ganz frischen Blick auf die Dinge haben und keine Familientradition weiterzuführen oder zu verwalten haben. Bei null beginnen kann ein Vorteil sein! So ist es kein Zufall, dass es ausgerechnet Weingutsgründer Oliver Zeter war, der maßgeblich dazu beigetragen hat, eine Rebsorte in Deutschland zu etablieren, die bis dahin vor allem in Frankreich und Neuseeland für Furore sorgte – hierzulande jedoch mehr oder weniger unbeachtet blieb: den Sauvignon Blanc. Als der gelernte Weinbautechniker nach seinen internationalen Arbeitsaufenthalten in Südafrika und Italien sowie der Mitarbeit in der elterlichen Weinagentur 2007 sein eigenes, nach ihm benanntes Weingut in der Pfalz gründete, konzentrierte er sich von Anfang an auf Sauvignon Blanc. Er war überzeugt, dass diese hochwertige Rebsorte, die ebenso frische wie tiefgründige Weine hervorbringen kann, in Deutschland – die Klimaerwärmung spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle – mittlerweile optimale Voraussetzungen findet. Und genau so ist es! Inzwischen hat sich insbesondere die Pfalz, seine Heimat, zum deutschen Epizentrum des Sauvignon Blanc entwickelt. Die Sorte, die warme und fruchtbare Lagen bevorzugt, gedeiht hier vorzüglich.
Zusammen mit Partnerbetrieben keltert der ehrgeizige Winzer aus Haardt den wunderbar fruchtigen 2022er Oliver & Friends Sauvignon Blanc. Der Wein duftet nach reifen Stachelbeeren, etwas Mango ist dabei und natürlich die typische Johannisbeere – immer ein Erkennungszeichen für Sauvignon Blanc. Am Gaumen ist der Wein wunderbar saftig und kernig, er hat eine schöne Frische und einen pikanten Abgang. Dieser Sauvignon Blanc macht extrem viel Spaß und passt bei vielen Gelegenheiten: zu Fischgerichten und hellem Fleisch, er ist aber auch ein perfekter Begleiter eines sommerlichen Abends.
Aber natürlich lohnt es sich genauso, Weine aus der klassischen deutschen Rebensorte zu probieren, wie der 2022er Weinbiet Riesling QbA eindrucksvoll zeigt. Der aus der weißen Paraderebsorte gekelterte Wein duftet nach reifen Zitrusfrüchten, später kommt Minze dazu. Am Gaumen verfügt der Riesling über eine bezaubernde Frische, Spannung und Zug – ein großartiger Wein zu gegrilltem Fisch genauso wie zu einem schönen Vesper.
Gerade im Sommer sind Roséweine zu Recht sehr beliebt, vereinen sie doch die Frische von Weißweinen mit der Struktur von Rotweinen. Kein Wunder, schließlich werden sie aus roten Trauben gekeltert, allerdings haben die Schalen nur kurz Kontakt zum Most. Der 2022er Verdecillo Jumila DO Rosé von der traditionsreichen Kellerei Luzón aus dem Südosten Spaniens duftet nach Himbeere und roten Früchten, am Gaumen harmonieren Frische und zarte Gerbstoffe. Das ist ein Wein, der perfekt zur Gartenparty passt. Eine sehr gute Ergänzung dazu ist der aus Norditalien stammende Cà del Mare Bardolino Chiaretto mit seinen feinen Duft nach roten Früchten, Kirsche und Himbeere. Am Gaumen zeigt er sich harmonisch und fließend – es lebe das Dolce Vita!
Falls es ein Rotwein sein soll, der auch zum sommerlichen Beeren-Dessert passt, dann ist der 2021er »Zwölfender Tiefrot« aus Rumänien die richtige Wahl. Die halbtrocken ausgebaute Cuvée duftet nach dunklen Beeren sowie etwas Milchschokolade. Am Gaumen ist der Wein betont saftig, seine Säure ist mild, die feine Süße unterstreicht seine reife Frucht – so gelingt der perfekte Abschluss eines Sommerabends.
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